Der US-Generalkonsul Liston im Dialog mit Studierenden
28 März 2024
Wie hat Tymothy Liston die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) erlebt und was waren seine persönlichen Eindrücke? Das hat der ranghöchste Vertreter der USA in Bayern bei seinem Besuch an der Universität der Bundeswehr München (UniBw M) am 12. März erzählt. Der Vortrag richtete sich vor allem an Studierende, die ebenfalls bei der MSC mitgewirkt hatten.
Eine besondere Form der Anerkennung
Die Präsidentin der Universität der Bundeswehr München Prof. Eva-Maria Kern hob in ihrer Begrüßungsrede den Besuch als besondere Form der Anerkennung hervor und lobte die Zusammenarbeit mit der Helmut-Schmidt-Universität im German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS). Ministerialdirektor (MinDir) Jörn Thießen vom Bundesinnenministerium und Vorstandsmitglied des GIDS leitete die Veranstaltung ein.
In seiner Vorstellung des Generalkonsuls Liston bezeichnete MinDir Thießen ihn als transatlantischen Gestalter und hob dessen Multilingualität mit Deutsch, Vietnamesisch und Litauisch hervor. Jede Sprache sei zugleich Landessprache seiner diplomatischen Dienste. Dies galt auch für das Bayerische, denn das Plenum wurde mit einem herzlichen „Servus beinand“ begrüßt.
Standhaftigkeit und Entschlossenheit
Seine Nahbarkeit und Empathie wurden auch deutlich, als Generalkonsul Liston die Rede von Julia Nawalnaja kurz nach Erhalten der Nachricht vom Tod ihres Mannes als den stärksten Moment der MSC bezeichnete. Standhaftigkeit und Entschlossenheit habe sie gezeigt, zwei Tugenden, um die es jetzt gehe. Auch die Ukraine weise sich dadurch aus. Die militärischen Erfolge des Landes hatte die US-Vizepräsidentin Kamala Harris eindrucksvoll aufgezeigt. Einen weiteren Schatten auf die MSC warf der Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober 2023, „für den es keine Rechtfertigung gebe“, so Generalkonsul Liston.
Der Beitrag Deutschlands, durch die Entsendung der Fregatte Hessen zum Einsatz im Roten Meer, werde von den USA sehr begrüßt. Ein weiteres Hauptaugenmerk der Konferenz galt laut Generalkonsul Liston dem Indopazifik und er hob in diesem Zusammenhang eines der wichtigen direkten Gespräche, jenes von US-Außenminister Blinken mit dessen deutschen und indischen Amtskollegen hervor. Das wichtigste persönliche Treffen war aber wohl jenes zwischen Blinken und dem Außenminister Chinas Wang Yi. Solche hohen diplomatischen Gespräche würden, laut Generalkonsul Liston, intensiv und langdauernd vorbereitet.
Der Dialog mit den Studierenden war auch eine Würdigung des alljährlichen Beitrags auf der MSC. Ohne das Knowhow der Bundeswehr und der Studierenden der UniBw M, würde die MSC mit ihren vielen Menschen, Begegnungen und Veranstaltungen nicht funktionieren. Mit den Worten „Wir konnten uns auf Sie verlassen“, lobte Generalkonsul Liston die anwesenden Studierenden für ihr Engagement.
Titelbild: US-Generalkonsul Timothy Liston berichtet von seinen Erfahrungen der Münchner Sicherheitskonferenz 2024 (© Universität der Bundeswehr München/Plank)