Keine reine Männersache: Podcast zu Terrorismus und Geschlechterrollen

17 Dezember 2021

Punk-Band Frontfrau und Katholikin, Kosmetikverkäuferin und Mutter zweier Söhne – für die meisten klingt das nicht nach der Biographie einer der aktivsten Anhängerinnen des Islamischen Staates (IS). Und doch: Sally Jones betrieb in solchem Maße Propaganda und Rekrutierung für den IS, dass die Vereinten Nationen sie als eine der meistgesuchten Terroristinnen listeten. Bis Jones 2017 vermutlich bei einem US-Drohnenangriff ums Leben kam, war die Britin eine der wichtigsten weiblichen Stimmen des IS. 

Im Podcast "Terrorismus - Strategie des Schreckens" der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) spricht Eva Herschinger mit der Journalistin Bettina Rühl über Frauen wie Sally Jones und ihre Beteiligung am Terrorismus. Denn gerade Jones zeigt: Es ist weder neu noch extrem selten, dass Frauen sich radikalisieren und zu terroristischer Gewalt greifen. Ulrike Meinhof oder Beate Zschäpe sind sowohl historisch als auch aktuell Beispiele für die weibliche Beteiligung am Terrorismus. In der Podcast-Folge 13  "Terrorist*innen: Geschlechterrollen in der Gewalt" geht es daher sowohl um die stereotype Einschätzung, in Frauen eher Opfer als Täterinnen zu sehen, als auch um die Bedeutung des Zusammenspiels von weiblichen und männlichen Geschlechterrollen im Terrorismus für Radikalisierung, Rekrutierung und Prävention.

Die Episode mit Eva Herschinger findet sich hier.

Alle 20 Folgen des Podcast der BpB können hier angehört werden. Die Podcast-Reihe bietet einen umfassenden Einblick in das Phänomen Terrorismus, das in allen seinen Facetten beleuchtet wird: von Fragen der Definition des Terrorismus, über seine Entstehung, seine Erscheinungsformen bis hin zu seinen Ursachen und die Möglichkeiten der Prävention und Abwehr.

 

Foto: © iStockphoto | ismagilov