Assistenzsysteme zur Querführung verfolgen verschiedene Ziele:
- sie sollen die Fahrer entlasten (Spurhalteassistenten)
- die Sicherheit bei Spurwechsel und Überholmanövern erhöhen (Spurwechselassistenten)
- die Fahrer beim Ausweichen vor Hindernissen unterstützen (Ausweichunterstützung oder automatisches Ausweichen).
Mit zunehmendem Automatisierungsgrad SAE J3016 steigt auch der Umfang und die Dauer der Unterstützung. Gleichzeitig nimmt das Situationsbewusstsein der Fahrerinnen und Fahrer ab, d.h. bei einem Systemausfall oder bei Erreichen von Systemgrenzen sind sie nur ungenügend auf die Übernahme der Querführung mittels Lenkrad vorbereitet.
Die Projekte „Aktiv-IQF (Adaptive und kooperative Technologien für den intelligenten Verkehr – Integrierte Querführung) und „UR:BAN“ (Urbaner Raum: Benutzergerechte Assistenzsysteme und Netzmanagement, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) haben sich in mehreren Teilprojekten mit diesen Fragen beschäftigt (urban-online.org).
Im Rahmen dieser Projekte fanden mehrere Versuche zur Auslegung von Ausweichassistenten statt, die den verschiedenen Fragestellungen gewidmet waren.
Literatur:
Rüger, Fabian; Sieber, Markus; Färber, Berthold; Siegel, Andreas; Siedersberger, Karl-Heinz:
Fahrerreaktionen auf Eingriffe von Ausweichassistenz-Systemen bei belegtem Gegenfahrstreifen. In: 8 VDI-Tagung "Der Fahrer im 21. Jahrhundert" November 2015.
Sieber, Markus; Siedersberger, Karl-Heinz; Siegel, Andreas; Färber, Berthold:
Automatic Emergency Steering with Distracted Drivers: Effects of Intervention Design. In: IEEE 18th International Conference on Intelligent Transportation Systems, 2015