Schule & Zeitung: Tricks und Tools der Hacker
4 März 2022
Für das Projekt „Schule & Zeitung“ der Süddeutschen Zeitung informierte Prof. Dr. Arno Wacker Schülerinnen und Schüler im November über die Vorgehensweise von Hackern und über andere Gefahren im Cyber-Raum. Jetzt ist die Sonderseite in der SZ erschienen.
Kann man sich komplett vor Cyber-Angriffen schützen? Sind Antiviren-Programme sinnvoll? Und kann ich verhindern, dass ich beim Surfen getrackt werde? Das waren nur einige der Fragen, die insgesamt 29 Schülerinnen und Schüler einer 10. Klasse aus Straubing Prof. Arno Wacker während ihres virtuellen Besuchs stellten. Bereits im November informierte der Inhaber der Professur für Datenschutz und Compliance am FI CODE die Klasse im Rahmen des Projekts „Schule & Zeitung“ der Süddeutschen Zeitung zum Thema „You’re beeing watched – Tricks & Tools der Hacker“.
In seinem Vortrag demonstrierte Prof. Wacker anhand eines Beispiels, wo im Umgang mit der digitalen Welt Gefahren für die eigenen Daten liegen. Mithilfe eines manipulierten USB-Sticks, der sich als Tastatur ausgibt, zeigte er in einer Live-Demo, wie einfach und unbemerkt Angriffe ablaufen können: Durch einen einmal eingeschleusten Schadcode, der einen zusätzlichen Benutzer-Account erstellte, gelang es ihm, die Daten der fiktiven Nutzerin „Alice“ grundlegend zu ändern oder die Webcam des übernommenen Windows-PCs unbemerkt einzuschalten. Das Ergebnis der Live-Demo zeigte: Cyber-Angriffe sind leicht durchzuführen.
Was kann man als Privatperson dennoch tun, um nicht zum Opfer zu werden? „Regelmäßig Updates installieren, ein Antivirenprogramm laufen lassen und beim Surfen eine Firewall benutzen“, so Prof. Wacker. Allerdings: „Einen vollständigen Schutz gibt es nicht.“
In der anschließenden Diskussion kam in diesem Zusammenhang dann gleich die Frage zur Wichtigkeit von kommerziellen Antivirenprogrammen auf. Prof Wacker: „Unter Windows liefert die mitgelieferte Anwendung schon viel Schutz. Zusätzlich eingekaufte Software kann noch etwas mehr Angriffe abwehren. Eine gewisse Unsicherheit bleibt immer, und es kommt darauf an, wie man sich als Nutzer verhält.“ Weitere Fragen stellten die Schülerinnen und Schüler unter anderem zu den Sicherheitsaspekten von bargeldlosem Zahlen, autonomem Fahren und Social Media.
Ganz zum Schluss wurde es dann konkret: „Kann jeder hacken lernen?“, wollte ein Schüler wissen. Prof. Wacker antwortete mit einem diplomatischen „Ja, aber …“ – und empfahl allen Interessierten in jedem Fall ein Hochschulstudium: „So lernen Sie die Grundlagen der Informatik kennen; wissen, was Sie tun und wie die rechtlichen Rahmenbedingungen sind.“ Die Universität der Bundeswehr München bietet zum Beispiel einen grundständigen Bachelorstudiengang „Informatik“ an, im Master „Cyber-Sicherheit“ am Forschungsinstitut CODE werden die Inhalte dann spezifischer.
Aus den Inhalten von Vortrag und Fragerunde ist im Rahmen des Projekts „Schule & Zeitung“ ein Schülerartikel entstanden, der gemeinsam mit drei weiteren Beiträgen aus der UniBw M am 1. März 2022 auf einer Sonderseite der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht wurde (>>zur digitalen Ausgabe - Zugang nur für Abonnenten). Die Universität der Bundeswehr München ist seit mehreren Jahren Kooperationsparter des Projekts, das Schülerinnen und Schülern Kompetenzen im Umgang mit Medien und die Grundlagen des journalistischen Schreibens näherbringen soll.
Weitere Informationen
>> Professur für Datenschutz und Compliance
>> Aktuelle Testergebnisse von Virenscannern (2022)
Titelbild: Prof. Arno Wacker bei seinem Vortrag. © FI CODE