Passagierprozesse unter COVID-19
28 September 2022
Pandemiegerechte Passagierprozesse in der Flugzeugkabine
M Schultz, M Soolaki, J Fuchte, O Michler, P Schwarzbach. 71. Deutscher Luft- und Raumfahrtkongress 2022
In der Flugzeugkabine müssen sich die Passagiere während des Einsteigens, des Flugs und des Aussteigens eine enge Umgebung mit anderen Passagieren teilen, was ein Risiko für die Übertragung von Viren darstellt und angemessene Strategien zur Risikominderung erfordert. Abstände zwischen den Passagieren während des Ein- und Aussteigens verringern das Übertragungsrisiko, und eine optimierte Reihenfolge von Passagieren und Passagiergruppen trägt dazu bei, die Prozesszeiten erheblich zu verkürzen. Die Betrachtung von zusammen reisenden Gruppen ist dabei ein wichtiger Einflussfaktor. Die Grundidee unseres Konzeptes ist, dass die Mitglieder einer Reisegruppe nicht getrennt werden sollten, da diese bereits vor dem Betreten des Flugzeugs in engem Kontakt standen. Um jedoch den COVID-19-Vorschriften zu genügen, sollten die verschiedenen Passagiergruppen weiterhin räumlich getrennt werden. Der Ausstiegsvorgang stellt hierbei eine besondere Herausforderung dar, da die Passagiergruppen direkt informiert werden müssen, wann sie aussteigen dürfen. Bereits heute könnte die Kabinenbeleuchtung für diesen Informationsprozess genutzt werden, aber in einer zukünftigen, digital vernetzten Kabine könnten die Passagiere direkt über ihre mobilen Geräte informiert werden. Diese Geräte könnten auch dazu verwendet werden, die erforderlichen Abstände zwischen den Passagieren zu überprüfen. In der entwickelten Simulationsumgebung können wir zeigen, dass die Umsetzung einer optimierten Gruppensequenzierung unter COVID-19-Randbedingungen das Potenzial hat, die Prozesszeiten um bis zu 59% und das Übertragungsrisiko um bis zu 85% zu verkürzen.
Link zur Veröffentlichung: ResearchGate.