Auf in die 5. Runde des Mentoring-Programms MENTality – #share&grow
22 November 2022
Am Abend des 17. November 2022 trafen die Absolventinnen des Mentoring-Programms MENTality - #share&grow der Universität der Bundeswehr München, die im vierten Jahrgang von 2021 bis 2022 teilnahmen, zur Abschlussveranstaltung mit ihren Mentorinnen und Mentoren, den Organisatorinnen und dem neuen Jahrgang im Universitätscasino zusammen.
Nachdem die Auftaktveranstaltung im November 2021 noch rein virtuell stattfinden musste, freuten sich sowohl die Teilnehmerinnen als auch die Verantwortlichen aus der zivilen Gleichstellungsstelle sehr über die gelungene Veranstaltung in Präsenz. Die zivile Gleichstellungsbeauftragte Pamela Koch begrüßte die Gäste, danach sprach Vizepräsident Prof. Karl-Heinz Renner im Namen der Hochschulleitung ebenfalls ein Grußwort und legte seine Sicht auf die Wichtigkeit des Mentoringprogramms dar. Mentoring bedeute für ihn zu lernen, sich selbst etwas zuzutrauen. Im Hinblick darauf, dass Frauen immer noch häufig unterrepräsentiert seien bei Vorträgen, wissenschaftlichen Tagungen oder in der Wirtschaft ermutigte er die Mentees, öfter mal „Ja“ zu sagen, sie seien schließlich mindestens genauso gut wie ihre männlichen Kollegen, „oder vielleicht auch besser als sie.“ Mit dem Programm würden die Führungspersönlichkeiten der Zukunft gefördert, was zu seiner Annahme passt, dass die nächste Generation immer besser sei als die aktuelle. Dass das Programm im nun neuen Jahrgang 2022 und 2023 bereits ins fünfjährige Jubiläum gehe, sei für die Universität der Bundeswehr ein schöner Erfolg.
Im Rückblick auf das vergangene Jahr gingen die Referentin für Mentoring & Diversity Eva Olschewski und die Mentoring-Mitarbeiterin Christina Müller auf die Highlights des Programms im vergangenen Jahr ein.
Erfahrungsbericht: „Bereitet eure Fragen vor und stellt sie auch“
Das Mentoringprogramm, bei dem je eine (Post-)Doktorandin der Universität der Bundeswehr München für ein Jahr eine Mentorin oder einen Mentor aus der Wissenschaft oder der Wirtschaft zur Seite gestellt bekommt, bietet den Mentees die Möglichkeit, ihre berufliche Weiterentwicklung in Richtung Führungskraft in den Fokus zu stellen. Neben den individuellen Treffen und Gesprächen zwischen Mentor oder Mentorin und Mentee, profitieren die Mentees auch noch von einem umfangreichen Rahmenprogramm während des Jahres, welches für sie organisiert wird. Bei der Abschlussveranstaltung berichtete das Tandem Christina Groß (Titelfoto 4.v.l.), Doktorandin an der Professur für Fahrzeugantriebe, und Prof. Andrea Baumann, Professur für Softwaretechnik, von ihren Erfahrungen. Sie betonten, dass das „Matching“, also die Zuordnung zueinander (durch das Mentoring-Team) nicht besser hätte laufen können, da die beiden sich auf Anhieb wunderbar verstanden und über das Jahr hinweg sehr gut miteinander harmonierten, sich kennenlernten und das Programm hervorragend nutzen konnten.
Ihr Tipp für die Tandems im neuen Jahrgang, die sich später am Abend das erste Mal finden und kennenlernen sollten, lautete Fragen vorzubereiten und diese in jedem Treffen durchzugehen. So hatten beide immer mehr als genug Gesprächsstoff. Die Professorin lobte ihren Schützling, dass diese durch die gezielten Fragen immer gut vorbereitet gewesen sei und beide immer wieder neue Aspekte der Karriereplanung und Promotion besprechen konnten. Doktorandin Groß ergänzte, dass sie bei ihrer Mentorin immer auf offene Ohren gestoßen sei und ihr die Zusammenarbeit sehr gut getan habe. Außerdem betonte sie, dass auch das Coaching, welches im Jahresprogramm enthalten war und Workshops wie der zum Thema Selbstdarstellung für sie zum gelungenen Gesamtpaket beigetragen haben.
Wie Frauen ihre Karriere verhandeln
Mit diesem Titel des Keynote-Vortrags wurde sicher eines der Hautthemen, das alle Teilnehmerinnen des Programms eint, zusammengefasst. Business Coach Claudia Irsfeld schaut sich in ihrem Berufsleben Karriereverhandlungen aus verschiedensten Perspektiven an, sie ist Personalleiterin in einer Managementberatung und selbstständig als Trainerin und Beraterin.
In ihrem Vortrag ermutigte sie die anwesenden Frauen dazu, in Verhandlungen für sich einzustehen. Dass dies nicht immer ganz einfach ist, belegte sie mit Genderstereotypen und Zuschreibungen, die Männer und Frauen schon als Kinder zu hören bekommen und die sich später auf die Karriereentwicklung auswirken können. Doch sie zeigte anhand von anschaulichen Beispielen auch auf, dass sich niemand in diesen Rollenbildern halten muss. Wenn Frauen Sätze sagen wie „Ich kann nicht verhandeln, das liegt mir nicht.“ sagt Claudia Irsfeld ihnen „Doch, Frauen können verhandeln, am besten für andere.“ Ihr Tipp lautet also, dass es manchmal hilfreich sein kann, in Verhandlungen für die eigene Karriere einen vermeintlichen kleinen Umweg zu gehen und dem Gegenüber im Gespräch aufzuzeigen, welchen Nutzen das Geforderte nicht nur für sich persönlich, sondern auch für das gesamte Team, das Unternehmen oder die Kundinnen und Kunden haben würde. So kommen Frauen ihrer Erfahrung nach sicher ans Ziel und erreichen ihre Forderungen.
Matching und Get-together
Nach der Keynote kam es für rund die Hälfte der Gäste zum eigentlich spannendsten Moment des Abends. Die Teilnehmerinnen des neuen, fünften Mentoring-Jahrgangs erfuhren endlich, wer ihre Mentorin oder ihr Mentor sein würde. Nachdem sich alle Tandems vor Ort gefunden hatten, begannen sie beim gemeinsamen Abendessen mit dem Austausch und dem ersten Kennenlernen. Für die Absolventinnen des vierten Jahrgangs und ihre Tandempartnerinnen und -partner klang der Abend ebenfalls mit persönlichen Rückblicken und Networking aus.
Weitere Information zum Mentoring-Programm der UniBw M finden Sie auf der Website der Gleichstellungsstelle >
Titelbild: Die zivile Gleichstellungsbeauftragte Pamela Koch (4.v.r.), ein Mentor sowie Mentees des vierten Jahrgangs bei der Abschlussveranstaltung (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)