10 Jahre berufsbegleitender Masterstudiengang Systems Engineering
22 November 2024
Wie man mit integriertem Systemwissen und einer ganzheitlichen Denk- und Sichtweise neben techno-sozialen Kompetenzen interdisziplinäre komplexe Systeme und Projekte erfolgreich managen kann, lernen Fach- und Führungskräfte in und außerhalb der Bundeswehr seit 2014 im berufsbegleitenden Masterstudiengang Systems Engineering (M.Sc.) am Institut für wissenschaftliche Weiterbildung (casc – campus advanced studies center) der Universität der Bundeswehr München (UniBw M).
Unter dem Motto „Mit Systems Engineering gewappnet für den nächsten Karriereschritt“ lud das universitätsinterne Weiterbildungsinstitut casc am 14. November 2024 anlässlich des 10-jährigen Bestehens des weiterbildenden Masterstudiengangs Systems Engineering (M.Sc.) zu einer Jubiläumsfeier ins Casino der Universität der Bundeswehr München ein. Der Einladung folgten neben Studierenden, Alumni, Dozierenden, Universitätsmitgliedern und Kooperationspartnern auch Studieninteressierte.
Entwicklung, Erfolge und Zukunft des Studiengangs
„Zehn Jahre sind vergangen, seit casc als universitätsinternes Weiterbildungsinstitut den modular aufgebauten berufsbegleitenden Masterstudiengang Systems Engineering aufgelegt hat. Heute feiern wir seine Entwicklung, Erfolge und Zukunft“, freute sich Prof. Uwe M. Borghoff, Vizepräsident für Digitalisierung und Vorstand casc. „Der Fokus unseres methoden- und anwendungsorientierten Weiterbildungsstudiengangs liegt auf dem systemischen Ansatz des Systems Engineering zur Komplexitätsreduktion. Das erworbene Kompetenzprofil befähigt unsere Studierenden und Alumni, Management- und Führungsaufgaben im Berufsalltag eines Systemingenieurs bzw. einer Systemingenieurin zu übernehmen. Unsere Studierenden lernen, Weiterentwicklungen im Sinne der Unternehmens-, Projekts- bzw. Organisationsziele unter einer ganzheitlichen Sicht- und Denkweise zu entwickeln und durchzusetzen“, erklärte Prof. Borghoff. In einer zunehmend dynamischen Welt, in der Herausforderungen angesichts Globalisierung, Digitalisierung, vernetzter Prozesse, steigender Anforderungen, kürzerer Technologiezyklen u. v. m. immer komplexer würden, bräuchten Unternehmen und Institutionen Menschen mit genau diesen Kompetenzen, so Borghoff weiter.
Alumni sind begehrte Fachkräfte
casc stehe für die wissenschaftliche Weiterbildung, die als dritte Säule neben Forschung und Lehre das Profil der UniBw M präge, ergänzte Dr. Nicol Matzner-Vogel, Geschäftsführerin casc. „Zusammen mit den Fakultäten und externer Expertise aus der Wirtschaft und Industrie bauen wir Brücken zwischen Wissenschaft und Praxis und fördern so gezielt den Transfer von aktuellem Forschungswissen in die Weiterbildung für die berufliche Praxis“, hob Nicol Matzner-Vogel hervor. „Ein zentraler Gedanke der casc-Studiengänge und auch des heute gefeierten Masterstudiengangs Systems Engineering ist das Konzept des Lebenslangen Lernens. Es ist zweifelsohne eine sehr hohe Herausforderung, neben dem meist anspruchsvollen Berufsalltag und der Familie ein weiterbildendes Studium zu absolvieren. Aber die Anpassung des Workloads an die zur Verfügung stehenden Zeitkontingente Berufstätiger, die Flexibilität des Studiums sowie die intensive Betreuung der Studierenden durch die Dozierenden und die Programmkoordinatorin machen dies gut bewältigbar.“ Das hätten in der Vergangenheit schon sehr viele Absolventinnen und Absolventen erfolgreich bewiesen, so Matzner-Vogel weiter. Der Einsatz lohne sich, denn Absolventinnen und Absolventen mit integriertem Systemwissen seien in der Wirtschaft begehrte Fachkräfte und hätten sehr gute Chancen, auf der Karriereleiter weiter nach oben zu steigen.
Links: Die akademischen Leiter Prof. Roger Förstner und Prof. Kristin Paetzold-Byhain geben Einblicke in den Studiengang (© casc/UniBw M: Paul Schlott)
Rechts: Alumnus Tobias Rukwid stellt seinen Karriereweg vor (© casc/UniBw M: Paul Schlott)
Stete Weiterentwicklung des Studiengangs
Des Weiteren begrüßten die akademischen Leiter, Prof. Roger Förstner und Prof. Kristin Paetzold-Byhain, die Gäste und gaben vertiefende Einblicke und Hintergrundinformationen zur Entwicklung des Curriculums und zur Lehre. „Unser berufsbegleitendes Weiterbildungsprogramm im Zukunftsbereich Systems Engineering knüpft an das breite Spektrum der beruflichen Erfahrungen unserer Studierenden aus Industrie, Wirtschaft, Organisationen, Öffentlichem Dienst und Bundeswehr an. Unsere Studierenden, die sich innerhalb einer zivilen oder militärischen Karriere weiterbilden, sind Fachexpertinnen und -experten auf verschiedenen Gebieten und verfügen teilweise bereits über Führungserfahrung“, erläuterte Professor Roger Förstner. „Gerade diese heterogenen beruflichen Erfahrungen, bezogen auf Arbeitsfeld und Branche, unserer Studierenden machen unseren überfachlichen Studiengang so einzigartig. Die oft sehr lebendigen Diskussionen sind nicht nur für die Teilnehmenden, sondern auch für uns als Dozierende sehr gewinnbringend“, ergänzte Prof. Kristin Paetzold-Byhain. Beide dankten den weiteren Dozierenden innerhalb und außerhalb der UniBw M für ihr Engagement und ihre Impulse, den Studiengang stetig weiterzuentwickeln. Denn erklärtes Ziel sei es, Lehrinhalte angesichts der technischen Weiterentwicklungen und entsprechend den aktuellen Anforderungen an Systemingenieurinnen und Systemingenieure kontinuierlich anzupassen.
Zukünftige Herausforderungen im Systems Engineering
Im Format Alumni Insight reflektierten drei Alumni aus verschiedenen Jahrgängen über ihre persönlichen Erfahrungen im Studium, ihre Kompetenzentwicklungen und über ihre weiteren Karriereverläufe bei namhaften Unternehmen in der Wirtschaft und Industrie.
Prof. Kristin Paetzold-Byhain zeigte in ihrem Impulsvortrag „Zukünftige Herausforderungen im Systems Engineering“ auf, dass beim Gestalten technischer Systeme zunehmend neue Trends und technologische Entwicklungen integriert werden müssten. Dies erhöhe nicht nur die Komplexität der zu entwickelnden Systeme, sondern führe auch zu einer Veränderung in der Entwicklungsarbeit, konstatierte sie.
Die passende Gelegenheit für intensive Diskussionen bot anschließend das interaktive Format World Café, das von casc-Dozierenden moderiert wurde. An vier Themenstationen konnten sich die Teilnehmenden zu zukunftsorientierten Themen des Systems Engineering, wie Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit, verteilte Entwicklung und Model Based Systems Engineering austauschen.
Alumni tauschen sich auf der Jubiläumsveranstaltung aus (© casc/UniBw M: Paul Schlott)
Forschungseinblicke im HuMiCS Lab
Da im Masterstudiengang neben dem Theorie-Praxistransfer vor allem der Transfer von universitärer Forschung in die Lehre großgeschrieben wird, lud im Anschluss an die Jubiläumsfeier Prof. Axel Schulte die Veranstaltungsteilnehmerinnen und -teilnehmer in sein Labor MARC – HuMiCS Lab („Humans, Missions and Cognitive Systems in virtual Environments Laboratory“) ein. Prof. Schulte, Dozent im Modul „Kognitives Systems Engineering“, und sein Team stellten ihre Forschungstätigkeiten mit Einsatz von Pilotinnen und Piloten an verschiedenen Flugsimulatoren vor.
Titelbild: Prof. Uwe M. Borghoff, casc-Vorstand, und Dr. Nicol Matzner-Vogel, casc-Geschäftsführerin, begrüßen die Gäste der Jubiläumsfeier (© casc/UniBw M: Paul Schlott)