Campusbesuch von der Carl Friedrich von Siemens Stiftung

22 November 2023

Die neue Geschäftsführerin der Carl Friedrich von Siemens Stiftung, Isabell Pfeiffer-Poensgen, besuchte am 17. November 2023 die Universität der Bundeswehr München.

Die Präsidentin Prof. Eva-Maria Kern begrüßte die ehemalige Kultur- und Wissenschaftsministerin von Nordrhein-Westfalen auf dem Campus und informierte sie über die Besonderheiten einer Universität der Bundeswehr. Im Anschluss folgte eine Rundfahrt, wobei sich Poensgen-Pfeiffer von dem besonderen Charakter einer Campus-Universität mit Wohnen und Studieren auf einem Gelände überzeugen konnte.

Besichtigung des Technikums

Laborleiter Prof. Steffen Krause gab Frau Pfeiffer-Poensgen einen Überblick über die laufenden Projekte der Professur für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik.

Ein wichtiges Projekt ist zum Beispiel RISK.twin, das vom dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr1 gefördert wird: Die Fortschritte der letzten Jahre in den Bereichen Sensordatenerfassung, Unsicherheitsquantifizierung, maschinelles Lernen, künstliche Intelligenz sowie computergestützte Simulation haben ein neuartiges, durchgängig virtuelles Modellierungskonzept in den Fokus der Ingenieurwissenschaften gerückt: den digitalen Zwilling.

Digitale Zwillinge sind detailgetreue, daten- und physikbasierte, virtuelle Abbilder realer technischer Systeme. Im Gegensatz zu klassischen Simulationsmodellen können sich die digitalen Zwillinge durch Sensordaten ständig adaptieren, aktualisieren und weiterentwickeln lassen. Digitale Zwillinge sind vielfältig einsetzbar – unter anderem bei Optimierung, Simulation (Echtzeitprognosen), Monitoring und Überwachung sowie als virtuelle Lernumgebungen (Virtual Reality) und zur Unterstützung politischer Entscheidungsprozesse.

Leiter der Professur für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik, Prof. Christian Schaum und sein Team erstellen derzeit einen digitalen Zwilling von der neuen Versuchskläranlage, die Anfang des Jahres auf dem Campus gebaut wurde. Im Rahmen von RISK.twin sollen zukünftig verschiedenen Themen untersucht werden.

Vorstellung der neuen Versuchskläranlage

Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Nora Pankow erklärte Frau Pfeiffer-Poensgen die Funktion der neuen Kläranlage: Die Besonderheit liegt in der (Ab-)Wasseraufbereitung im Technikumsmaßstab. Diese ermöglicht es, Grenzen im Betrieb bis hin zum Betriebsversagen zu untersuchen. Im großtechnischen Maßstab ist das nicht möglich, da dies direkte Auswirkungen auf den Gesundheits-, Gewässer- und Ressourcenschutz hätte.

Elena Joel, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur, erläuterte das Verfahrensprinzip der technischen Demonstratoren. Diese wurden im Rahmen des BMBF-Projektes NOWATER für die Notwasserversorgung und -entsorgung von Einrichtungen des Gesundheitswesens entwickelt.

Zum Abschluss der Führung durch das Technikum wurden durch den wissenschaftlichen Mitarbeiter Christian Hubert die Versuchsanlagen zur Faulung vorgestellt. Diese Anlagen werden in den Projekten RISK.twin und FLXsynErgy (gefördert durch das BMWK) eingesetzt.

Über die Carl Friedrich von Siemens Stiftung

Die Carl Friedrich von Siemens Stiftung ist eine unabhängige Einrichtung zur Förderung der Wissenschaften. Sie vergibt Fellowships und Preise an herausragende Forschende und unterstützt Universitäts- und Forschungsbibliotheken.

Frau Pfeiffer-Poensgen ist seit dem 1. Oktober 2023 die neue Geschäftsführerin der Stiftung.


Titelbild: Die neue Geschäftsführerin der Carl Friedrich von Siemens Stiftung, Isabell Pfeiffer-Poensgen, (vorne links) besuchte zusammen mit Präsidentin Prof. Eva-Maria Kern (vorne rechts) die Versuchskläranlage auf dem UniBW M Campus. Zusammen mit Elena Joel (hinten links) Christian Hubert (hinten rechts) und Nora Pankow (Mitte rechts) gab Prof. Steffen Krause (Mitte links) einen Überblick über die laufenden Projekte (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)

 

 

1Das dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr – ist ein von beiden Universitäten der Bundeswehr gemeinsam getragenes wissenschaftliches Zentrum und Bestandteil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19-Krise. Mit der Aufnahme in den Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) wird dtec.bw von der Europäischen Union – NextGenerationEU finanziert.