„Women on Campus“: So arbeiten Frauen an der UniBw M

18 März 2024

Vier Frauen aus dem militärischen und zivilen Bereich gaben am 11. März 2024 knapp 30 Teilnehmenden Einblicke in ihren Arbeitsalltag, ihre Vorbilder und Erfahrungen als Frau an der Universität der Bundeswehr München (UniBw M). Die zivile Gleichstellungsstelle der UniBw M lud Universitätsangehörige erstmals zu einem Campusrundgang ein. Das Event fand aus Anlass des Weltfrauentags am 8. März statt.

Die zivile Gleichstellungsbeauftragte Pamela Koch stellte zunächst ihr Team und die Aufgaben der zivilen Gleichstellungsstelle und Familienservicestelle vor. Dazu zählt sie Beratungsaktivitäten zu individuellen Arbeitssituationen und Vereinbarkeits­themen, wie auch die Mitwirkung in Gremien zur Förderung der Chancengerechtigkeit. Anfang März feierte das Team den erfolgreichen Abschluss des zweijährigen Audits „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Pamela Koch hob die positive Entwicklung der Universität im Bereich der Gleichstellung in ihrer 50-jährigen Geschichte hervor und betonte die Vernetzung als wichtige Aktivität für Frauen.

Mitarbeiterinnen stellen sich vor

Caroline Schneider ist seit Mitte 2023 die neue Leiterin des Sprachenzentrums. Sie war bereits acht Jahre zuvor an einer Bundeswehr-Dienststelle tätig. Zu ihrem jetzigen Alltag gehören neben Führungsaufgaben insbesondere die Koordination der Sprachenausbildung für Studierende und Universitätsangehörige. Als eines ihrer Vorbilder nannte sie Mary Wollstonecraft, die bereits im 18. Jahrhundert mit dem Satz „I do not wish women to have power over men; but over themselves“ geworben hatte. In diesem Sinne will Schneider Frauen an der UniBw M dazu ermutigten, sich zu trauen, Einstellungen und Dinge aus eigener Kraft zu verändern.


Frontalaufnahme einer Frau in pinkem Blazer, sie steht vor einem Gebäude auf dem Campus neben einem Stehtisch. Sie hält etwas in der Hand und spricht zur Gruppe der Frauen, die auf diesem Bild nicht zu sehen ist.

Caroline Schneider ermutigt Frauen an der UniBw M, sich mehr zu trauen (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)


Prof. Jasmin Riedl, Professorin für Politikwissenschaft an der Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften, zeigte der Gruppe ihr „Baby“ in einem Kellergewölbe der UniBw M. Dabei handelte es sich um die Hardware für das von ihr geleitete Forschungsprojekt „SPARTA – Society, Politics and Risk with Twitter Analysis“. SPARTA ist ein dtec.bw1-gefördertes Forschungsprojekt, in dem Daten, insbesondere von Wahlen in Deutschland, mittels KI in Echtzeit ausgewertet werden. Analysen der Daten des letzten bayerischen Wahlkampfes zeigten unter anderem, dass über Frauen parteiübergreifend häufiger negativ gesprochen wurde. Das sei eine Problematik für die Demokratie an sich, so Prof. Riedl. Ihr Arbeitsalltag sei ein „Jonglieren“ zwischen Führungsaufgaben, individuellen oder Zielen des Projektteams und die Organisation von Familienaufgaben.


In einem Raum lehnt Prof Riedl sich mit glücklichem Gesichtsausdruck gegen etwas, das wie ein Serverschrank aussieht. Drei Frauen sind mit im Bild und blicken lachend zu Prof. Riedl.

Prof. Jasmin Riedl freut sich darüber, ihr „Baby“ aus dem Forschungsprojekt SPARTA vorzeigen zu dürfen (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)


Aus dem Alltag einer Gruppenleiterin berichtete Oberleutnant Johanna Kratze und beschrieb ihre vielfältigen Aufgaben rund um die Betreuung der Studierenden im Studierendenfachbereich A. Sie wollte nach ihrer Schulzeit die Bundeswehr kennenlernen und begann eine Offizierausbildung. Im Anschluss an ihr Studium an der UniBw M erhielt sie die Möglichkeit, als Gruppenleiterin bei der Bundeswehr zu bleiben und auf dem Universitätscampus stationiert zu werden. Oberleutnant Kratze schätzt vor allem die Kameradschaft an der UniBw M und hebt hervor, dass sie in ihrem Beruf viel über Teams wie über Menschen selbst lerne. Geschlechterfragen, so ihre Erfahrung, spielen in ihrem Berufsalltag kaum eine Rolle.

Das abschließende Mittagessen bot den Teilnehmenden aus den verschiedensten Bereichen Gelegenheit zu einem weiteren Kennenlernen und gegenseitigen Austausch.

Die zivile Gleichstellungsstelle bedankt sich herzlich bei den Frauen der diesjährigen Stationen für ihre Einblicke und das Interesse der Teilnehmenden!

Gruppenfoto: eine Gruppe von ca. 25 Frauen und einem Mann steht auf dem Campus, im Hintergrund sind Bäume und ein Gebäude zu sehen. Die Sonne scheint, alle halten kleine bunte Tüten in der Hand.

Die Teilnehmenden des ersten Spaziergangs „Women on Campus“ (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)


Titelbild: Bei dem Spaziergang „Women on Campus“ stellen sich vier Mitarbeiterinnen der UniBw M an ihren Arbeitsplätzen vor. Oberleutnant Kratze berichtet den Teilnehmenden über ihre Arbeit als Gruppenleiterin (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)

 

1Das dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr – ist ein von beiden Universitäten der Bundeswehr gemeinsam getragenes wissenschaftliches Zentrum und Bestandteil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19-Krise. Mit der Aufnahme in den Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) wird dtec.bw von der Europäischen Union – NextGenerationEU finanziert.