Nachhaltige Lebensmittelsysteme für Afrika

7 Februar 2023

Prof. Gertrud Buchenrieder (Fakultät SOWI) von der Universität der Bundeswehr München übernimmt die Projektkoordination eines von der EU mit 6 Millionen Euro geförderten Projekts zur Entwicklung optimaler Agrar- und Nahrungsmitteltechnologien in afrikanischen Städten.

Das Projekt INCiTiS-FOOD (Integrierte und zirkuläre Technologien für nachhaltige Lebensmittelsysteme in afrikanischen Stadtregionen), das Ende Januar 2023 mit einem Kick-Off-Meeting in Nairobi gestartet wurde und an dem 24 Partner aus 14 Ländern in Europa und Afrika beteiligt sind, hat sich zum Ziel gesetzt, die Nahrungs- und Ernährungssicherheit in afrikanischen Stadtregionen zu verbessern, nachhaltige Agrar- und Lebensmittelsysteme zu entwickeln und damit den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Um diese Ziele zu erreichen, sollen zirkuläre Agrar- und Lebensmitteltechnologien und Geschäftsmodelle eingeführt werden, die sich mit erdenlosem Pflanzenanbau (Hydroponik), rezirkulierenden Systemen in der Aquakultur (RAS) und Insektenzucht (Insect Farming) für die menschliche Ernährung und der Herstellung von organischem Dünger beschäftigen.

Eine Gruppe von Menschen steht vor einem Gebäude, in der ersten Reihe sitzen fünf Menschen auf Stühlen. Die Gruppe besteht aus People of Colour und Weißen Menschen.

Kick-off-Meeting in Nairobi mit Projektkoordinatorin Prof. Gertrud Buchenrieder (1. Reihe, 2.v.r.) © INCiTiS-FOOD

Verbesserung der Nahrungs- und Ernährungssicherheit

Prof. Buchenrieder (Professur für Entwicklungsökonomie und –politik), die das Projekt kordiniert, erläutert die zukünftige Vorgehensweise: "Wir werden in den kommenden Jahren acht Reallabore (sogenannte „Living Labs“) in sechs afrikanischen Ländern einrichten. Die Living Labs haben die Aufgabe, die Nahrungs- und Ernährungssicherheit in afrikanischen Stadtregionen zu verbessern. Da die derzeitigen afrikanischen Lebensmittelsysteme sich großen Herausforderungen gegenübersehen und ein Viertel der Einwohner afrikanischer Städte nach wie vor unter Ernährungsunsicherheit und Unterernährung leidet, müssen wir die Produktion neu definieren und modernisieren. Es gibt verschiedene Methoden, um Nahrungs- und Ernährungsunsicherheit zu verhindern: Verfügbarkeit von nahrhaften und sicheren Lebensmitteln durch lokale Produktion, Zugang zu Lebensmitteln, inkl. Erschwinglichkeit sowie Verwendung der verfügbaren Lebensmittel, inkl. Verringerung der Lebensmittelverschwendung und Stabilität der Lebensmittel zu allen Zeiten."

Das Projekt soll auch die lokalen Gemeinschaften durch eine öffentliche Ausschreibung von Zuschuss-Finanzierungen stärken. So wird eine Million Euro an acht externe Local Innovation Hubs (sowohl aus Ländern, die am INCiTiS-FOOD-Projekt teilnehmen, als auch darüber hinaus) und 24 unabhängige Innovatoren aus 6 Ländern dreier afrikanischen Regionen (Ost: Kenia; West: Ghana, Nigeria, Sierra Leone; Zentral: Kamerun, Gabun) vergeben.


INCiTiS-FOOD wird durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont Europa der Europäischen Union kofinanziert. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Website des Community Research and Development Information Service (CORDIS) der Europäischen Kommission >

Weitere Informationen zur Professur für Entwicklungsökonomie- und politik finden Sie auf der Website von Prof. Buchenrieder >


Titelbild: © gettyimages/AzmanJaka