Wissenschaft hautnah: Einblicke in Forschung der UniBw M

5 Juli 2023

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der UniBw M stellten sich die Forschungszentren und -institute im Rahmen einer Veranstaltungsreihe in Kooperation mit der VHS Südost vor.

Zu welchen Themenfeldern wird eigentlich an der UniBw M geforscht? Und wie sieht es in den Forschungslaboren aus? Genau solche Einblicke gab es im Zuge der Veranstaltungsreihe, die in Kooperation mit der VHS Südost zum 50-jährigen Jubiläum der Universität der Bundeswehr München durchgeführt wurde. Die Forschungszentren und –institute stellten sich von Ende April bis Ende Juni 2023 mit Vorträgen, Laborführungen und Frage-Antwort-Runden insgesamt knapp 170 interessierten Besucherinnen und Besuchern vor.

Stressprävention und Gesundheitsförderung

Den Auftakt der Reihe gestaltete das Forschungszentrum SMADH (Smart Digital Health). Vizepräsident Prof. Karl-Heinz Renner (Institut für Psychologie) stellte das FZ vor und zeigte, welche Forschung rund um das Thema „Digitalisierte Ansätze zur Stressprävention und Gesundheitsförderung bei Einsatzkräften“ betrieben wird. Bei einem Laborbesuch konnten die Teilnehmenden VR-Szenarien für militärische und zivile Einsatzkräfte ausprobieren, die als Grundlage für personalisierte Stresstrainings dienen.

Reise in die Welt der Nanotechnologie

Auf eine Reise in die Welt der Nanotechnologie ging es mit dem Forschungszentrum SENS (Integrated Sensor Systems). Das FZ SENS entwickelt und bewertet Sensorsysteme für Mensch und Technik als Schnittstelle zwischen der analogen Welt des täglichen Lebens und der digitalen Welt der Informationstechnologie. Nach einer Einführung in das Thema durch Prof. Georg Düsberg (Institut für Physik), ging es für die Teilnehmenden ins Labor zu mehreren Stationen, darunter in den Reinraum, zum Rasterelektronenmikroskop und zur Terahertz-Spektroskopie.


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Links: Das FZ SMADH präsentierte VR-Szenarien für militärische und zivile Einsatzkräfte (© Universität der Bundeswehr München)
Rechts: Laboreinblicke gab es beim FZ SENS, etwa in den Reinraum (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)


Sicherheit im Smart Home

Wie kann man sich vor Cyberangriffen Smart Home schützen und für mehr Sicherheit sorgen? Welche unterschiedlichen Angriffsziele gibt es? Diese Fragen beantwortete Prof. Florian Alt und sein Team vom Forschungsinstitut CODE (Cyber Defence) den Besucherinnen und Besuchern. In der anschließenden Laborführung präsentierte das FI CODE verschiedene Ansätze, die künftig dabei helfen sollen, die Sicherheit vor Cyberangriffen zu erhöhen, darunter auch der PriKey – ein digitaler Schlüssel, der es erlaubt den Datenfluss bei nicht eigens installierten Geräten zu kontrollieren.

Raumfahrt und Satelliten

Unter dem Titel „Raumfahrt und Satelliten – faszinierend und doch alltäglich“ stellte Prof. Roger Förstner, Inhaber der Professur für Raumfahrttechnik, das Forschungszentrum SPACE vor. Er veranschaulichte den Teilnehmenden u. a., wie die Menschen im alltäglichen und wirtschaftlichen Leben von Satelliten-Services profitieren, etwa bei der Navigation, im Finanzwesen und vielem mehr. Zudem erläuterte er, wie eine Weltraummission funktioniert und stellte in diesem Zuge das durch das dtec.bw1 geförderte und von der Europäischen Union finanzierte Projekt „SeRANIS“ (Seamless Radio Access Networks for Internet of Space) vor.


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Links: Das FI CODE stelle u. a. den PriKey vor, einen digitalen Schlüssel, der helfen soll, die Sicherheit vor Cyberangriffen zu erhöhen (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)
Rechts: Prof. Roger Förstner vom FZ SPACE veranschaulichte, wie die Menschen im alltäglichen und wirtschaftlichen Leben von Satelliten-Services profitieren (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)


CO2-Schleuder Wohnen und Arbeiten

Das Forschungszentrum RISK (Risiko, Infrastruktur, Sicherheit und Konflikt) veranschaulichte mit vier Kurzvorträgen, wie vielfältig Risikoforschung an der UniBw M betrieben wird: Prof. Norbert Gebbeken sprach zum Thema „CO2-Schleuder Wohnen und Arbeiten“, Prof. Thomas Hartung erläuterte, wie Verzerrungen bei der Risikowahrnehmung zu schlechten Versicherungsentscheidungen führen können, Prof. Wolfgang Günthert gab Impulse, wie man sich vor Hitze und Starkregen schützen kann und Prof. Silja Hoffmann stellte den Mobilitätsforschungscampus der Universität vor. Prof. Karl-Christian Thienel moderierte die Veranstaltung.

Die Zukunft der militärischen Luftfahrt

Beim Forschungszentrum MARC (Military Aviation Research Center) drehte sich alles rund um die Zukunft der militärischen Luftfahrt. Prof. Axel Schulte und sein Team gaben Einblick in die Forschungsfelder der Professur für Flugmechanik und Flugführung und ermöglichten den Teilnehmenden, die Cockpitsimulatoren des Labors selbst auszuprobieren. Zudem stellten Dr. Michael Strohal und das Team der Professur für Luftfahrttechnik (Leitung: Prof. Peter Stütz) einzelne Forschungsprojekte ihrer Professur vor, darunter z. B. die Erforschung sensorbasierter Wolkenerkennung an Bord unbemannter Luftfahrzeuge oder die Entwicklung gestengesteuerter Drohnenführung.


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Links: Prof. Silja Hoffmann vom FZ RISK stellte den Mobilitätsforschungscampus der UniBw M vor (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)
Rechts: Beim Forschungszentrum MARC drehte sich alles um die Zukunft der militärischen Luftfahrt (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)


Sicherheitsrelevante Forschung und Lehre

Um sicherheitsrelevante Forschung und Lehre ging es mit dem Center for Intelligence and Security Studies (CISS). OTL Holger Prüßing, Geschäftsführer des CISS, stellte den deutschlandweit einzigartigen Studiengang für Nachrichtendienste MISS (Master in Intelligence and Security Studies) vor. Dr. Eva Herrschinger sprach in einem Impulsvortrag über den Zusammenhang von Geschlecht, Radikalisierung und Terrorismus. Im Anschluss daran folgten Kurzvorstellungen weiterer interdisziplinärer Forschungsfelder am CISS mit anschließender Diskussionsrunde – mit dabei Verena Jackson, die zu rechtlichen Grundlagen von Nachrichtendiensten forscht, Dr. May-Britt U. Stumbaum, die geopolitische Implikationen des China-Taiwan Konflikts betrachtet, Dr. Christian Nitzl, der den Einsatz von KI in der nachrichtendienstlichen Analyse untersucht und Marcel Schmeer, der sich mit der Geschichte von Nachrichtendiensten beschäftigt.

 

Mehr Infos zum 50-jährigen Jubiläum unserer Universität finden Sie auf unserer Jubiläumswebsite >


Titelfoto: Das Center for Intelligence and Security Studies beantwortete viele Fragen rund um sicherheitsrelevante Forschung und Lehre (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)

 

 

1Das dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr – ist ein von beiden Universitäten der Bundeswehr gemeinsam getragenes wissenschaftliches Zentrum und Bestandteil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19-Krise. Mit der Aufnahme in den Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) wird dtec.bw von der Europäischen Union – NextGenerationEU finanziert.