Drohnen sollen mit KI und Sensoren Sprengsätze und Landminen erkennen

24 Februar 2025

Die Universität der Bundeswehr München (UniBw M) ist Partner des europäischen GENIUS-Projekts. Dabei sollen Drohnen die Möglichkeiten beim Erkennen von Bedrohungen u. a. auf dem Gefechtsfeld revolutionieren.

Eine neue Initiative zur Neudefinition von Sicherheit und operativer Effizienz in modernen Konfliktgebieten ist unter der Koordination von GMV Aerospace and Defence offiziell gestartet. Das Projekt GENIUS, das von der Europäischen Kommission über den Europäischen Verteidigungsfonds finanziert wird, bringt 18 führende europäische Unternehmen und Hochschulen zusammen. Gemeinsam wollen sie das systematische Erkennen von improvisierten Sprengsätzen, Blindgängern und Landminen voran bringen. Wissenschaftlicher Partner seitens der Universität der Bundeswehr München ist Prof. Peter Stütz (Professur für Luftfahrttechnik) mit seinem Team.


Blick auf den Sensor

GENIUS hat einen umfassenden Hightech-Ansatz mit modernster Sensorik (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)


Herkömmliche Methoden zur Erkennung und Neutralisierung von Sprengsätzen, Blindgängern und Landminen sind oft unzureichend und stellen ein erhebliches Risiko für die Sicherheit der Menschen und den operativen Erfolg dar. GENIUS wird mit einem umfassenden Hightech-Ansatz der modernste Sensoren, unbemannte Plattformen wie Drohnen und künstliche Intelligenz integriert, eine unübertroffene Genauigkeit und Zuverlässigkeit beim Bedrohungsmanagement bieten und gleichzeitig die Risiken für das Personal verringern und die Wirksamkeit der Missionen erhöhen.

In den nächsten 36 Monaten wird sich das GENIUS-Konsortium auf die Entwicklung von Lösungen konzentrieren.

Dazu gehören:

  • die Erhöhung der Erkennungswahrscheinlichkeit für Bedrohungen in komplexen und risikoreichen Umgebungen wie Kampf- oder Konfliktgebiete.
  • zuverlässige und anpassungsfähige Bedrohungsmanagementsysteme bereitzustellen, die auf die Realitäten der modernen Kriegsführung zugeschnitten sind.
  • die Verringerung von Fehlalarmen zur Erhöhung der Einsatzsicherheit, der Effizienz und dem Schonen von personellen Ressourcen.

„Die entscheidende Stärke von GENIUS liegt in seinem umfassenden Systemansatz, der verschiedene Sensorfähigkeiten und Plattformen integriert. Unsere Expertise in den Bereichen Hyperspektralsensorik, luftgestützte Bedrohungserkennung und Sensormissionsmanagement verstärkt diese Fähigkeit noch”, erklärt Prof. Peter Stütz von der Universität der Bundeswehr München.

Das GENIUS-Konsortium startete das Projekt offiziell mit einer ersten Sitzung im Dezember 2024 und veranstaltete seinen ersten Workshop am 28. und 29. Januar 2025 in den Räumlichkeiten der GMV. Während des Treffens diskutierten die Mitglieder den Projektplan zur Bewältigung der technischen Herausforderungen sowie den ethischen und sicherheitstechnischen Rahmen, der den Beginn dieser ehrgeizigen und wegweisenden Initiative markiert.

Ein europäisches Konsortium

Mit 18 teilnehmenden Unternehmen und Hochschulen vereint das GENIUS-Projekt ein breit gefächertes Konsortium, darunter ein mittelständisches Unternehmen, das das Projekt koordiniert, drei Großunternehmen, sechs KMUs, fünf RTOs und drei akademische Einrichtungen aus sieben EU-Mitgliedstaaten, um die sektorübergreifende Zusammenarbeit zu fördern.

Partner

  • GMV aerospace and defence sa (koordinator), Spanien
  • Aalborg Universität, Dänemark
  • Airbus Defence and Space GmbH, Deutschland
  • Applied Intelligence Analytics Limited, Irland
  • Aurea Avionics, Spanien
  • Barcelona Supercomputing Center - centro nacional de supercomputación, Spanien
  • C&V Beratung, Belgien
  • Eviden Germany GmbH, Deutschland
  • Fraunhofer Institut für angewandte Festkörperphysik iaf, Deutschland
  • hcr - ctro, Kroatien
  • instituto nacional de tecnica aeroespacial esteban terradas, Spanien
  • MBDA Deutschland GmbH, Deutschland
  • Numalis, Frankreich
  • Königliche Militärische Akademie, Belgien
  • Space Applications Services, Belgien
  • Universität der Bundeswehr München, Deutschland
  • Universität Ulm, Deutschland
  • Xenomatix, Belgien 

Ein vom Europäischen Verteidigungsfonds ausgewähltes Projekt

Das GENIUS-Projekt wurde von der Europäischen Kommission für eine Finanzierung durch den Europäischen Verteidigungsfonds (EEF) im Jahr 2024 ausgewählt. Der EEF ist das Instrument der Kommission zur Unterstützung von Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Verteidigungssektor. Seine Hauptziele sind die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, einschließlich KMU, und Forschungs- und Technologieorganisationen (RTO) in der gesamten Union, die Förderung der Entwicklung von Verteidigungsfähigkeiten durch Investitionen und die Unterstützung von EU-Unternehmen bei der Entwicklung fortschrittlicher und interoperabler Verteidigungstechnologien und -ausrüstung.


Weitere Informationen über den Europäischen Verteidigungsfonds finden Sie hier (in Englisch) >


Titelbild: Mit innovativer Sensorik wird das Einsatzspektrum von Drohnen deutlich erhöhen (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)