Eine Satellitenmission und innovative Mobilitätskonzepte
8 Dezember 2020
Der Bundestagsabgeordnete Dr. Reinhard Brandl besuchte die Universität der Bundeswehr München, um sich über das neugegründete Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr (DTEC.Bw) zu informieren.
In einem Gespräch mit der Präsidentin Prof. Merith Niehuss und der Wissenschaftlichen Direktorin und Sprecherin des DTEC.Bw, Vizepräsidentin Prof. Eva-Maria Kern wurden die Ziele, die Struktur sowie das Vorgehen bei der Auswahl der Forschungsprojekte an den beiden Universitäten der Bundeswehr vorgestellt und die mit dem DTEC.Bw verbundenen Herausforderungen diskutiert. Im Anschluss daran erhielt Dr. Brandl einen kurzen Einblick in zwei bereits gestartete Forschungsprojekte des DTEC.Bw, die exemplarisch auch die große Vielfalt der Forschung an der Universität der Bundeswehr München demonstrieren.
„Vom Einsatz her denken“ beim Projekt SeRANIS
So wird das Projekt SeRANIS, das dem Forschungszentrum SPACE unserer Universität zuzuordnen ist, im Rahmen einer system- und plattformübergreifenden Architektur den Nutzen und die technologische Reife von weltraumbasierten Schlüsseltechnologien der Digitalisierung untersuchen und demonstrieren. Als zentrales Element hierbei dient eine Kleinsatellitenmission, die als Technologieträger für eine Vielzahl technologischer Nutzlastelemente dienen wird. Dazu werden um sie herum Missionsplanung, Bodenstationen und Auswertezentren entworfen werden. Im Gegensatz zu isolierten Forschungen an Einzeltechnologien werden die Potenziale eines Netzwerks von Netzwerken betrachtet und dabei wird nach dem Prinzip „vom Einsatz her denken“ der Nutzer in den Fokus gestellt. Es soll eine Technologieplattform entstehen, an die sich Wissenschaftler aller digitalisierungsrelevanten Disziplinen forschend ankoppeln können und die zugleich als Demonstrator für interessierte Nutzer dienen wird, die sich über Einsatzmöglichkeiten und Leistungsmerkmale neuer Technologien informieren wollen.
Umweltschonende Mobilität der Zukunft auf dem Campus der UniBw M
Ziel des zweiten vorgestellten Projektes, MORE, zugehörig zum Forschungszentrum MOVE unserer Universität, ist die ganzheitliche Demonstration einer nachhaltigen und umweltschonenden Mobilität der Zukunft auf dem Campus der Universität der Bundeswehr München. Ausgehend von den Anforderungen der Nutzer der Modellstadt (Studierende, Forscher, Verwaltung, Mitarbeiter) und denen einer modernen Armee sowie den Klima- und Nachhaltigkeitszielen der Bundesregierung werden alle dafür notwendigen Teilsysteme im Rahmen der vier Forschungsaspekte Energie und Antrieb, Raum und Verkehr, Vernetzung und Autonomie sowie Chancen und Auswirkungen vernetzt entwickelt. Die gesamtheitliche Betrachtung des Lebenszyklus der relevanten Technologiebausteine und Methoden liefert dabei während der Laufzeitzeit des Projekts einzigartige Daten hinsichtlich der Auswirkungen auf Mensch und Umwelt der in der Entwicklung befindlichen Teilsysteme und des Gesamtsystems „Mobilität“ und hat damit direkte Rückwirkung auf dessen Entwicklung selbst.
Initiierung zahlreicher Kooperationen
Die Projektleiter Prof. Andreas Knopp (SeRANIS) und Prof. Christian Trapp (MORE) wiesen in ihren Kurzvorträgen neben den wissenschaftlichen Zielen der Projekte auch auf die zahlreichen Kooperationen mit verschiedensten Akteuren aus der Wissenschaft, der Wirtschaft, der Bundeswehr und der Gesellschaft hin, die im Rahmen der Projekte angestrebt werden. In der an die Vorträge anschließenden intensiven Diskussion wurde deutlich, wie wichtig im Rahmen der vorgestellten Projekte auch der Wissens- und Technologietransfer ist: sowohl in Form von Ausgründungen als auch, insbesondere im Kontext von MORE, ein Erlebbarmachen von Innovationen für Bürgerinnen und Bürger.
Fotoprojekt „UNI-FORM“
Auch das Fotoprojekt „UNI-FORM: Ich als Student/in und Offizier. Ein fotografisches Projekt zum Thema Identität an der UniBw M“ fiel Dr. Brandl ins Auge. Die Ausstellung ist noch immer im Foyer vor der Universitätsbibliothek zu sehen. Er informierte sich bei Dozent Christian Siebold, der für das Projekt des Zentralinstituts studium plus für das Projekt verantwortlich ist, über die Hintergründe der Ausstellung.
Titelbild: Prof. Christian Trapp, Dr. Reinhard Brandl, MdB, Präsidentin Prof. Merith Niehuss, Vizepräsidentin und Wissenschaftliche Direktorin und Sprecherin des DTEC.Bw, Prof. Eva-Maria Kern, Prof. Andreas Knopp, Juniorprofessor Christian Hoffmann und Thorsten Lüttel (v.l.n.r.) beim Besuch des Abgeordneten an der UniBw M (© Universität der Bundeswehr München / Siebold)