Call for Papers für die Jahrestagung der Themengruppe „Kritische Sicherheitsstudien“ am CISS

19 Juni 2024

Vom 6.-7. November 2024 findet die offene Jahrestagung der Themengruppe „Kritische Sicherheitsstudien“ der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) in Kooperation mit dem Center for Intelligence and Security Studies an der Universität der Bundeswehr München statt. Der Call for Papers findet sich hier (https://www.dvpw.de/fileadmin/user_upload/tg_kritische_sicherheitstudien/240319-Workshop-Accountability-final.pdf)

Im Forschungsfeld der Kritischen Sicherheitsstudien bündeln sich unterschiedliche Perspektiven auf Politiken und Praktiken der (Un-)Sicherheit. Gemeinsam ist diesen diversen Zugängen dabei vor allem, dass sie über klassische, oftmals realistisch inspirierte und auf militärische (nationale) Sicherheit fokussierte Ansätze hinausgehen wollen. Aus diesen Blickwinkeln wird beispielsweise das Erstarken rechtsgerichteter Parteien und Bewegungen in Europa nicht nur zu einer Frage der Sicherheits-, sondern auch der Gesellschaftspolitik und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist keine rein mit den Mitteln der realistischen Geopolitik zu erklärende Angelegenheit.

Vielmehr arbeiten viele Forschungsansätze im Feld der Kritischen Sicherheitsstudien mit einem weiteren Verständnis von Sicherheit als gesellschaftlichem Wert und interessieren sich für die Entstehung und die Konsequenzen neuer Sicherheitslogiken und -dynamiken. Komplementär zu eher problemlösungsorientierten Forschungsperspektiven ist hier eines der zentralen Erkenntnisinteressen, wie soziale und politische Machtverhältnisse die Form und Funktion von Sicherheitsinstitutionen und Sicherheitsdiskursen hervorbringen und diese verändern. Das Feld ist interdisziplinär; Beiträge kommen nicht nur aus den Internationalen Beziehungen und anderen Teilbereichen der Politikwissenschaft, sondern auch aus der Kriminologie, Soziologie, Rechtswissenschaft, Geographie oder Geschichtswissenschaft.

Die Themengruppe möchte innerhalb der deutschen Debatte ein Forum bieten, in denen die unterschiedlichen (sub-)disziplinären Debatten zusammengebracht werden und ein Austausch über die Entwicklung inter- und transdisziplinärer Forschungsagenden in diesem Feld ermöglicht wird. Sie versteht sich selbst explizit als ein „offenes, nicht an ein bestimmtes Paradigma gebundenes Forum für Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Bereichen der Politikwissenschaft und angrenzender Disziplinen zum Austausch über gemeinsame Interessen und Fragestellungen rund um ‚Politiken der (Un-)Sicherheit‘“ (https://www.dvpw.de/gliederung/themengruppen/kritische-sicherheitsstudien/ueber-uns/).

Ganz in diesem Sinne ist unsere diesjährige Tagung bewusst als inhaltlich offene Veranstaltung konzipiert, die auch dem Austausch und der Vernetzung innerhalb des breiteren Feldes dienen soll. Beiträge können daher unterschiedliche Themen und Perspektiven adressieren und dabei gerne auch innovative Ansätze oder Schnittstellen zu anderen Bereichen und Disziplinen ausloten.

Tagungspräsentationen können auf der Grundlage von Papieren zu konkreten Fragestellungen erfolgen, ein klassisches wissenschaftliches Konferenzpapier ist aber nicht zwingend notwendig. Wir bitten um die Einsendung von Vorschlägen für Konferenzbeiträge (max. 200 Wörter) bis zum 26. Juli 2024 an: kritischesicherheitsstudien@dvpw.de.

Eine Mitgliedschaft in der Themengruppe oder der DVPW ist keine Voraussetzung zur Teilnahme, die Veranstaltung steht allen Interessierten offen.

Die Tagung findet vom 6. bis 7. November 2024 an der Universität der Bundeswehr München statt. Kosten für die Anreise und Übernachtung können leider nicht übernommen werden. Es ist vorgesehen, das Programm so zu gestalten, dass eine Anreise am 6. November und eine Abreise am 7. November möglich sein sollten.

Organisationsteam:

  • Susanne Fischer (Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung)
  • Hendrik Hegemann (Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg)
  • Eva Herschinger (Center for Intelligence and Security Studies an der Universität der Bundeswehr München)
  • Matthias Leese (ETH Zürich)

Titelbild: © gettyimages/Marco_Piunti