Projekt MORE: Die Mobilität der Zukunft erfahrbar machen
21 Juni 2024
Das Forschungsprojekt MORE der Universität der Bundeswehr München (UniBw M) öffnet die Labortüren für eine Gruppe der VHS SüdOst und zeigt, woran in den vier Teilbereichen geforscht wird.
Das durch dtec.bw1-geförderte Forschungsprojekt MORE (Munich Mobility Research Campus) ist in vier Teilprojekte untergliedert: „Raum und Verkehr“, „Energie und Antrieb“, „Vernetzung und Autonomie“, sowie „Chancen und Auswirkungen“. Die Teilnehmenden der VHS SüdOst Veranstaltung erhielten eine interaktive Führung durch die verschiedenen Labore der Teilbereiche und konnten unter anderem einen Wasserstoffmotor, einen Bremsprüfstand und ein autonomes Auto besichtigen.
Autonomes Fahren
Dr. Thorsten Lüttel, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Technik Autonomer Systeme, präsentierte der Gruppe ein ehemaliges Post-Auto, das zum autonomen MORE-Auto umgebaut wurde. Es ist mit rundum Kameras, Lidar- und Radarsensoren ausgestattet und benutzt ein GPS System, das bis auf zwei bis drei Zentimeter präzise funktioniert. Lüttel erklärte der Gruppe, dass der Trend beim autonomen Fahren in Richtung künstliche Intelligenz geht und dass Systeme anhand von eingespeisten Bildern eine Mustererkennung erlernen.
Dr. Thorsten Lüttel erklärt der Gruppe, welche Kameras und Sensoren sich an dem autonomen Auto befinden (© Universität der Bundeswehr München/Plank)
Projekt ULTRHAS
Das Projekt ULtrafine particles from TRansportation – Health Assessment of Sources (ULTRHAS) untersucht, im Rahmen des Teilbereichs „Chancen und Auswirkungen“, die biologische Wirkung und die chemisch-physikalischen Eigenschaften von Partikeln, welche durch verschiedene Bereiche des Verkehrssektors hervorgerufen werden. Prof. Thomas Adam (Institut für Chemie und Umwelttechnik) zeigte den Bremsprüfstand aus dem Projekt. Außerdem erzählte der Gruppe von den verschiedenen, mobilen Messstationen, die dem Team zur Verfügung stehen: Darunter ein mit Messtechnik ausgestatteter Kinder-Fahrradanhänger. Mit diesem ist das Team 40 Mal um den Flughafen München geradelt, um dort Messungen vorzunehmen.
Prof. Thomas Adam zeigt den Teilnehmenden den Bremsprüfstand aus dem Projekt ULTRHAS (© Universität der Bundeswehr München/Plank)
Elektrolytische Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff
Maximilian Böhme und Frank Schneider, wissenschaftliche Mitarbeiter der Fakultät für Maschinenbau, erläuterten die Funktionsweise des wasserstoffbetriebenen Motors im Labor. Die Gruppe durfte auch einen Blick in einen Container werfen, der 60 handgefertigte Elektrolyseure beherbergt, die mit vor Ort erzeugter Solarenergie betrieben werden.
In einem Container befinden sich 60 Elektrolyseure, die für die Forschung von MORE essenziell sind (© Universität der Bundeswehr München/Plank)
Erhebung von Verkehrsdaten auf dem Campus
MORE verwandelt den Campus der UniBw M zu einer Modellstadt für die Mobilität der Zukunft. Auf dem Campusgelände werden zum Beispiel Verkehrsdaten gesammelt und die Daten ausgewertet. Die Ergebnisse sollen auf Städte und Gemeinden übertragen werden. Dr. Eftychios Papapanagiotou, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Verkehrswesen und Raumplanung, zeigte den Teilnehmenden einzelne Aufnahmen und erklärte die Fähigkeit des Systems, zwischen Menschen, Autos und Motorrädern im Straßenverkehr zu unterscheiden.
Dr. Eftychios Papapanagiotou zeigt den Teilnehmenden Videoaufnahmen von der Verkehrslage auf dem Campusgelände und erläutert die dazugehörige Datenanalyse (© Universität der Bundeswehr München/Plank)
Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der VHS SüdOst
Die Führung durch die Labore von MORE fand in Zusammenarbeit mit der VHS SüdOst am 19.06.2024 statt. Die nächste Veranstaltung ist für den 26.06.2024 an der UniBw M geplant. In dem Vortrag „Sicherheitsrelevante Forschung und Lehre – James Bond lässt grüßen!“ mit anschließender Podiumsdiskussion stellt sich das Forschungszentrum CISS vor.
Titelbild: Das Forschungsprojekt MORE ermöglicht einer Gruppe der VHS SüdOst einen Einblick in die verschiedenen Forschungsbereiche auf dem Campus der UniBw M (© Universität der Bundeswehr München/Plank)
1Das dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr – ist ein von beiden Universitäten der Bundeswehr gemeinsam getragenes wissenschaftliches Zentrum und Bestandteil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19-Krise. Mit der Aufnahme in den Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) wird dtec.bw von der Europäischen Union – NextGenerationEU finanziert