Internationaler Workshop an der UniBw M zu Narrativen der Gewalt

9 Oktober 2024

Das Forschungszentrum RISK richtet gemeinsam mit der Juniorprofessur für Unsicherheitsforschung und gesellschaftliche Ordnungsbildung einen internationalen Workshop auf dem Campus der Universität der Bundeswehr München (UniBw M) aus.

Am 17. und 18. September 2024 luden das FZ RISK und die Juniorprofessur für Unsicherheitsforschung und gesellschaftliche Ordnungsbildung an der Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften rund 30 internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu einem Workshop an die UniBW M ein. Unter dem Titel „Narratives of Violence as a Political Tool“ stellten sie ihre Forschungen zu Narrativen der Gewalt und Gewaltnarrativen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vor.

Neben politik- und sozialwissenschaftlicher Forschung wurden unter anderem Projekte aus der Diskursforschung, der Medienwissenschaft, der Geschichtswissenschaft, der Psychologie, der Kriminologie, der Anthropologie und der Philosophie präsentiert und diskutiert. Auch hinsichtlich der Schwerpunkte der einzelnen Beiträge war der Workshop vielfältig: Ob Erinnerungskultur in Ruanda, Nordirland und Indien, politische Instrumentalisierung von Gewaltnarrativen in Kolumbien, Indien und Simbabwe oder Strategien der diskursiven Legitimierung von Massengewalt in Nigeria, Armenien und Irak - die vorgestellten Projekte repräsentierten sowohl theoretisch als auch empirisch ein breites Spektrum der interdisziplinären Narrativforschung.

Gesellschaftliche Verantwortung der Wissenschaft

Die Keynote Speech von Prof. Andrea Petö zu „Neuen illiberalen Narrativen der Gewalt“ in Ungarn verdeutlichte, warum das Schwerpunktthema des Workshops nicht nur von großer akademischer, sondern auch von tagespolitischer Bedeutung ist: Vor dem Hintergrund weltweit um sich greifender illiberaler Tendenzen tauschten sich die Teilnehmenden auch über die gesellschaftliche Verantwortung der Wissenschaft in diesem Bereich aus. Der Workshop diente in diesem Kontext also nicht nur zum wissenschaftlichen Austausch über aktuelle Projekte, sondern als mögliche Vernetzungs- und Koordinierungsplattform zur Organisation und Realisierung zukünftiger Initiativen im Bereich der interdisziplinären Narrativforschung.

Die persönliche Atmosphäre des Workshop-Formats ermöglichte einen intensiven Austausch über Disziplingrenzen hinweg zu unterschiedlichen Formen und Wirkungsweisen politisch genutzter Narrative austauschen. So konnten Überschneidungen und Diskrepanzen in Bezug auf auf Konzeptdefinitionen (z. B. „Narrativ“ & „Gewalt“) und Forschungsansätze („gewaltvolle Narrative“ vs. „Narrative der Gewalt“) identifiziert und diskutiert werden.

Der Workshop wurde vom Forschungszentrum RISK und der Deutschen Stiftung Friedensforschung gefördert.


Titelbild: Das FZ Risk und die Juniorprofessur für Unsicherheitsforschung und gesellschaftliche Ordnungsbildung der UniBw M halten zwei Tage lang einen Workshop auf dem Campus mit internationalen Gästen (© Universität der Bundeswehr München/FZ RISK)