Projekt BIOspire: Optimierte Diagnostik lebender Zellkulturen

27 Oktober 2023

Das Team des Projekts BIOspire hat ein hochauflösendes Mikroskop entwickelt, das mittels eines neuartigen Imaging-Systems und KI die Diagnostik lebender Zellkulturen schneller, genauer und erfolgreicher macht. Das Projekt erhielt jetzt als einer der fünf Gewinner des m4-Awards 2023 ein Preisgeld über 500.000 Euro.

Ein neuartiges Imaging-System (intelligente Bildgebungssysteme und Umgebungen), das mittels linsenfreier holotomografischer Bildtechnik und 3D-Bildgebung und künstlicher Intelligenz (KI) die Analyse von lebenden Zellkulturen wie beispielsweise Spermien verbessern soll, ohne dabei in die Lebensfähigkeit der Zellstruktur einzugreifen – genau das hat das Team des von founders@unibw geförderten Projekts BIOspire entwickelt. Damit sorgt das Team für einen Umbruch im Bereich der Kinderwunschbehandlung.

„Wir haben etwas, was bisher niemand in dieser Form geschafft hat, umgesetzt. Die Kombination eines linsenfreien Mikroskops mit den Bildgebungsverfahren Holographie und Tomographie und mulitmodaler KI“, so formuliert es die Gründerin und Erfinderin Tülay Aydin, die für das gesamte Projekt, inklusive der Entwicklung der Hardware und Software gemeinsam mit Rahmetullah Varol verantwortlich ist. Aydin und Varol, beide wissenschaftliche Mitarbeitende bei founders@unibw, haben die Entwicklung von der Idee bis hin zum ersten Prototyp begleitet und angestoßen. Zum Team von BIOspire gehören neben Tülay Aydin, Rahmetullah Varol noch weitere wissenschaftliche Mitarbeitende von founders@unibw: Dr. Dirk Stauder und Stephanie Wißmann; fünftes Teammitglied ist Dr. Dimitra Makri von der LMU Klinikum.

„Mich freut es, dass ein Unternehmen aus gleich vier founders@unibw-Mitarbeitenden entstanden ist und zudem noch mit einem diversen Team aus zwei Frauen und zwei Männern, was im Technologie-Bereich nicht selbstverständlich ist. Ein Gewinn für die UniBw M und ein Team, dem ich Großes zutraue“, so Prof. Rafaela Kraus, Vizepräsidentin für Hochschulbereich für angewandte Wissenschaften, Entrepreneurship und Chancengerechtigkeit.

Unter den Gewinnern des m4-Awards: 500.000 Euro Preisgeld

Als eines von fünf Projekten, die Lösungen für drängende medizinische Herausforderungen bieten, wurde BIOspire jetzt mit dem m4-Award 2023 ausgezeichnet und erhält ein Preisgeld über 500.000 Euro.

Der Preis wurde von BioM (Netzwerkorganisation der Biotechnologiebranche in München und Bayern) zusammen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie in der Münchner Residenz verliehen. Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert über den renommierten Wettbewerb: „Der m4 Award ist eine Auszeichnung für herausragende akademische Forschungsgruppen, die den Mut besitzen, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Damit schaffen wir die nötigen Voraussetzungen, damit Bayern sich als führender Biotechnologiestandort in Forschung, Innovation und Unternehmertum weiter etablieren kann."

Die Gewinner-Teams konnten die Jury mit ihren herausragenden biomedizinischen Forschungsprojekten überzeugen und sich unter 31 exzellenten Bewerbungen aus Forschungseinrichtungen ganz Bayerns durchsetzen.

Mit dem 2011 von BioM initiierten m4-Award fördert der Freistaat Bayern innovative Produkte, Technologien oder Dienstleistungen junger Unternehmen, welche die Weiterentwicklung der Medizin der Zukunft entscheidend vorantreiben. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben, 15 Ausgründungen konnten seither realisiert werden.


Titelbild (v. l. n. r.): Prof. Ralf Huss (Managing director of BioM Biotech Cluster Development GmbH), Rahmetullah Varol, Dr. Dimitra Makri, Tülay Aydin, Dr. rer. nat. Viktoria von Schönfeldt (Leitung IVF-Labor, Andrologie-Labor am Klinikum der LMU), Stephanie Wißmann, Dr. Petra Burgstaller (Head of InQlab bei BioM Biotech Cluster Development GmbH), Dr. Dirk Stauder, Dr. Sabine Jarothe (Amtschefin Ministerialdirektorin) © BioM/Michael Woelke