Netzwerktreffen: Zivil-militärische Zusammenarbeit im Fokus
14 November 2024
An der Universität der Bundeswehr München (UniBw M) findet das erste gemeinsame Netzwerktreffen zur zivil-militärischen Zusammenarbeit des TechHUB SVI von Bayern Innovativ statt.
Die Veranstaltung am 11. November 2024 bot eine Plattform für Entscheidungsträger aus Bevölkerungsschutz, Militär, Behörden, Wirtschaft und Wissenschaft. Vor dem Hintergrund aktueller Krisen und Kriege standen die Notwendigkeit einer organisationsübergreifenden zivil-militärischen Zusammenarbeit und der dringende Bedarf an organisationsübergreifenden Lösungen für eine resilientere Infrastruktur im Mittelpunkt der Veranstaltung.
Prof. Eva-Maria Kern, Präsidentin der UniBw M, und Dr. Matthias Konrad, Leitung Innovationsnetzwerke bei Bayern Innovativ GmbH, begrüßten die rund 100 Gäste, bevor Christoph Heinen, Leiter des TechHUB SVI, in das Programm einführte.
Im ersten Vortragsblock zeigte Dr. Martin Weber, Referent im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, die Rahmenbedingungen einer gesamtgesellschaftlichen Verteidigung auf. Daran schloss Brigadegeneral Thomas Hambach, Kommandeur des Landeskommandos Bayern, an und erläuterte in seinem Vortrag wie mit dem entstehenden Operationsplan Deutschland die Verteidigungsfähigkeit gestärkt wird und die strategische Rolle Deutschlands als „Drehscheibe“ im Verteidigungsfall. Wie wichtig hierfür zivil-militärische Lagebilder für Informations-, Führungs- und Wirkungsüberlegenheit sind und welche organisatorischen und technischen Hürden für ein solches zu überwinden sind, präsentierte dann Oberstleutnant Oliver Gerhardt, Referatsleiter im Planungsamt der Bundeswehr. Gemeinsam mit Ministerialdirigent Wolfgang Zacher, Leiter der Abteilung für Feuerwehr und Katastrophenschutz in München, diskutierten die Redner dann im Rahmen einer Podiumsdiskussion dem Stand des Bevölkerungsschutzes.
Forschung und Vernetzung
Im weiteren Programm des Netzwerktreffens wurden praxisorientierte Technologieansätze für eine effektivere Koordination und Einsatzplanung vorgestellt. Der Schwerpunkt lag auf gemeinsamen digitalen Lagebildern, die durch fortschrittliche KI-gestützte Datenanalysen, Fernerkundungslösungen und die Verbesserung des BOS-Digitalfunknetzes die Zusammenarbeit von zivilen und militärischen Akteuren fördern sollen.
Zum Abschluss präsentierte Prof. Geralt Siebert, Vizepräsident für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und nachhaltige Entwicklung der UniBw M, Technologieansätze zum Schutz kritischer Infrastrukturen anhand aktueller Forschungsprojekte an der UniBw M, unter anderem im dtec.bw1 geförderten Projekt „RISK.twin“. Die hier gezeigte Forschung wurde in der anschließenden Exkursion in die Labore dann direkt vor Ort demonstriert.
Links: Prof. Geralt Siebert während seiner Vorstellung von aktuellen Forschungsprojekten an der UniBw M (© Claus Schunk)
Rechts: Exkursion in die Labore der UniBw M mit u.a. dem Projekt „RISK.twin“ (© Claus Schunk)
Im Verlauf des gesamten Treffens wurde immer wieder betont, wie gut und wichtig solche Veranstaltungen für den Austausch, die Vernetzung und den Wissenstransfer sind. Hier wurde besonders die enge Zusammenarbeit zwischen zivilen und militärischen Akteuren betont, um auf zukünftige Herausforderungen im Bereich der nationalen Sicherheit vorbereitet zu sein.
Titelbild: Das Netzwerktreffen zur zivil-militärischen Zusammenarbeit des TechHUB SVI von Bayern Innovativ führt die Teilnehmenden in Labore der UniBw M (© Claus Schunk)
1Das dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr – ist ein von beiden Universitäten der Bundeswehr gemeinsam getragenes wissenschaftliches Zentrum und Bestandteil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19-Krise. Mit der Aufnahme in den Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) wird dtec.bw von der Europäischen Union – NextGenerationEU finanziert.