Abteilungsleiter Planung: „Nur durch Innovationen kann es vorangehen“

21 Februar 2022

Der Abteilungsleiter Planung des Bundesministeriums der Verteidigung, Generalleutnant Christian Badia, besuchte am 17. Februar 2022 die Universität der Bundeswehr München, um das Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr dtec.bw. kennenzulernen und sich über die Forschungsthemen von Prof. Axel Schulte, Professur für Flugmechanik und Flugführung, zu informieren.

Bei seinem Besuch begrüßten ihn zunächst die Präsidentin der Universität Prof. Merith Niehuss und die Vizepräsidentin für Forschung und Wissenschaftlichen Nachwuchs Prof. Eva-Maria Kern. Vizepräsidentin Kern stellte anschließend das Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr dtec.bw vor, dessen wissenschaftliche Direktorin und Sprecherin sie ist. Durch dtec.bw werden an der Universität die bestehenden Forschungszentren und Forschungsinstitute gestärkt, die bereits seit Jahren den interdisziplinären Austausch und die gemeinsame Forschung an Schwerpunktthemen betreiben. So besteht z. B. bereits seit 2019 das Forschungszentrum MARC (Military Aviation Research Center), das von Professor Axel Schulte (Flugmechanik und Flugführung, LRT) geleitet wird.

Generalleutnant Badia bekam einen Überblick über die durch dtec.bw geförderten Forschungsprojekte an der Universität der Bundeswehr München und zeigte sich über die Vielfalt beeindruckt: „Als Planungschef der Bundeswehr gibt es kein Thema, mit dem ich mich nicht auch beschäftige“, so Badia. Dass die Forschung auch für die Bundeswehr von großer Bedeutung ist, ist für ihn selbstverständlich, denn „nur durch Innovationen kann es vorangehen.“

Die Zukunft der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine

Im Anschluss präsentierten Prof. Schulte und sein Team die Forschung an seiner Professur und am Forschungszentrum MARC. Schwerpunkt der Forschung an der Professur für Flugmechanik und Flugführung ist die ideale Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine in der zivilen und militärischen Luftfahrt. Im HuMiCS-Labor (Humans, Missions and Cognitive Systems Laboratory), einem Teil des FZ MARC, forscht das Team an dieser Zusammenarbeit (Human-Autonomy Teaming (HAT)) und intelligenten Missionssystemen in der bemannten und unbemannten Luftfahrt. Die klassische Aufgabenverteilung zwischen Mensch und Automation wird immer weiter aufgebrochen, da Systeme heutzutage intelligent und damit in der Lage sind höhere kognitive Aufgaben zu übernehmen. Um diese Fähigkeiten in der Zukunft optimal nutzen zu können, wird an der Professur zu verschiedenen Aufgabengebieten geforscht.

Demonstration einer Mission im FlugsimulatorSebastian Lindner (Wissenschaftlicher Mitarbeiter, links) demonstriert eine Mission im Simulator für Generalleutnant Badia (Mitte) und Prof. Schulte (rechts) (© UniBwM/Siebold)

Missions-Simulation im Labor

Zum Abschluss seines Besuches konnte sich Generalleutnant Badia im Labor bei einer Live-Demonstration am Kampfflugzeugsimulator von der Forschung für zukünftige militärische Missionsmanagement- und Pilotenassistenzsysteme überzeugen. In verschiedenen Projekten wird an der Kooperation von menschlichen Piloten und Automation geforscht. Es geht dabei vor allem um Entwurfsmuster für Problemstellungen wie Delegation, Pilotenassistenzsysteme, Team-basierte Führung unbemannter Luftfahrzeuge (UAV) und Missionsplanung.

Eines der vorgestellten Projekte umfasst die Messung verschiedener Parameter beim menschlichen Piloten wie etwa die Augenbewegungen, um zu erfahren, wo die Aufmerksamkeit des Piloten liegt. Das Ziel ist es, die Arbeit eines menschlichen Piloten und seines Co-Piloten technisch abbilden zu können. Das System soll also beurteilen können, ob sich der Pilot im Moment den richtigen Aufgaben widmet um gegebenenfalls Hinweise geben zu können. Künstliche Intelligenz kann somit zur Unterstützung der menschlichen Verantwortlichen an Bord wichtige Arbeit leisten.


Mehr Informationen finden Sie auf der Website der Professur für Flugmechanik und Flugführung >


Titelbild (v. l. n. r.): Vizepräsidentin für Forschung und Wissenschaflichen Nachwuchs Prof. Eva-Maria Kern, Generalleutnant Christian Badia und Präsidentin Prof. Merith Niehuss (© UniBwM/Siebold)