Defence Innovation Pitch Day 2022 (DIPD) in München

27 Oktober 2022

Beim diesjährigen “Defence Innovation Pitch Day”, den der Behörden Spiegel in Kooperation mit der Universität der Bundeswehr München und founders@unibw organisierte, präsentierten junge und innovative Unternehmen zahlreiche relevante Zukunftstechnologien.

Der Defence Innovation Pitch Day (DIPD), der vom Behörden Spiegel in Kooperation mit der Universität der Bundeswehr München und founders@unibw ausgerichtet wurde, fand dieses Jahr bereits zum dritten Mal statt. Im Rahmen der Veranstaltung Mitte Oktober präsentierten junge und innovative Unternehmen den Truppeninnovatoren aus den Reihen der Bundeswehr sowie der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie zahlreiche relevante Zukunftstechnologien. Die Teilnehmenden erhielten einen Überblick über aktuelle technologische Entwicklungen und verteidigungspolitische Innovationen, die zur Verbesserung der Auftragserfüllung der Bundeswehr beitragen können. Ein weiterer Schwerpunkt des DIPD war der intensive Erfahrungsaustausch zwischen der Bundeswehr, der etablierten Sicherheits- und Verteidigungsindustrie und jungen Unternehmen mit sicherheitsrelevanten Technologien.

Notwendigkeit und Dringlichkeit von Zukunftstechnologien

In ihren Begrüßungsreden gingen Prof. Rafaela Kraus (Vizepräsidentin für angewandte Wissenschaften, Entrepreneurship und Chancengerechtigkeit der UniBw M) und Benjamin Bauer (Mitglied der Geschäftsleitung, Behörden Spiegel) anhand aktueller Beispiele auf die Notwendigkeit und Dringlichkeit von Zukunftstechnologien in der Bundeswehr für Deutschland und Europa ein. „Im Ukrainekrieg kann man live erleben, was Technologiesouveränität bei Schlüsseltechnologien – oder eben ihr Fehlen – bedeutet. Wer bei Innovationen, z. B. in den Bereichen UAVs (unbemannte Luftfahrzeuge) oder kritischer Infrastruktur wie Satellitenkommunikation oder Energiespeicher hinterherhinkt, begibt sich in politische Abhängigkeit von oft monopolistischen Unternehmen. Es ist die Aufgabe von Hochschulen, Innovationen auf den Weg zu bringen und Startups als neue disruptive Wettbewerber marktfähig für den öffentlichen Sektor zu machen“, so Vizepräsidentin Prof. Kraus.

Auch die anschließenden Keynotes – welche die drei wesentlichen Sichtweisen Bundeswehr, Politik und Industrie abbildeten – betonten die Notwendigkeit eines innovativen Geistes in der Bundeswehr. Entsprechende Rahmenbedingungen sollten geschaffen und Führungskräfte entsprechend ausgebildet werden. „Wir müssen ein Land werden, dass neben einem etablierten Mittelstand einen neuen Tech-Mittelstand aufbaut“, sagte Thomas Sattelberger (Parlamentarischer Staatssekretär a. D. und Mitglied des Deutschen Bundestages a. D.). Ein erster wichtiger Schritt, um diesem Ziel näher zu kommen, seien Defense und Space Startups mit einem Dual-Use-Ansatz, wobei ein Zusammenschluss von Startups und den beiden Universitäten der Bundeswehr essenziell sei.

Zugang zu den besten Investoren

Nachdem der Fokus am ersten Veranstaltungstag auf der Verteidigungsindustrie lag, konzentrierten sich die Vorträge am zweiten Tag auf den Bereich Space. Generalmajor Michael Traut (Leiter des Bereichs Nationale Führung und Kommandeur des Weltraumkommando der Bundeswehr) leitete in das Thema ein und unterstrich die Relevanz einer Civil-Commercial-Integration für Weltraumoperationen der Bundeswehr. Konkret gehe es darum, zu prüfen, inwieweit Fähigkeiten exklusiv militärisch vorgehalten werden müssen und wie Produkte von Startups, z. B. Sensorik oder Datenanalysen, für die Bundeswehr verfügbar gemacht werden könnten. „Acceleratoren (Institutionen, die Startups in einem bestimmten Zeitraum durch Coaching zu einer schnellen Entwicklung verhelfen) wie SpaceFounders unterstützen europäische Raumfahrt-Startups mit maßgeschneidertem Mentoring dabei, nicht nur Zugang zu den besten Investoren zu bekommen, sondern auch Kunden wie die Bundeswehr besser zu verstehen“, betonte auch Dr. Nadine Chochoiek (CEO SpaceFounders Deutschland und Leiterin founders@unibw), die durch die gesamte Veranstaltung führte, in ihrem Vortrag.

Einen weiteren Schwerpunkt der Veranstaltung bildeten die vielfältigen Startup-Pitches aus den Bereichen Defence und Space. So stellte z. B. das Startup der Universität der Bundeswehr München, BAVERTIS, innovative Energiespeicher vor. In den Pausen konnten im Foyer zahlreiche Lösungen der Startups ausprobiert und angeregte Diskussionen geführt werden. „Ich sehe den Nutzen des DIPD vor allem darin, dass die Startups mit Innovationsakteuren der Verteidigungsindustrie und der Bundeswehr ins Gespräch kommen, denn Ankerkunden sind zentral für deren Entwicklung und die Gewinnung von Investoren. Wichtig wäre aber auch, dass in Zukunft Behörden wie das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) die Gelegenheit ebenfalls nutzen, sich über innovative und kostengünstige neue Anbieter zu informieren und ihnen die Chance geben, in den Wettbewerb mit etablierten Unternehmen zu treten“, so die Vizepräsidentin.


Weitere Information zu founders@unibw finden Sie auf der Entrepreneurship-Website der UniBw M >


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