Erste Absolventenfeier des MISS-Studiengangs in Berlin
24 Juni 2022
Am 17. Juni 2022 sind die ersten beiden Jahrgänge des Masterstudiengangs „Intelligence and Security Studies“ im Rahmen einer akademischen Feierstunde in Berlin verabschiedet worden.
Insgesamt 102 Absolventinnen und Absolventen konnten das anspruchsvolle Studium erfolgreich abschließen. Neben vielen weiteren Ehrengästen nahm auch Bundesminister Wolfgang Schmidt, Chef des Bundeskanzleramts und zugleich Beauftragter für die Nachrichtendienste des Bundes, an der Veranstaltung teil.
Richtungsweisende Hochschulkooperation
Im Jahr 2019 hat der erste Jahrgang des Masterstudiengangs "Intelligence and Security Studies" (MISS) sein Studium angetreten. Der Studiengang wird gemeinsam von der Universität der Bundeswehr München und der Hochschule des Bundes in Berlin getragen. Beide Hochschulen bringen ihre spezifischen Stärken ein. Während die Universität der Bundeswehr München v.a. für Expertise auf dem Gebiet der MINT-Fächer und der internationalen Sicherheitspolitik im Studiengang steht, trägt die Hochschule des Bundes ihre intelligence-spezifischen Fachkompetenzen bei. Der MISS-Studiengang ist an angehende Führungskräfte der deutschen Intelligence Community adressiert. Dazu zählen im Kern die drei Nachrichtendienste des Bundes (BND, BfV und BAMAD), das Militärische Nachrichtenwesen der Bundeswehr sowie Verfassungsschutzbehörden der Länder. Der Studiengang zielt auf die akademische Ausbildung von Intelligence Generalisten. Ihnen werden praxisorientierte Kenntnisse und Methoden auf hohem wissenschaftlichem Niveau vermittelt. Dadurch gelingen Standardisierung und Vernetzung im Rahmen der Führungskräfteausbildung. National wie international hat der Studiengang viel Beachtung gefunden. Vergleichbare akademische Ausbildungsgänge sind bisher weltweit nur in geringer Zahl vorhanden.
Abschluss erster Studienjahrgänge
Der erste Studienjahrgang hat sein Studium im Jahr 2021 abgeschlossen, der zweite Studienjahrgang im Frühjahr dieses Jahres. Die Pandemie erlaubte es erst jetzt, für beide Jahrgänge eine akademische Feierstunde zum Erwerb des Studienabschlusses zu veranstalten. Zu diesem Zweck kamen die Absolventinnen und Absolventen am Freitag, dem 17. Juni 2022, in Berlin zusammen. Ausdruck für die Anerkennung ihrer Leistungen wie auch für die Wertschätzung des Studiengangs war die Anwesenheit vieler Ehrengäste aus dem In- und Ausland. Neben den beiden Hochschulpräsidenten Prof. Merith Niehuss und Dr. Benjamin Limbach nahmen Vertreterinnen und Vertreter des Bundeskanzleramts, des Bundesministeriums des Innern und für Heimat, des Bundesministeriums der Verteidigung sowie verschiedene Behördenleiterinnen und Behörden der Nachrichtendienste an der Veranstaltung teil.
Die Gäste der ersten Absolventenfeier des MISS-Studiengangs (© BND)
Festrede durch Bundesminister Wolfgang Schmidt
In seiner Festrede gratulierte Bundesminister Schmidt den Absolventinnen und Absolventen und überbrachte zudem die Glückwünsche des Bundeskanzlers. Die Lage der Welt werde absehbar immer unberechenbarer. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine habe eine Zeitenwende markiert und das habe direkte Auswirkungen auf die Arbeit der Nachrichtendienste und das militärische Nachrichtenwesen der Bundeswehr. Dabei ermunterte er die Absolventinnen und Absolventen, Zutrauen in ihre Fähigkeiten zu haben. Diese hätten sie im Studiengang unter Beweis gestellt. Sie hätten das wissenschaftliche Handwerkszeug und die nötige Methodenkompetenz erworben. In einer ersten Bilanz stehe fest, der MISS-Studiengang habe sich in Bund und Ländern etabliert; und wichtiger noch, der MISS werde gebraucht. Der MISS-Abschluss sei deshalb für den weiteren Weg der Absolventinnen und Absolventen die denkbar beste Ausgangsbasis.
Überreichung der MISS-Studienpreise
Im Anschluss an die Festrede von Bundesminister Schmidt wurden die Studienpreise für die MISS-Jahrgänge 2019 und 2020 überreicht. Ausgezeichnet werden hervorragende Masterarbeiten, die von einer Kommission aufgrund ihrer wissenschaftlichen Qualität wie ihrer besonderen Bedeutung für die nachrichtendienstliche oder militärische Praxis ausgewählt worden sind. Die Wahl der Kommission fiel für den Jahrgang 2019 auf eine Arbeit, die sich mit der Terrorismusaufklärung des BND während der „langen 1970er Jahre“ beschäftigte, sowie für den Jahrgang 2020 auf eine Arbeit, die die Analyse von Entgrenzungsprozessen im Links- und Rechtsextremismus zum Thema hatte.
Weitere Informationen zum Studiengang finden Sie auf der MISS-Website >
Titelbild: Bundesminister Wolfgang Schmidt spricht zu den Absolventinnen und Absolventen (© BND)