Internationaler Männertag
19 November 2018
Historisch gesehen haben Gleichstellungsstellen besonders die Förderung von Frauen in den Blick genommen. Inzwischen geht es jedoch um die Gleichstellung der Geschlechter. Was also kann die Gleichstellung für Männer tun?
Der internationale Männertag am 19. November widmet sich der Benachteiligung von Männern und Jungen. Der Weltmännertag am 3. November verfolgt im Gegensatz dazu einen anderen Zweck. Der Weltmännertag wurde 2000 in Österreich ins Leben gerufen, um auf die Gesundheit des Mannes aufmerksam zu machen. So ist die Lebenserwartung von Männern in Deutschland immer noch durchschnittlich um sechs Jahre kürzer als die von Frauen. Der Weltmännertag steht daher für eine rechtzeitige Gesundheitsvorsorge und die realistische Einschätzung der eigenen gesundheitlichen Verfassung und Risiken.
Den verschiedenen Rollen gerecht werden
Männer werden mit vielzähligen Rollenerwartungen konfrontiert, diese widersprechen sich zum Teil. Beruflich sollen sie durchsetzungsfähig, erfolgreich und stark sein, in der Kindererziehung hingegen einfühlsam und sanft. Diese im Konflikt stehenden Erwartungen können zur Orientierungslosigkeit und Überforderung führen. Der internationale Männertag(englisch: International Men’s Day, kurz: IMD) möchte daher moderne männliche Vorbilder hervorheben. Das Verhältnis der Geschlechter soll verbessert und deren Gleichberechtigung gefördert werden.
In diesem Kontext wurde der internationale Männertag erstmals am 19.11.1992 in Trinidad und Tobago (karibischer Inselstaat bestehend aus den Inseln Trinidad und Tobago) ausgerufen und seit 1999 regelmäßig gefeiert, nachdem es bereits seit den 1960er Jahren Bestrebungen gab, einen Männertag ins Leben zu rufen. Er gibt Anlass sich mit Themen zu beschäftigen, die speziell Jungen und Männer betreffen. Seit der Einführung des internationalen Männertags wird er auch in Australien, der Karibik, Nordamerika, Asien, Europa und Afrika begangen und wird neben verschiedenen Gruppen und Personen auch durch die Vereinten Nationen unterstützt.
Gleichstellung betrifft auch Männer
Obwohl die Gleichstellung ursprünglich ihren Fokus auf die Förderung von Frauen legte, nimmt sie heute die Gleichstellung und Diskriminierungen aller Geschlechter in den Blick. Männer sind explizit ebenfalls angesprochen.
Gleichstellung bedeutet für Männer wie für Frauen die Möglichkeit, Entscheidungen zur Berufs- und Lebensplanung abseits von Rollenklischees selbstständig zu treffen. So wünschen sich heute viele Männer, aktiv am Leben ihrer Kinder teilzunehmen und mehr als nur die Rolle des Familienernährers einzunehmen. Maßnahmen wie Elternzeit und verschiedene Teilzeitmodelle ermöglichen Männern die freie Gestaltung und Wahlfreiheit über ihren Lebenslauf. Neben der Vereinbarkeit von Familie und Beruf rücken so zunehmend Themen wie eine geschlechterreflektierende Lebensplanung, Berufsorientierung, fürsorgliche Männlichkeit und die männliche Selbstsorge in den Blick. Aber auch bisherige Tabuthemen wie Männer als Opfer von Gewalt finden so zunehmend Beachtung.