Gestaltung von Anzeigeelementen
Die Gestaltung von Anzeigen im KFZ muss sich primär an den Bedürfnissen des Menschen orientieren. Obwohl technische Randbedingungen und technische Möglichkeiten die Gestaltung heute kaum mehr beschränken, dürfen sie nicht als vorrangiges Gestaltungskriterium dienen.
Einige Grundsätze für die Gestaltung von Anzeigen lassen sich aus den Gesetzen der Gestaltpsychologie ableiten:
http://projekt.kke.tu-berlin.de/wp-content/uploads/2015/09/Methode_Gestaltgesetze.pdf
Bei der Anwendung der Gestaltgesetze in der Praxis wird schnell deutlich, dass nicht immer alle theoretischen Vorgaben umsetzbar sind, sondern es vielmehr darauf ankommt, einen ausgewogenen Kompromiss zwischen den verschiedenen Aspekten zu gewährleisten.
Anzeige-Elemente – eine „alte" Studie und ihre Umsetzung in modernen Fahrzeugen
Bereits in den 1980er Jahren gingen wir der Frage nach, wie wichtig die Kriterien „Verlässlichkeit“ und „Gute Gestalt“ sind. Konkret: Kann die Reduktion der Verlässlichkeit (fixer Platz für bestimmte Elemente) kompensiert werden durch „Gute Gestalt“. Die Bilder zeigen die untersuchten Varianten. Bei den ersten 3 Bildern wird das aktuell wichtigste Element in die Mitte verschoben. Im 4. Bild behält jedes Element seine Position, aber die Darstellung verstößt gegen Gesetze der guten Gestalt. (Das Display enthält nicht mehr Information als die Bilder Cockpit 1-3, manche sind aber redundant, beispielsweise durch die gleichzeitige Anzeige von Analog- und Digitaltacho). Obwohl sich die Position der jeweiligen Anzeige in den Bildern 1-3 verändert, führt dies zu keiner Verlängerung der Ablesezeiten.
Cockpit 1 Cockpit 2
Cockpit 3 Cockpit 4
Das Konzept wurde von AUDI im Jahr 2011 zunächst als Prototyp umgesetzt, durch das Institut für Arbeitswissenschaft evaluiert und ist heute in fast allen Modellen von Audi verfügbar.
A-Cockpit eng A-Cockpit weit
Eine dynamische Darstellung zeigt ein Werbevideo von AUDI vom 18.08.2015:
Literatur:
Gestaltung von Bedienelementen
Laboraufbau eines integrierten Bedienelement
Versuchsaufbau neuartiger Bedienkonzepte (aus Wimmer 2010)
Literatur: