Sommer-Stau = Super-Gau? Tipps für die Heimfahrt aus dem Sommerurlaub

6 September 2024

Damit die Erholung aus dem Sommerurlaub auch auf der Heimfahrt anhält, gibt Verkehrspsychologin Prof. Anja Huemer von der Universität der Bundeswehr München (UniBw M) Tipps für eine entspanntere Rückreise.

In dieser Woche gehen in den letzten Bundesländern die Sommerferien zu Ende und damit steht auch der Rückreiseverkehr kurz bevor. Laut Prof. Huemer, Verkehrspsychologin an der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften, ist es wichtig, die Heimreise mit einer angemessenen Erwartungshaltung anzutreten – dann ist man am Ende nicht so enttäuscht oder genervt, wenn etwas nicht klappt. Drei Dinge sind für sie entscheidend für eine entspannte Autofahrt:

1. Gute Vorbereitung: Bedürfnisse decken, Ärger minimieren

Es ist wichtig, auf Staus und längere Fahrzeiten vorbereitet zu sein: Eltern sollten daran denken, genügend Getränke und Essen für alle mitzunehmen. Wenn die Grundbedürfnisse gedeckt werden können, ist eine Quelle für schlechte Laune bereits ausgeschlossen. Außerdem hilft es, Kopfhörer für die Kinder einzupacken, damit das Lieblingshörspiel oder -lied nicht in Dauerschleife mitgehört werden muss. Das schont die Nerven aller Mitreisenden. Auch feuchte Handtücher zum Abkühlen sind eine angenehme Erfrischung.

2. Mehr Zeit einplanen

Es ist allgemein bekannt, dass es Hauptreisezeiten und -strecken gibt, bei denen Staus unvermeidlich sind. Wenn man eine solche Strecke vor sich hat, lohnt es sich die Rückreise in Etappen zu planen und vielleicht sogar einen Tag früher loszufahren. Dadurch entstehen auch kürzere Lenkzeiten pro Etappe.

3. Die eigene Einstellung anpassen

Prof. Huemer sagt, dass Achtsamkeit für eine weniger stressige Fahrt eine wichtige Rolle spielt. Damit meint sie nicht nur Achtsamkeit im Straßenverkehr, sondern auch Achtsamkeit sich selbst und anderen gegenüber. „Autofahrende sollten versuchen, ihre eigenen Emotionen nicht an anderen auszulassen – weder an den Mitfahrenden noch an den anderen Verkehrsteilnehmenden“, sagt sie. Es sei auch wichtig, daran zu denken, dass sich die eigenen Bedürfnisse von denen der anderen unterscheiden: Ein mitfahrendes Kind müsse vielleicht öfter auf die Toilette als man selbst. Wenn man sich das bewusst macht, überrascht und ärgert es in dem Moment des „Quengelns“ weniger.

„Die Fahrt wird nicht perfekt sein. Es ist wichtig, sich das vor Fahrtantritt klar zu machen und nicht mit zu hohen Erwartungen in die Heimreise zu starten. Dazu gehört auch, dass die Ankunftszeit auf dem Navi wahrscheinlich nicht die tatsächliche Ankunftszeit sein wird. Man kann immer in einen Stau geraten oder zusätzliche Pausen einlegen müssen. Und die Pausen sollte man sich bitte auch gönnen“, sagt Prof. Huemer.


Titelbild: © Universität der Bundeswehr München/Plank