
Regenerative Energiesysteme: mit RESAT zu 100 Prozent Autarkie
28 März 2025
Wie ist vollständige Autarkie durch regenerative Energiesysteme zu erreichen? Das zeigt das von Dr. Richard Eckerle von der Professur für Elektrische Energieversorgung entwickelte Renewable Energy Systems Analysis Tool (RESAT).
Wer Kosten und Nutzen regenerativer Energiesysteme vergleichen will, kann das künftig mit dem interaktiven Werkzeug Renewable Energy Systems Analysis Tool erledigen. Dr. Richard Eckerle, Akademischer Direktor an der Professur für Elektrische Energieversorgung an der Universität der Bundeswehr München (UniBw M), entwickelte das Online-Tool, mit dem sich regenerative Energiesysteme wie Windkraft- oder Photovoltaik-Anlagen anhand einer Grafik analysieren und kostenoptimiert gestalten lassen.
Grafik beantwortet Fragen interaktiv
„Unser Ziel war es, mit dem Renewable Energy Systems Analysis Tool ein benutzerfreundliches Werkzeug zu schaffen, das grundlegende Fragen zur regenerativen Energieversorgung schnell und interaktiv beantwortet – beispielsweise zum Synergieeffekt von PV- und Windkraftanlagen, zum Nutzen von Batterie- und Langzeitspeichern, zu den Stromgestehungskosten von 100-Prozent-regenerativ-Szenarien und zu der Fülle an dafür möglichen Anlagenkonzepten“, erklärt Dr. Eckerle.
Die RESAT-Grafik zeigt Anwenderinnen und Anwendern, wie sie nachhaltige Energiesysteme zusammensetzen müssen, um die kostengünstigste Form für unterschiedliche Autarkiegrade zu finden. Das Online-Tool präsentiert zudem alternative Systemkonfigurationen mit ähnlichem Kosten-Nutzen-Verhältnis. Ein Trainingsvideo erklärt Nutzerinnen und Nutzern das Tool Schritt für Schritt.
Das Renewable Energy Systems Analysis Tool (RESAT) veranschaulicht, wie Nutzerinnen und Nutzer mit Erneuerbaren Energien zu 100 Prozent Autarkie gelangen (RESAT Oberfläche: © RESAT)
Die Angaben von RESAT basieren auf Durchschnittswerten für das Lastprofil von Haushalten und das Einspeiseprofil von PV- und Windkraftanlagen. Um Synergieeffekte zu erzielen, teilen sich dabei viele Haushalte großtechnische Anlagen.
Vom Hörsaal in die Haushalte
„Ursprünglich für Studierende entwickelt, um regenerative Versorgungsstrategien zu erarbeiten und zu bewerten und dabei möglichst viele Aha-Momente zu erzeugen, wurde rasch klar, dass das Tool auch einem breiteren Interessentenkreis wertvolle Einblicke liefern kann“, so der Akademische Direktor.
Das Renewable Energy Systems Analysis Tool richtet sich also an alle, die ein grundlegendes Verständnis regenerativer Energiesysteme gewinnen möchten:
- Bürgerinnen und Bürger, die sich allgemein über Kosten und Nutzen verschiedener Kombinationen von Photovoltaik, Windkraft und Speichersystemen informieren möchten
- Kommunen und öffentliche Einrichtungen, die Basisinformationen für energieautarke oder CO₂-reduzierte Versorgungskonzepte benötigen
- Unternehmen und Organisationen, die generelle Informationen zu energieeffizienten Lösungen und zur Integration von Langzeitspeichern und erneuerbaren Energiequellen suchen
- Energieplanerinnen und -planer, die Technologien unter allgemeinen Last- und Einspeiseprofilen bewerten möchten
- Bildungseinrichtungen, die Möglichkeiten und Szenarien zur regenerativen Energieversorgung vermitteln oder Informationsmaterial dazu erstellen. RESAT wurde speziell für die Lehre entwickelt und findet in diesem Bereich Anwendung.
Aktuell konzentriert sich das Entwickler-Team auf das typische Lastprofil privater Haushalte. Andere Verbrauchsarten und -muster – etwa im Wärmebereich – sollen künftig eingebunden werden.
Das Renewable Energy Systems Analysis Tool ist kostenfrei und steht unter www.resat-app.de zur Verfügung.
Titelbild: Kosten und Nutzen regenerativer Energiesysteme lassen sich mit dem Renewable Energy Systems Analysis Tool vergleichen (© Dvid – stock.adobe.com)