Hochbegabtenprogramm: Übergabe der Zertifikate auf dem Campus
19 Dezember 2024
Schülerinnen und Schüler des Maria-Theresia-Gymnasiums München (MTG) besuchen im Hochbegabtenprogramm Vorlesungen an Fakultäten der Universität der Bundeswehr München (UniBw M).
Die Universität der Bundeswehr München engagiert sich schon seit fast 20 Jahren in der Hochbegabtenförderung dank der Initiative des Professors für Operations Research Stefan Pickl, der ein solches Programm an seiner vorherigen Universität Köln kennengelernt und „importiert“ hatte.
Im ausgehenden Trimester wurde das nochmal neu aufgesetzt: So konnten besonders begabte Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse des MTG im Rahmen eines sogenannten P-Seminars ein Frühstudium an der Universität absolvieren. Daneben bleibt das Begabtenprogramm für weitere Schülerinnen und Schüler zwischen 14 und 17 Jahren auch über einen längeren Zeitraum geöffnet. Alle können sich entsprechend ihren Interessen für Vorlesungen aus den verschiedensten Fachbereichen nach vorheriger Beratung und Orientierungsgesprächen anmelden.
Am 17. Dezember 2024 fand im Rahmen einer Adventsfeier die Urkundenübergabe in der datArena auf dem Campus der UniBw M statt.
Schülerinnen und Schüler tauchen in „Welt des Wissens“ ein
Im Anschluss an die Urkundenübergabe führte Prof. John Zabolitzky die Schülerinnen und Schüler des MTG durch die neugestaltete Ausstellung. Den Schülerinnen und Schülern haben es dabei besonders die VR-Umgebungen und das Fotoarchiv-Projekt „Wer Wien prägte“ angetan. Zwei der Schüler möchten daher in naher Zukunft sogar ein Praktikum in der datArena machen.
Für die 15-jährige Carlotta war der Wunsch eindeutig: Die aktive Hockeyspielerin hat sich für Sportwissenschaften eingeschrieben und außerdem eine Vorlesung in Organisationspädagogik gehört. Das hat ihr nochmal den Blick geöffnet dafür, dass es „nicht unbedingt das 1,0-Abitur und anschließende Medizinstudium“ sein muss, sondern sich im Feld Gesundheit und Sport, für das sie sich so begeistert, viele interessante Fachrichtungen auftun.
Auf William hat der Campus mit seinen vielen Möglichkeiten Eindruck gemacht. „10 Minuten von München entfernt ist man hier in einer anderen Welt.“ Zunächst meinte er damit vor allem den Charakter der militärischen Einrichtung: „Das kam mir schon bedeutsam vor, einen eigenen Ausweis zu diesem völlig umzäunten Gelände zu erhalten.“ Aber dann war es vor allem die „Welt des Wissens“, die den Schülerstudenten der Wirtschafts- und Organisationswissenschaften faszinierte, vom Hörsaal angefangen bis zu Gesprächen, die man „von Mitstudierenden bis zu Professoren mit allen führen konnte“.
Vom Schülerstudenten zum Juniorprofessor
Neben den regulären Veranstaltungen im Bereich des Bauingenieurswesens, der Luft- und Raumfahrttechnik, der Humanwissenschaften und weiterer Fakultäten hörten die Schülerinnen und Schüler des Begabtenprogramms Vorträge aus den Informatik-Themenfeldern „Künstliche Intelligenz“, „Quantencomputing“ und „Optimierung der Resilienz von kritischen Infrastrukturen“, die im Zeitalter der Digitalisierung für alle wichtig sind. Neben den fachlichen Inputs sind aber auch die „Role Models“ zu beachten: Einer der ersten Teilnehmer des Programms, Maximilian Moll, ist heute Juniorprofessor für „Operations Research und Prescriptive Analytics“ an der UniBw M. Er zählt zu den jüngsten KI-Professoren in Deutschland und bietet nun im Rahmen der Begabtenförderung den kreativen Matheclub „Lions’ Circle“ an.
Bei der Adventsfeier mit der Verleihung der Teilnahmezertifikate durch Prof. Pickl konnte eine Schülerin des Lions’ Circle schon mit einem regulären Notenschein für ihre erfolgreich absolvierte Vorlesungsleistung gewürdigt werden – und nach bestandenen Prüfungen werden weitere folgen. Diese Leistungen sind dann auch in einem künftigen Studium anrechenbar.
Titelbild: Prof. Pickl überreicht dem Schüler Tilman seine Urkunde. Außerdem auf dem Bild: die Lehrerinnen Claudia Knust (rechts) und Sabine Schönauer (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)