Auszeichnung für Prof. Wolfgang F. Günthert und Team
11 Dezember 2018
Am 6. Dezember 2018 wurde das von der Universität der Bundeswehr München wissenschaftlich begleitete Projekt „Elimination von anthropogenen Spurenstoffen auf kommunalen Kläranlagen“ mit dem Umweltpreis „Offizielles Leitprojekt des KUMAS UMWELTNETZWERKS 2018“ ausgezeichnet.
Besonders innovatives Umweltschutzprojekt
Die Verleihung fand in feierlichem Rahmen im Wittelsbacher Schloss in Friedberg statt. Unter 23 Bewerbern wurde das Pilotvorhaben von einer unabhängigen Jury ausgewählt und als besonders innovatives Umweltschutzprojekt ausgezeichnet. Im Rahmen des Pilotprojektes hat die Stadt Weißenburg, mit Förderung des Freistaates Bayern, auf der Kläranlage Weißenburg eine großtechnische Anlage zur Elimination von Spurenstoffen errichtet. Das Vorhaben wird im Auftrag des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) ingenieurtechnisch und wissenschaftlich durch die Universität der Bundeswehr München in Kooperation mit der Dr.- Ing. Steinle Ingenieurgesellschaft begleitet. Die Planung und ingenieurtechnische Umsetzung obliegen dem Ingenieurbüro Dr. Resch + Partner. Träger des Vorhabens ist die Stadt Weißenburg. Das Forschungsprojekt startete Mitte 2014 und wird Anfang 2019 abgeschlossen.
Verbesserung der Gewässergüte
Projektleiter Prof. F. Wolfgang Günthert und sein Mitarbeiter Sascha Rödel (Bild rechts) forschen in diesem Pilotvorhaben auf der Kläranlage Weißenburg an einer Technik zur Elimination von anthropogenen Spurenstoffen. Anthropogene Spurenstoffe sind primär vom Menschen direkt oder indirekt in den Wasserkreislauf eingebrachte organische Substanzen. Diese gelösten Substanzen im Abwasser wie z.B. Arzneimittelrückstände, endokrin aktive Substanzen und Haushaltschemikalien können durch eine konventionelle Abwasserbehandlung nicht ausreichend eliminiert werden. Zudem haben diese Wirkstoffe, wie z.B. das Schmerzmittel Diclofenac negative Auswirkungen auf die aquatische Umwelt. Mit der Implementierung einer zusätzlichen sogenannten vierten Reinigungsstufe können diese Spurenstoffe weiter reduziert werden. Die Inbetriebnahme der Anlage zur Spurenstoffelimination in Weißenburg erfolgte im Oktober 2017. Die zusätzliche Reinigungsstufe besteht aus einer Ozonung und einer zweistraßigen Filtration mit biologisch aktivierter Aktivkohle und Sand. Mit den Ergebnissen aus dem Pilotvorhaben soll gezeigt werden, mit welchem Aufwand Verbesserungen der Gewässergüte und positive Auswirkungen auf das aquatische Ökosystem durch eine weitergehende Abwasserbehandlung erzielt werden können.
Bild: Fred Schöllhorn (KUMAS – Kompetenzzentrum Umwelt e. V.)
Bildunterschrift: Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Rommel, Vorsitzender der Jury und Geschäftsführer bifa Umweltinstitut GmbH, Dr. Joachim Knüpfer, 1. Vorsitzender des Fördervereins KUMAS, Thomas Nieborowsky, KUMAS-Geschäftsführer, Martina Hanke, Stadtentwässerung Weißenburg, Sascha Rödel, Universität der Bundeswehr München (v.l.n.r.)