RISK-Jahreskolloquium 2024: Wie gelingt mehr Resilienz?

16 Oktober 2024

Wie können wir mehr Resilienz in Gesellschaft, Technik und Infrastruktur aufbauen? Fachbereiche sowie externe Gäste beleuchten das Thema auf dem RISK-Jahreskolloquium 2024 an der Universität der Bundeswehr München (UniBw M) aus unterschiedlichen Perspektiven.

In einer sich ständig verändernden Welt sind die Fähigkeiten, Herausforderungen zu bewältigen und sich anzupassen, entscheidend. Das RISK-Jahreskolloquium zum Thema „Resilienz in Gesellschaft, Technik und Infrastruktur“ des Forschungszentrums RISK (Risiko, Infrastruktur, Sicherheit und Konflikt) an der UniBw M bot am 14. Oktober 2024 auf dem Campus in Neubiberg ein interdisziplinäres Forum. In diesem beleuchteten Mitglieder aus verschiedenen Fachbereichen und externe Gäste Aspekte der Resilienz und diskutierten diese. Dabei reichte das thematische Spektrum von der widerstandsfähigen Gestaltung von Technologie und Infrastruktur in unserer Gesellschaft bis hin zu psychologischer Resilienz auf individueller Ebene. Das diesjährige RISK-Jahreskolloquium fand in Kooperation mit der vhs SüdOst im Landkreis München und der Bayerischen Ingenieurkammer-Bau mit 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor Ort und 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern online im hybriden Format statt.

Ansätze, Technologien und Strategien zur Stärkung der Resilienz

Das Kolloquium begann am Vormittag mit der Begrüßung durch die Präsidentin der UniBw M, Prof. Eva-Maria Kern, sowie durch die Leiterin des Fachbereichs Gesellschaft an der VHS Südost Nina Gruber. Den Vormittag setzten die beiden Gründer des Forschungszentrums RISK, Prof. Wolfgang Bonß, sowie Prof. Norbert Gebbeken fort. Themen ihrer jeweiligen Vorträge: „Karriere und sozialwissenschaftliche Potenziale des Resilienzbegriffs“ sowie „Resilienz kritischer Infrastrukturen – vom allgemeinen Anspruch zur quantitativen Umsetzung“. Eine der Kernbotschaften drückte Prof. Gebbeken in seinem Vortrag so aus: „Wir sollten resilienter aus einer Katastrophe herausgehen, als wir hineingegangen sind.“ Prof. Bonß war von 1995 bis 2019 Professor für Allgemeine Soziologie an der UniBw M, Prof. Gebbeken war von 1995 bis 2019 Professor für Baustatik an der UniBw M und ist seitdem Exzellenter Emeritus.

Die Fortsetzung des Jahreskolloquiums am Nachmittag bestand aus zwei Panels und einer Podiumsdiskussion. Im ersten Panel zum Thema „Resilienz im Fokus: Anpassungsstrategien von Menschen und Gesellschaft“ sprach beispielsweise Timothy Williams, Co-Sprecher des Forschungszentrums RISK und Juniorprofessor für Unsicherheitsforschung und gesellschaftliche Ordnungsbildung an der UniBw M, gemeinsam mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft Kirsty Campbell über „Individuelle und kollektive Resilienz bei der Diskriminierung in Deutschland lebender Roma."

"Resilienz von Infrastrukturen – Simulationsbausteine zur Vorhersage kritischer Systemveränderungen" lautete der Titel eines Vortrags im zweiten Panel am Nachmittag. Alexander Popp, Mitglied des Forschungszentrums RISK und Professor für Computergestützte Simulation im Bauingenieurwesen, erörterte in seiner Rede, was der digitale Zwilling ist und welchen Nutzen er hat: vereinfacht dargestellt handelt es sich dabei um reale Systeme – wie Brücken – und ihre digitalen Abbilder. Über Messpunkte werden Daten, beispielsweise zur Verkehrslast auf einer Brücke, vom realen Objekt an den virtuellen Zwilling gesendet; der digitale Zwilling kann dabei auf das reale System zurückwirken.

Resilienz auf persönlicher Ebene

Prof. Ursula Münch, Direktorin der Akademie für Politische Bildung, moderierte die abschließende Podiumsdiskussion der Veranstaltung. Auf dem Podium diskutierten Dr. Christina Berndt, Wissenschaftsjournalistin mit Schwerpunkt auf Medizin, Psychologie und Lebenswissenschaften und Autorin des Buches „Resilienz - Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft“, Oberbrandmeister und Kommandant der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Schnaittenbach Michael Werner und Karl-Heinz Renner, Vizepräsident für Lehre und Internationalisierung sowie Professor für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik an der UniBw M über psychologische Resilienz auf der individuellen Ebene.


vier Personen sitzen auf Stühlen in einem Halbkreis. Sie halten Mikrofone in der Hand.

Prof. Ursula Münch moderiert die Podiumsdiskussion mit Michael Werner, Dr. Christina Berndt und Prof. Karl-Heinz Renner (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)

 


Titelbild: Prof. Norbert Gebbeken, Präsidentin Prof. Eva-Maria Kern, Prof. Timothy Williams und Prof. Wolfgang Bonß freuen sich auf das RISK-Jahreskolloquium 2024 (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)