Inspekteur der Luftwaffe zu Besuch auf dem Campus der UniBw M

1 Oktober 2024

Der Inspekteur der Luftwaffe Generalleutnant Ingo Gerhartz traf sich auf dem Campus der Universität der Bundeswehr München (UniBw M) zunächst mit rund 50 in Deutschland akkreditierten Militärattachés. Die Informationsveranstaltung an der UniBw M war Bestandteil der dreitägigen Info-Reise der Luftwaffe für die Militärattachés.


Alle Teilnehmenden der Informationsreise der Luftwaffe stehen zusammen mit dem Inspekteur der Luftwaffe

Alle Teilnehmenden der Info-Reise der Luftwaffe gemeinsam mit Generalleutnant Gerhartz(© Universität der Bundeswehr München/Plank)


Viele Schnittmengen in Forschung und Lehre

Im Anschluss begrüßte die Präsidentin der UniBw M Prof. Eva-Maria Kern Generalleutnant Gerhartz auf dem Campus. In einem Vieraugen-Gespräch tauschten sie sich über eine noch engere Zusammenarbeit aus. Doch viele gemeinsame Schnittmengen in Forschung und Lehre gibt es bereits. So führte der nächste Programmpunkt zu Prof. Axel Schulte, Professor für Flugmechanik und Flugführung an der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik (LRT). Prof. Schulte stellte das Forschungszentrum MARC (Military Aviation Research Center) sowie das Projekt Mission Lab vor.


Prof. Schulte links und Generalleutnant Gerhartz rechts im Hintergrund lassen sich die Vorgänge im Flugsimulator von einem wissenschaftlichen Mitarbeiter erklären

Prof. Schulte (li.) und Generalleutnant Gerhartz (re.) werden durch einen wissenschaftlichen Mitarbeiter durch die Vorgänge im Flugsimulator geführt. (© Universität der Bundeswehr München/Plank)


Gemeinsam mit der Bundeswehr, der Industrie und öffentlichen Organisationen gestaltet das Forschungszentrum MARC die wissenschaftliche und technologische Entwicklung der militärischen Luftfahrt. Neben luftfahrttechnischen Schlüsseldomänen wie Antrieb, Strukturen und Aerodynamik werden auch Missions- und Automatisierungsthemen, Kommunikation und Navigation sowie Beschaffung, Logistik und ethische Fragen behandelt.

Zukunftsweisende Forschung für die Luftfahrt

Mit dem in das Forschungszentrum MARC eingebetteten dtec.bw1 Forschungsprojekt Mission Lab entsteht ein einzigartiges Kompetenzzentrum zur wissenschaftlichen und experimentellen Untersuchung von Missionstechnologien in der Simulation und im Flugversuch.

Mit der derzeit stattfindenden massiven Digitalisierung und Vernetzung von Luftfahrzeugen und der fortschreitenden Verfügbarkeit von Methoden und Algorithmen zur Abbildung menschlicher kognitiver Leistungen durch Künstliche Intelligenz auf Bordrechnern (z. B. Wahrnehmen, Analysieren, Entscheiden, Planen, Kommunizieren, Lernen) werden immer mehr Missionsaufgaben automatisiert. Gleichzeitig muss aber der Mensch aus ethischen und anderen Gründen als letztendlicher Entscheidungsträger im Wirkungsgefüge verbleiben, beispielsweise, wenn es um die Entscheidung für den Waffeneinsatz geht. Dies macht effizientes und störungsfreies Zusammenwirken von Mensch und Technik notwendig und führt zu hohen Anforderungen an die Auswahl, die Ausbildung und das Training des Personals.

Nach der Laborführung folgte ein Vieraugengespräch von Generalleutnant Gertz mit dem Leiter Studierendenbereich Oberst Matthias Henkelmann sowie der Austausch mit den Studierenden der UniBw M. Um die Studierenden, vor allem der Luftwaffe, über die neuesten Entwicklungen dieser Teilstreitkraft zu informieren, lud Generalleutnant Gerhart zu einem Vortrag ins Audimax ein. Das Interesse des Führungsnachwuchses der Luftwaffe war groß. Im vollbesetzten Audimax beantwortete Generalleutnant Gertz ausgiebig die Fragen der Studierenden.


Aufnahme durch die Mittelreihe des mit Studierenden gefüllten Audimax. Vorne am Rednerpult spricht Generalleutnant Gerhartz.

Nach einem kurzen Einleitungsimpuls widmet sich Generalleutnant Gerhartz ausgiebig den Fragen der Studierenden.(© Universität der Bundeswehr München/Plank)


Studiengang für angehende Piloten

Nicht nur in der Luftfahrtforschung gibt es eine enge Zusammenarbeit mit der Luftwaffe, sondern auch im Rahmen der akademischen Ausbildung künftiger Piloten mit dem dualen Studiengang Aeronautical Engineering. Der Studiengangsleiter Prof. Andreas Hupfer und Lehrstabsoffizier Oberstleutnant Christian Kuhnlein stellten dem Inspekteur der Luftwaffe das Konzept des Studiengangs und die dazu nötige Infrastruktur und Ausstattung wie hochkomplexe Flugsimulatoren, Werkstätten für Verbundstoffe sowie einen Windkanal vor.


Im Hintergrund von links nach rechts stehen Prof. Hupfer, Generalleutnant Gerhartz und Präsidentin Prof. Kern die Herstellungsmöglichkeiten der Werkstätten von einem wissenschaftlichen Mitarbeiter erklären.

Die umfassenden Herstellungsmöglichkeiten in den Werkstätten werden Generalleutnant Gerhartz und Präsidentin Prof. Kern von Prof. Hupfer und seinem Team vorgestellt.(© Universität der Bundeswehr München/Plank)


Der duale Bachelor-Studiengang Aeronautical Engineering bietet den Truppenoffizieren des fliegerischen Dienstes von Luftwaffe, Marine und Heer die akademische Basis ihrer beruflichen Karriere. Das Studienziel ist das Erreichen eines berufsqualifizierenden Abschlusses für eine berufliche Tätigkeit im Luftfahrtwesen mit entweder technischer Ausrichtung und/oder mit Management-Ausprägung. Die Absolventinnen und Absolventen sollen befähigt werden, wissenschaftliche Methoden in den Gebieten Flugzeugtechnik und Luftfahrtwesen mit einem praktischen Verständnis des Flugbetriebs- und der Flugbetriebstechnik anzuwenden. Um diese Anforderungen zu erfüllen, vereint der Studiengang ein schwerpunktmäßig ingenieurwissenschaftliches Studium und theoretische Anteile der fliegerischen Ausbildung zum Luftfahrzeugführer und Luftfahrzeugbesatzungsmitglied. Dazu ist der Studiengang als duales Studium angelegt, in dem wissenschaftliche Inhalte und berufsfachliche Anteile einer fliegerischen Ausbildung verknüpft werden.


Titelfoto: Präsidentin prof. Kern begrüßte den Inspekteur der Luftwaffe Generalleutnant Gerhartz(© Universität der Bundeswehr München/Plank)


1Das dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr – ist ein von beiden Universitäten der Bundeswehr gemeinsam getragenes wissenschaftliches Zentrum und Bestandteil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19-Krise. Es unterliegt der akademischen Selbstverwaltung. Die Mittel, mit dem das dtec.bw ausgestattet wurde, werden an beiden Universitäten der Bundeswehr zur Finanzierung von Forschungsprojekten und Projekten zum Wissens- und Technologietransfer eingesetzt. dtec.bw wird von der Europäischen Union – NextGenerationEU finanziert.