Drei Jahrzehnte Campusfotografie von Claus Schunk

29 Juni 2023

Der Fotograf der Süddeutschen Zeitung Claus Schunk hat in den letzten Jahrzehnten die kleinen und großen Ereignisse der UniBw M begleitet und fotografisch festgehalten. Eine Fotoausstellung, die mit einer feierlichen Vernissage eröffnet wurde, zeigt ausgewählte Fotografien noch bis zum 26. Juli 2023 im Stauffenbergsaal.

Normalerweise ist Claus Schunk der Mann hinter der Kamera – bei der feierlichen Eröffnung seiner Fotoausstellung „Campusblicke“ am 22. Juni 2023 war er allerdings selbst der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und gefragtes Motiv der Kameralinsen. Ganz aus seiner Haut konnte er aber doch nicht und ließ es sich nicht nehmen, bei den Laudationen ihm zu Ehren auch selbst einige Fotos zu schießen. Viele seiner langjährigen Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter kamen zur Vernissage, darunter auch die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. Charlotte Knobloch und die ehemalige Präsidentin der Universität Prof. Merith Niehuss.


Collage aus zwei Bildern. Links: Charlotte Knobloch, Claus Schunk und Merith Niehuss stehen vor einer Bilderwand mit den Fotos von Claus Schunk. Rechts: Eva-Maria Kern vor einem Fotos von sich aus dem Jahr 2020.

links (v.l.n.r): Dr. Charlotte Knobloch, Claus Schunk und Prof. Merith Niehuss (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)
rechts: Präsidentin Prof. Eva-Maria Kern neben einem von Schunk aufgenommenen Portrait von ihr aus dem Jahr 2020 (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)


„Der Mensch steht im Mittelpunkt“

Claus Schunk gehe für seine Fotos nah an die Menschen ran und baue durch seine einnehmende Art schnell Distanzen ab, betonte Präsidentin Prof. Eva-Maria-Kern in ihrer Laudatio. Bei allen Fotos von ihm falle vor allem eines auf: „Der Mensch steht im Mittelpunkt.“ Das Spannende sei Schunks ganz besonderer „Campusblick“. Über die Jahre sind unzählige dieser „Campusblicke“ auf Wissenschaft und Politikprominenz, auf Alltagsbegegnungen und Großereignisse, auf Sportevents und Beförderungsappelle entstanden. Die Präsidentin resümierte: „Man sieht Dinge, die man kennt, aber die man so nie gesehen hat.“

Reise durch Geschichte der Universität

Die Idee einer Fotoausstellung entstand anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der UniBw M. Schließlich könne man die Geschichte der Universität wohl kaum anschaulicher darstellen, als mit Schunks Campusfotografien der letzten drei Jahrzehnte, so Stephanie Borghoff, die auf Seiten der UniBw M die Ausstellung konzipiert und organisatorisch begleitet hat. Förderer der Ausstellung ist der Freundeskreis der Universität der Bundeswehr München e. V., dessen frisch gewählte neue Vorsitzende Prof. Ursula Münch ebenfalls eine kurze Laudatio auf den gebürtigen Sonneberger hielt. Für Münch ist vor allem die Vertrauensbasis ein wichtiger Aspekt von Schunks Fotos. Während heutzutage viele Fotos für Manipulationen anfällig seien, wisse man bei Schunks Fotos ganz genau, dass diese manipulationsfrei sind: „Weil wir Sie kennen, weil wir die Süddeutsche Zeitung kennen, weil es nicht irgendeine anonyme digitale Plattform ist.“


Collage aus zwei Bildern. Links: Ursula Münch neben einem Bild der Ausstellung, auf dem sie zu sehen ist, aufgenommen einige Jahre zuvor. Rechts: Uwe Borghoff vor einem Bild, das ihn während des Beförderungsappells 2007 im Regen zeigt.

links: Auch Prof. Ursula Münch war über die Jahre oft vor Schunks Kamera (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)
rechts: Vizepräsident Prof. Uwe Borghoff wurde ebenfalls vielfach von Schunk fotografiert, etwa bei der Immatrikulationsfeier 2007 bei strömendem Regen (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)


„Mister SZ“ im Landkreis München

Redaktionsleiter Lars Brunckhorst ließ die persönliche Geschichte Schunks Revue passieren. Eigentlich wollte dieser zum Fernsehen und Kameramann werden. Für das dafür notwendige Studium der Kameratechnik hätte er sich aber länger in der Volksarmee der DDR verpflichten müssen. Das wollte der gebürtige Sonneberger auf keinen Fall und übernahm stattdessen in seiner Heimatstadt einen Fotoladen, fotografierte auch selbst, vor allem auf Hochzeiten. Nach einem Urlaub in Bulgarien flüchtete Schunk 1989 über die geöffnete ungarische Grenze nach Österreich und schließlich nach Deutschland. Rund um seinen neuen Wohnort Aying fing er wieder mit dem Fotografieren an, bis sich seine Fotokünste zur SZ durchsprachen, die damals einen Fotografen für das Lokale suchte. Der Rest ist Geschichte, mittlerweile fotografiert Schunk seit 32 Jahren für den Landkreis-Teil der SZ und ist dort längst als „Mister SZ“ bekannt. Auf dem Campus der UniBw M fotografiert Schunk seit 30 Jahren, dabei hat sich Einiges angesammelt: „Allein 1923 Fotos hat Claus nachweislich im SZ Digital-Archiv von der Bundeswehr-Universität gemacht und das erst seit 2006, davor waren die Fotos noch auf Papier“, so Brunckhorst.


Collage aus zwei Bildern. Links: Blick auf das Publikum während der Eröffnungsreden. In der vordersten Reihe sitzen von links nach rechts Claus Schunk (hebt lachend die Hände), Merith Niehuss (schmunzelt), Charlotte Knobloch (hört konzentriert zu), Ursula Münch (schaut lachend zu Claus Schunk)und Eva-Maria Kern (schaut lachend zu Claus Schunk). Rechtes Bild: Blick von hinten über das Publikum zum Rednerpult nach vorne, an dem Claus Schunk eine Rede hält. Im Hintergrund sieht man seine Bilder.

links: Claus Schunk sorgte wie immer für gute Stimmung (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)
rechts: Viele langjährige Wegbegleiterinnen und Webbegleiter kamen zur Vernissage (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)


Freund des Campus

Claus Schunk selbst bedankte sich am Ende herzlich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern und resümierte mit Blick auf 30 Jahre Campusfotografie: „Die lange Zeit hat mich zum Freund des Campus gemacht, ich habe noch nie erlebt, dass ich irgendwo abgelehnt worden bin. Ich habe immer freundliche Gesichter gesehen, die in meine Kamera gelächelt haben.“


Mehr Infos zum 50-jährigen Jubiläum unserer Universität finden Sie auf unserer Jubiläumswebsite >


Titelfoto: Seit drei Jahrzenten fotografiert Claus Schunk auf dem Campus der UniBw M (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)