QAnon, Querdenken und die Demokratie
26 Januar 2021
Im Interview mit der Rhein-Neckar-Zeitung aus Heidelberg ordnet PD Dr. habil. Eva Herschinger, Senior Resarcher am CISS, die verschiedenen Bewegungen von QAnon bis Querdenken ein. Welche Faktoren zur einer Radikalisierung beitragen und welche Probleme sich gerade mit Blick auf Gewaltbereitschaft bereits radikalisierter Menschen ergibt, analysiert Herschinger im Interview. "Die Anhänger von Verschwörungsmythen leben in einer anderen Realität, in der sie versuchen, sich gegen jedes Hinterfragen abzuschotten. Und genau das wird ihnen in den Bewegungen geboten: Klare Feindeslinien, eine nur vage gehaltene Utopie, wo es hingehen soll, sodass viele sich damit identifizieren können. Dieser Teil der Bevölkerung nimmt nicht mehr am demokratischen Prozess teil, hat sich von ihm entfremdet, was ich als sehr gefährlich einordne."
Dazu kommen die Versuche rechter Bewegungen, den gegesellschaftlichen Diskurs in ihre Richtung zu verändern. Argumente und Erklärungen werden salonfähig. Gerade diese Normalisierungsprozesse lassen sich auch im Rahmen der Querdenken-Bewegung identifizieren, da dort eine klare Abgrenzung zu rechtsextremen Gruppen und rechtsextremen Gedankengut nicht stattfinde. Eine besondere Rolle kommt in diesem Prozess den sozialen Medien zu, durch die Verschwörungserklärungen ihre leichte Verbreitung finden. "Die Netzwerke sind schon längst keine neutralen Plattformen mehr, sie sollten in die Pflicht genommen werden," so Herschinger.
Das komplette Interview findet sich hier.