Behördliche Satellitenkommunikation krisenfest machen

3 April 2025

Die vom Institut für Kommunikationssysteme und Hochfrequenztechnik entwickelte "Nationale Konferenz für behördliche Satellitenkommunikation" GOSATCOM findet im Zweijahresrhythmus an der Universität der Bundeswehr München (UniBw M) statt. Vom 24. bis 26. März 2025 tagt die Konferenz erneut und feiert ihr zehnjähriges Bestehen.

Mit stets wachsender Teilnehmerzahl unterstreicht die GOSATCOM ihren Anspruch, die deutsche Community im Bereich der behördlichen Satellitenkommunikation zu vereinen und eine Plattform zum Austausch zwischen Nutzern, Beschaffern und Planern sowie der Industrie, Wissenschaft und Forschungseinrichtungen zu schaffen. Verantwortlich für die Veranstaltung ist Prof. Andreas Knopp, Institutsleiter und Leiter der Forschungsgruppe Satellitenkommunikation an der UniBw M.

Unter dem Motto „SATCOM in Europa: Souverän und krisenfest“ war die Konferenz geprägt von den gegenwärtigen Umbrüchen im europäischen und nationalen Sicherheitsumfeld. Die Veranstalter der GOSATCOM 2025 um Prof. Andreas Knopp sind in diesem Jahr besonders stolz und dankbar, dass sie bei der Eröffnung der Konferenz vom Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Bernhard Kluttig und dem Schirmherrn der Konferenz MdB Florian Hahn unterstützt wurden.

Trends und Herausforderungen der Satellitenkommunikation

Die Sichtweise der Bundeswehr auf die Nutzung von Satellitenkommunikation für die vernetzte Gefechtsführung in allen Dimensionen sowie der notwendige Schutz solcher Systeme wurden durch die Keynote-Vorträge vom Stellvertretenden Inspekteur Cyber- und Informationsraum, Generalmajor Jürgen Setzer, und dem Kommandeur des Weltraumkommandos, Generalmajor Michael Traut, in der Session „Zielbild resiliente Weltraumarchitektur 2029“ deutlich. Mit den Keynote-Vorträgen aus dem Bundesministerium der Verteidigung durch Brigadegeneral Dr. Volker Pötzsch und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz durch Ministerialdirigent Marco-Alexander Breit wurden Forderungen verdeutlicht.

Die Antwort der Industrie auf diese neue Forderungslage und die möglichen Beiträge für eine autarke und sichere Weltrauminfrastruktur wurden von Sabine von der Recke (OHB System AG), Dr. Yan Venot (Airbus Defence and Space GmbH), Philippe Glaesener (SES Space & Defence) sowie Alessandro Cardoso (Eutelsat OneWeb) vorgetragen.

Im Laufe der drei Tage fanden Fachvorträge, Workshops und eine Podiumsdiskussion statt, in denen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Industrie aktuelle Trends und Herausforderungen der Satellitenkommunikation beleuchteten. Themen wie die Integration der Satellitenkommunikation in die digitale Infrastruktur, die Bedeutung der Cybersicherheit und die Entwicklung nachhaltiger Technologien standen im Mittelpunkt der Diskussionen.

Award-Verleihung und Vertragsunterzeichnung

In diesem Jahr bot die GOSATCOM zwei besondere Höhepunkte: Die Verleihung des TESSA Awards für eine herausragende Dissertation auf dem Gebiet der Satellitenkommunikation, mit dem die Arbeit „Optische Kommunikation auf CubeSats“ von Dr. Christopher Schmidt ausgezeichnet wurde sowie die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zum Flugbetrieb von Athene 1 durch Prof. Andreas Knopp und Prof. Felix Huber. Mit der unterzeichneten Vereinbarung wird der Betrieb des Satelliten Athene 1 – ein Kleinsatellit, der im dtec.bw1-geförderten Forschungsprojekt SeRANIS an der UniBw M entsteht – durch das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum (GSOC) ermöglicht.


Prof. Knopp und Prof. Huber stehen nebeneinander, beide halten Mappen mit Schriftstücken hoch. Hinter ihnen sind die Logos der Universität sowie der GOSATCOM zu sehen
Prof. Andreas Knopp (l.) und Prof. Felix Huber (r.) gehen eine Vereinbarung ein, durch die der Betrieb des Satelliten Athene 1 durch das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum (GSOC) ermöglicht wird (© Universität der Bundeswehr München/Simone)

Satellitenkommunikation: Podiumsdiskussion, Einblicke und Workshops

Ein Highlight zum Abschluss des ersten Tages war die Podiumsdiskussion „SATCOM in der Bundeswehr – Sicher. Resilient. Global“, in der unter der Moderation von Uli Bobinger die Vortragenden Generalmajor Jürgen Setzer, Generalmajor Michael Traut, Ministerialdirigent Marco-Alexander Breit und Brigadegeneral Dr. Volker Pötzsch zusammen mit Prof. Andreas Knopp über eine von Umbrüchen und Innovationen geprägte Zukunft der Satellitenkommunikation in der Bundeswehr diskutierten.

Am zweiten Konferenztag wurden Einblicke in verschiedene nationale und europäische Satellitenprogramme gewährt. Außerdem konnten Besucherinnen und Besucher neue Technologien für resiliente Satellitenkommunikation kennenlernen. Die Konferenz endete 2025 mit zwei parallelen Workshops zu den Themen „Mindestabsicherung für resiliente Weltraumsysteme“ und „Nationale Nutzerforderungen an IRIS²“.


Titelbild: In der Podiumsdiskussion „SATCOM in der Bundeswehr – Sicher. Resilient. Global“ steht die Zukunft der Satellitenkommunikation im Fokus (© Universität der Bundeswehr München/Simone)

 

 

1Das dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr – ist ein von beiden Universitäten der Bundeswehr gemeinsam getragenes wissenschaftliches Zentrum und Bestandteil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19-Krise. Mit der Aufnahme in den Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) wird dtec.bw von der Europäischen Union – NextGenerationEU finanziert