Virtueller Leadership-Vortrag von Oberst Noeske, Kommodore, FlaRakG 1
26 Februar 2021
„Vertrauen, zuhören, entscheiden“ diese Führungstipps zogen die MM19-Studierenden aus dem Vortrag von Herrn Oberst Andreas Noeske anlässlich der HR-Vorlesung der Dozentin Anja Bendixen-Danowski. Am Ende des 6. Leadership-in-der-Praxis-Vortrags zum Thema „Führen und geführt werden – ein Perspektivenwechsel als Chance“, der erstmals über Zoom standfand, beantwortete der Alumnus (MB 1991), Kommodore Flugabwehrraketengeschwader 1 in Husum, zahlreiche Fragen und stand im Anschluss noch persönlich am Telefon für Einzelgespräche zur Verfügung.
Grußwort von Herrn Oberstleutnant Henkelmann, Leiter Studierendenbereich
Oberstleutnant Matthias Henkelmann freute sich sichtlich, einen Vertreter der Teilstreitkräfte begrüßen zu dürfen. Denn, so betonte er vor den fast 100 Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen, die beiden Universitäten der Bundeswehr bildeten den Grundstein für eine Karriere als Offizierin bzw. Offizier. Das sich anschließende Wechselspiel zwischen der Rolle des Führers und der Rolle des Geführten liefere wichtige Erkenntnissen, die künftige Arbeitgeber schätzen würden. Es sei bereits in jungen Jahren Führungserfahrung vorhanden, die ein ehemaliger Studierender und Berufsanfänger bzw. Berufsanfängerin ohne Streitkräftehintergrund nicht mitbringe. „Das ist es was unsere integrierte akademische Bildung zusätzlich aufwertet und sowohl den Streitkräften als auch dem zivilen Arbeitsmarkt zugutekommt“, unterstrich Oberstleutnant Henkelmann.
Highlights des Vortrages von Herrn Oberst Noeske
Wie bilden Sie mit einer „Reste“-Crew ein schlagfertiges Team? Warum kann ein Wettbewerb um den geschmücktesten Tisch in der Kantine zu Weihnachten das Zusammengehörigkeitsgefühl steigern? Und wie geht man mit einer Frau Oberleutnant um, die in der NATO-Übung in einem Unterpunkt mit „substandard“ abschloss und damit den sicheren Teamsieg vergab?
Herr Oberst Noeske lieferte viele plastische Beispiele, um die Chancen aufzuzeigen, die ein bei der Bundeswehr üblicher Wechsel von „Führen und geführt werden“ mit sich bringen kann. Im Fall des verschenkten Teamsiegs wurde die Soldatin von allen Seiten wiederaufgebaut. „Lieber im Rahmen einer Übung und Überprüfung einen Fehler begehen, als im Einsatz, wo gegebenenfalls das Leben vieler Menschen damit gefährdet wird“, resümierte Oberst Noeske, Träger des Ehrenkreuzes der Bundeswehr in Gold.
Im Rahmen seines Vortrages stellte Oberst Noeske die Rolle des militärischen Führers eindrucksvoll heraus, insbesondere seine wichtigen Funktionen als Mediator und Zuhörer ebenso, wie letztlich als Entscheider. Die notwendige Entscheidungskompetenz basiere dabei wesentlich auf einem breiten Erfahrungsschatz, der durch viel Üben und Trainieren unter ständig wechselnden Lagen entstünde.
In der anschließenden Fragerunde gab Herr Oberst Noeske bereitwillig Auskunft zu den Fragen: Wie werde ich Berufssoldat bzw. Berufssoldatin? Wie gelingt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei häufigen Standortwechseln? Wie kann man die Entscheidungsbereitschaft der unterstellten Soldaten und Soldatinnen fördern? Wie wichtig ist es ihnen als Oberst, Missstände offen anzusprechen?
Herr Oberst Noeske bedauerte, nicht persönlich im Audimax anwesend seien zu dürfen. Dies nahm Herr Oberstleutnant Henkelmann zum Anlass, eine Einladung an den Campus auszusprechen. Es wäre ihm eine Freude, ihn als Alumnus der Universität der Bundeswehr München auf dem Campus willkommen heißen zu dürfen.
Stimmen zum Vortrag von Herrn Oberst Noeske
„Herr Oberst Noeske verschaffte einen Einblick, nicht nur in den Alltag, sondern auch in die Gedankengänge eines Offiziers im Stabsdienst. Er beschrieb den Dualismus zwischen Kamerad und Vorgesetztem und bestach dabei mit eigenen Erfahrungen. Ein Vorbild für jeden zukünftigen militärischen Führer.“ (Fahnenjunker, AERO20)
„Nach Vortragsende stand Herr Oberst Noeske sogar noch für persönliche Anliegen am Telefon zur Verfügung. Dies ist bei weiten keine Selbstverständlichkeit und ich kann nur für mich sprechen aber diese Möglichkeit hat mir persönlich unheimlich geholfen. In diesem Sinne: Herzlichen Dank, Herr Oberst.“ (Fähnrich, MM19)
„Herr Oberst Noeske blickt auf eine bewegte Bundeswehrkarriere in verschiedensten Abteilungen zurück. Anhand des großen Erfahrungsschatzes war es ihm so möglich, alle Offiziersanwärter und Offiziersanwärterinnen sowie Offiziere abzuholen und nochmals zu verdeutlichen, wie eine Karriere als Offizier der Bundeswehr aussehen kann.“ (Oberfähnrich, MM19)
„Ich empfand den Vortrag von Oberst Noeske als außerordentlich gelungen, weil er dem studierenden Soldaten die Praxis eines Offiziers auf den verschiedenen Führungsebenen gut und wirklich greifbar vor Augen führt. Selten so viel Kompetenz und Menschlichkeit in einer Person gesehen - ganz großes Kino.“ (Leutnant, MM17)
„Der Vortrag des Herrn Oberst Noeski war gespickt mit vielen anschaulichen Erfahrung aus der frühen Zeit als Offizier bis hin zu einem Niveau, welches ich selber anstrebe und erleben möchte. Gerade der Joint/Combined Gedanke wird von Oberst Noeske gefördert. Die Erfahrung im internationalen Umfeld auf diese motivierende Art zu beschreiben, zeigt dem Auditorium schon zu einem frühen Zeitpunkt der Karriere die alternativlose Notwendigkeit mit offenem Geist die internationale Zusammenarbeit anzunehmen.“ (Sven Harperscheidt, Hauptmann, Studentenfachbereichsgruppenleiter 1/B)
Unser Dank gilt
Der Dank der HR-Dozentin Bendixen-Danowski gilt Herrn Brigadegeneral Stöckmann für die Empfehlung dieses hochkarätigen Referenten, Herrn Oberst Andreas Noeske für seine Bereitschaft, sein Führungswissen und seine Berufserfahrungen mit den Studierenden insbesondere des M19- und des AERO20-Jahgangs zu teilen. Ebenso gilt Herrn Oberleutnant Robert Pott unser Dank für die professionelle Vorbereitung des Termins, der wegen der strengen Corona-Auflagen online stattfand. Die Veranstaltung konnte nur dank der tatkräftigen Unterstützung von Herrn Leutnant Johannes Götz (Organisation, Fotos) stattfinden.
Ankündigung der nächsten drei Leadership-Vorträge für das HT21 und WT22
Ein herzliches Dankeschön gilt der Geschäftsführerin von casc, Frau Dr. Nicol Matzner-Vogel, für die Vernetzung mit dem Alumnus und Oberst der Reserve Herrn Hans-Christian Witthauer (MB 1986), Vizepräsident und CTO von ZITiS, der den 7. Leadership-in-der-Praxis-Vortrag am Dienstag, 19. Oktober 2021, 16:45 bis 18:15 Uhr hoffentlich im Audimax (!) hält zum Thema „Zehn militärische Führungsgrundsätze für den zivilen Führungsalltag“.
Außerdem danken wir Herrn Hauptmann Sven Harperscheidt, Studentenfachbereichsgruppenleitung 1/B, für die Gewinnung von Herrn Oberst Ingo Braun (EIT 1982) für den 8. Leadership-in-der-Praxis-Vortrag zum Thema „Jung führt Alt“ am Donnerstag, 3. Februar 2022, 15 bis 16:30 Uhr.
Dankenswerterweise hat uns wiederrum Herr Oberst Braun den Kontakt zum Personalberater Herrn André Limburg hergestellt. Er ist geschäftsführender Gesellschafter und Managing Partner der Personalberatung insight GmbH in Starnberg. Der Alumnus (MB/LRT 1989) referiert anlässlich des 9. Leadership-in-der-Praxis-Vortrags zum Thema „Karrierewege in der Industrie und wichtige Erfolgsfaktoren für das Gelingen – Erfahrungen eines Headhunters“. Die Veranstaltung findet am 3. März 2022 von 15 bis 16:30 Uhr statt. Zu allen Veranstaltungen sind Gäste nach Anmeldung herzlich willkommen.