Mädchen machen MINT an der Universität der Bundeswehr München

2 August 2024

Die Ferienworkshops der Familienservicestelle bieten eine einzigartige Möglichkeit, wissenschaftliche Zusammenhänge zu entdecken und erste Erfahrungen in den MINT-Fächern zu sammeln.

Eigentlich sind Ferien zum Entspannen da. Aber wenn das Lernen so viel Spaß macht, kann man auch mal eine Ausnahme machen: Bei den MINT-Ferienworkshops an der Universität der Bundeswehr München (UniBw M) , organisiert von der Familienservicestelle, konnten Mädchen im Alter von zehn bis 14 Jahren Uniluft schnuppern und in die Welt der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik (MINT) eintauchen. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Fakultäten und Instituten der UniBw M wurde ein abwechslungsreiches Programm entwickelt, das sowohl lehrreich als auch unterhaltsam ist.

Den Gummibärchen die Ohren langziehen

Das Institut für Mechanik beschäftigt sich mit vielen verschiedenen Materialien. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Erforschung von Kunststoffen.

Im Alltag findet man viele Gegenstände aus Kunststoff wie z. B. Fahrradhelme, Autoreifen, Haargummis, Handyhüllen, Zahnbürsten, Brotdosen oder Geodreiecke. In dem Workshop gingen die Mädchen der Frage nach, warum manche dieser Dinge biegsam sind, während andere zerbrechen. Als Testobjekt dienten dabei Gummibärchen, die natürlich auch auf ihren Geschmack getestet wurden.


An einer Art Gestell hängt eine Halterung, in die eine "Gummisüßigkeit" eingespannt ist, an deren unteren Ende ein GEwicht hängt, wodurch die Süßigkeit in die Länge gezogen wird. Ein Mädchen steht mit dem Gesicht nah an der Konstruktion und schaut sich genau an, was mit der Süßigkeit passiert. Im Hintergrund ist eine zweite Teilnehmerin zu sehen.

Wie viel Gewicht kann man an ein Gummibärchen hängen, bevor es zerreißt? Das testen die Mädchen im MINT-Ferienworkshop des Instituts für Mechanik (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)


Die Mädchen experimentierten, wie lang man verschiedene Arten von Gummibärchen ziehen kann und was passiert, wenn man sie in Stickstoff legt: Dazu machten die Teilnehmerinnen die „Schlagprobe“, bei der die Gummibärchen zunächst kurz in Stickstoff getaucht wurden und anschließend mit einem Hammer zerschlagen wurden. Die Gummibärchen zersprangen dabei wie Glas.

Zum Abschluss des Workshops wurde mit dem Stickstoff eigenes Eis hergestellt. Dabei sah es fast aus wie in einer Hexenküche!


Der Kursleiter und fünf Teilnehmerinnen knien im Halbkreis auf dem Boden und schauen auf den "Nebel", der am Boden wabert. Der Kursleiter trägt Arbeitshandschuhe und rührt mit einem Gegenstand in einem Topf, der kaum zu sehen ist, da die Teilnehmerin neben dem Kursleiter ein Behaltnis hält, aus dem sie vermutlich gerade Stickstoff gegossen hat, weshalb der Topf großflächig wie in Nebel gehüllt ist.

Hex-hex! Wie in einer Hexenküche sieht es beim Eismachen aus (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)


3D-Druck: Vom Einhorn bis zur Superlegierung

Ein weiterer Workshop bot die Möglichkeit, einen 3D-Drucker bei der Arbeit zu beobachten. Besonders interessant war der Metall-3D-Drucker, der mit einem ultraschnellen Laserstrahl Temperaturen von mehreren tausend Grad erreicht und damit so genannte Superlegierungen drucken kann.


Collage aus zwei Bildern. Links: Zwei Teilnehmerinnen in Kittel und mit blauen Handschuhen stehen an einem Gerät. Die Teilnehmerin rechts im Bild hält einen Gegenstand auf eine runde Fläche des Geräts, die Teilnehmerin links im Bild schaut auf etwas, das sie in der Hand hält. Hinter den beiden steht ein Professor, der auf den Gegenstand, den die Teilnehmerin in der Hand hält, zeigt. Rechts Bild: im Bildvordergrund steht eine teilnehmerin, die durch ein Mikroskop schaut, im Bildhintergrund sitzt eine weitere Teilnehmerin an einem Tisch, es sieht aus, als würde sie an einem Computer (nicht im Bild) arbeiten.

Links: Prof. Jägle erklärt den Mädchen den Schleifprozess bevor sie ihre 3D-gedruckten Gegenstände unter dem Mikroskop begutachten (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)

Rechts: Die Teilnehmerinnen betrachten ihre gedruckten Proben unter dem Lichtmikroskop und dem Elektronenmikroskop (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)


Die Teilnehmerinnen konnten selbst Objekte aus Kunststoff in einem 3D-Drucker herstellen, beispielsweise ein Einhorn oder eine Wanduhr. Die gedruckten Proben wurden anschließend unter dem Lichtmikroskop und dem Elektronenmikroskop betrachtet. Dort ließen sich bei zehntausendfacher Vergrößerung die Unterschiede zwischen Kunststoffen und Superlegierungen erkennen.


Mehr Informationen zu den Ferienworkshops gibt es auf der Website der Familienservicestelle >


Titelbild: In dem MINT-Ferienworkshop des Instituts für Mechanik testen die Teilnehmerinnen, wie lang Gummibärchen gestreckt werden können (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)