Neue Offiziere ernannt: Beförderungsappell an der Universität
15 Juni 2022
Mit dem Beförderungsappell feierten am 15. Juni 2022 577 studierende Soldatinnen und Soldaten den Eintritt in den ersten Offizierdienstgrad. Dies gilt als die emotional wichtigste Beförderung innerhalb der Offizierlaufbahn. Der Staatssekretär im Verteidigungsministerium Benedikt Zimmer beförderte 106 Soldatinnen und 471 Soldaten an der Universität der Bundeswehr München zum Leutnant oder Leutnant zur See mit Wirkung zum 1. Juli 2022.
Der stellvertretende Leiter Studierendenbereich Oberstleutnant Volker Müller, der den Appell leitete, begrüßte die Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Bundeswehr sowie die Gäste aus der Universität und anderen bayerischen Hochschulen. Er richtete sich zu Beginn in einer kurzen Ansprache an die Studierenden auf dem Platz und wünschte Ihnen für ihr Studium und die Zukunft weiterhin viel Erfolg und das nötige Soldatenglück. „Sie haben mit diesem Beruf keinen Job wie jeden anderen gewählt“, so Müller „Er erfordert zusätzliche Einsatz- und Leistungsbereitschaft, zusätzliche Lernbereitschaft, zusätzliches Engagement und besonderes Eintreten für den Staat. Es erfordert auch, dass Ihre Kameraden Vertrauen zu Ihnen haben. Verbiegen Sie sich nicht, behalten Sie Ihre Ecken und Kanten und verlieren Sie auch nicht Ihren Humor. Setzen Sie sich nach bestem Wissen und Gewissen dafür ein, dass dieser Staat und unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung bestehen bleibt, das ist die Sache auf jeden Fall wert.“
Im Anschluss meldete er den Appell an Staatssekretär Zimmer. Gemeinsam mit Oberstleutnant Müller schritten Benedikt Zimmer und die Präsidentin der Universität, Prof. Merith Niehuss, die Front ab.
Prof. Niehuss mit Staatssekretär Zimmer (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)
Endlich wieder ein Beförderungsappell mit Gästen
Die Präsidentin Prof. Merith Niehuss begrüßte die angetretene Formation und die geladenen Gäste. Nach zwei Jahren mit den Einschränkungen der Pandemie konnten endlich auch wieder Eltern sowie Freundinnen und Freunde der zu Befördernden anwesend sein. In ihrer Rede erläuterte sie den hohen Stellenwert des Studiums im Werdegang eines Offiziers der Bundeswehr, der Erfolg in der bisherigen Laufbahn und des bisherigen Studiums mache die anstehende Beförderung erst möglich.
Prof. Niehuss richtete sich persönlich an die Studierenden: „Sie gehören, so wie Sie hier stehen, zu denen, die ihren Weg in den Offiziersstand geschafft haben, und Sie sind auf dem besten Weg in die Führungspositionen dieser Gesellschaft – in der Bundeswehr oder in der zivilen Berufswelt. Denn das Konzept des studierten Offiziers, zu dem sich die Bundeswehr zu Recht bekennt, ist ein Erfolgskonzept.“
Führung übernehmen
Nach dem Grußwort der Präsidentin richtete Staatssekretär Zimmer das Wort an die Angetretenen. Für ihn sei es eine große persönliche Freude die Beförderung im Namen der Bundesministerin der Verteidigung durchführen zu dürfen, da er selbst vor genau 38 Jahren hier an der Universität der Bundeswehr München seine Urkunde zur Leutnantsbeförderung entgegennahm. Zimmer ist Generalleutnant a. D. und studierte von 1982 bis 1986 Elektrotechnik an dieser Universität.
„Die Anforderungen an einen Offizier im 21. Jahrhundert in einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung sind hoch“, so Staatssekretär Zimmer. Menschenführer, Berater, Stabsarbeiter und Staatsbürger, das alles seien die Soldatinnen und Soldaten. „Wenn Sie die Universität verlassen, werden Sie Menschen führen. Das heißt Vorbild sein und Fürsorge geben, das bedeutet Wissen um militärische Führung. Führen bedeutet Entscheidungen treffen, auch und gerade in unwägbaren Situationen. Führen bedeutet auch Zuhören, Beratung zulassen, eigene Schwächen erkennen und sich gezielt durch ein Team ergänzen zu lassen. Führen bedeutet, getroffene Entscheidungen auch zu verantworten, eigene Fehler einzugestehen und zu ihnen zu stehen. Ich ermutige Sie ergreifen Sie die Chance, führen Sie, zaudern sie nicht.“
Die Bundeswehr brauche kluge und ehrliche Berater, daher investiere sie auch die lange Zeit der Ausbildung in die Offiziere. Mit ihren soldatischen Fertigkeiten und ihrem wissenschaftlichen Studium haben die jungen Kameradinnen und Kameraden das Zeug dazu, in Zukunft zu führen, zu beraten und Entscheidungen zu treffen. Durch ihr Studium und ihre Ausbildung seien sie bestens auf ihre zukünftigen Aufgaben vorbereitet. „Übernehmen Sie Verantwortung, von Ihnen wird das erwartet und sie können es auch leisten, trauen Sie sich einfach“, ermutigte Zimmer die zu Soldatinnen und Soldaten.
Mit seinem Dank an die angehenden Offiziere und Glückwünschen zum neuen Dienstgrad beendete der Staatssekretär seine Rede und führte die Beförderung zum Leutnant und Leutnant zur See durch.
Staatssekretär Zimmer überreicht die Beförderungsurkunde (© Universität der Bundeswehr München/ Siebold)
Musikalisch wurde der diesjährige Beförderungsappell begleitet vom Heeresmusikkorps Ulm. Anschließend an den Appell fand bei sommerlichem Wetter der traditionelle Beförderungsbiergarten für die neuen Offiziere und ihre Angehörigen im Festzelt auf der Kaplanturbinenwiese statt.
Titelbild (v.l.n.r.): Präsidentin Prof. Merith Niehuss, Staatssekretär Benedikt Zimmer und Oberstleutnant Volker Müller beim Abschreiten der Front (© Universität der Bundeswehr München/ Siebold)