Seminar Langzeitarchivierung von digitalen Objekten
Univ.-Prof. Dr. Uwe M. Borghoff
Was bedeutet eigentlich Langzeit? Backup-Strategien, die dazu dienen Daten zu sichern und für den Fall von Datenverlust zurück zu speichern, sind für gewöhnlich für Zeiträume von einigen Tagen, Wochen oder Monaten ausgelegt und damit nicht ausreichend. Langzeitarchivierung macht es sich jedoch zum Ziel, heutige digitale Objekte zu archivieren, die möglicherweise erst in 100 Jahren oder noch viel später wieder benötigt werden. Zu diesem Zeitpunkt steht weder die Hardware noch die Software zur Verfügung, mit der diese Objekte erstellt wurden oder betrachtet werden können. Aufgrund der hohen Formatfluktuation in den letzten Jahren ist davon auszugehen, dass auch das verwendete Format keine Verwendung mehr findet. In unserem digitalen Zeitalter wird fast alles digital erstellt und schon sehr viel ausschließlich digital gespeichert. Wie wird unser kulturelles Erbe auch für die Nachwelt zugänglich bleiben?
Dieses Seminar widmet sich dieser spannenden und äußerst aktuellen Thematik und wird die verschiedenen Strategien der Langzeitarchivierung aufzeigen. Ebenso soll das Seminar bereits vorhandene Praxiserfahrungen, soweit veröffentlicht, einfließen lassen. Dazu gehören die ersten Erfahrungen aus den Archiven im Bereich der Migration genauso wie die Erfahrungen, die durch die zahlreichen Emulatoren für Spiel-Computer und Consolen gemacht wurden.
- Themenbereiche
- Speichermedien in der Langzeitarchivierung
- Migration als Strategie der Langzeitarchivierung
- Transformation digitaler Objekte
- Emulation als Strategie zur Bewahrung von Authentizität
- Der Einsatz des UVC in der Koninklijken Bibliotheek
- Emulatoren für die Erhaltung von Computerspielen
- Hardwaremuseum
- Revisionssichere Archivierung
- Versionierende Dateisysteme als Mittel der Langzeitarchivierung von Dokumenten
- Verteiltes Dokumentenmanagement
- Speichermedien in der Langzeitarchivierung
- Teilnehmer
- Anforderungen
Englischkenntnisse zum Verständnis des auszwertenden Materials.
- Zu erbringende Leistung
Es ist eine Seminararbeit von ca. 8-10 Seiten (inkl. Inhaltsangaben, Grafiken, Literaturverzeichnis) zu erstellen. Das bearbeitete Thema ist in einem Vortrag mit anschließender Diskussions- und Fragerunde vorzustellen (ca. 30-45 Min). Näheres dazu in der Initialbesprechung.
- Tipps für die Ausarbeitung (von Prof. Dr. Andy Schürr)
- Vorlagen für die Ausarbeitung
Fragen zum Seminar richten Sie bitte an Nico Krebs.