Nationales Koordinierungszentrum für Cybersicherheit (NKCS)

6 Oktober 2021

Das Europäische Parlament und der Europäische Rat haben mit der EU-Verordnung 2021/887 die Einrichtung eines Europäischen Kompetenzzentrums für Cybersicherheit in Industrie, Technologie und Forschung (im Weiteren „Europäisches Kompetenzzentrum“) in Bukarest beschlossen.

Ergänzend wird ein Netz von nationalen Koordinierungszentren in allen Mitgliedstaaten etabliert. Hierdurch soll in der Europäischen Union die Bündelung von Investitionen in Forschung, Technologie und industrielle Entwicklung im Bereich Cybersicherheit verstärkt werden. Insbesondere die Planungen der europäischen Förderprogramme "Horizont Europa" und "Digitales Europa" sollen damit besser aufeinander abgestimmt werden.

 

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Die Beteiligten am Nationalen Koordinierungszentrum für Cybersicherheit (NKCS) (Grafik: BSI)

Darüber hinaus soll das Europäische Kompetenzzentrum Forschungs- und Innovationsmaßnahmen (unterstützt durch "Horizont Europa") sowie Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau (unterstützt durch "Digitales Europa") eigenverantwortlich durchführen und sich mit seiner Fachkompetenz auch beratend in die Planung anderer Programme (zum Beispiel European Defence Fund) einbringen, um Dopplungen zu vermeiden.

Gemeinsam mit dem Netz nationaler Koordinierungszentren soll die Cybersicherheits-Community  umfassend adressiert und beteiligt werden. Bei diesen Aktivitäten sollen insbesondere die Belange von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) sowie Start-ups berücksichtigt werden.

Durch das Europäische Kompetenzzentrum wird eine stärkere Koordinierung von Forschung, Entwicklung und Innovation sowie von Einführungsstrategien (unter anderem Aufnahme, Einführung und Integration von Cybersicherheitsprodukten, -diensten und -verfahren) auf europäischer und nationaler Ebene gewährleistet. Es wird ein Verwaltungsrat aus Mitgliedstaaten und Europäischer Kommission eingerichtet.

Deutschland wird in diesem Gremium durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vertreten, welches auch die Aufgaben als Kopfstelle des nationalen Koordinierungszentrums in Deutschland wahrnimmt. Das europäische Netzwerk der nationalen Koordinierungszentren wird den Austausch zwischen den Mitgliedstaaten intensivieren, damit innerhalb der Europäischen Union besser und schneller mögliche multilaterale Projektpartnerschaften zwischen interessierten Partnern aus Staat, Wirtschaft und Wissenschaft identifiziert und geschlossen werden können. Das stärkt die digitale Souveränität Europas.

Die nationalen Koordinierungszentren werden dafür innerhalb ihrer Mitgliedstaaten den Austausch von interessierten nationalen Partnern fördern und intensivieren. Hiermit wird der Informationsfluss zum Europäischen Kompetenzzentrum gebündelt, um die nationale Cybersicherheit-Community bestmöglich zu unterstützen und nationale Interessen in die Planungen zu den europäischen Förderprogrammen wirksam einzubringen.

Das deutsche nationale Koordinierungszentrum für Cybersicherheit in Industrie, Technologie und Forschung (NKCS) ist eine gemeinsame Kooperationsplattform von BMWK, BMI, BMVg und BMBF sowie einzelner nachgeordneter Bereiche (BSI, FI CODE und DLR-PT). Dabei liegt die Gesamtkoordination beim BMI. Das BSI übernimmt hierbei die Rolle als Kopfstelle ("Single Point of Contact") für das Kompetenzzentrum, für das europäische Netzwerk der nationalen Koordinierungszentren und die Cybersicherheit-Community.

Kontakt

Nationales Koordinierungszentrum für Cybersicherheit in Industrie, Technologie und Forschung
c/o Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
Referat TK 21 - Technologie- und Forschungsstrategie
Godesberger Allee 185-189
53175 Bonn
E-Mail: nkcs@bsi.bund.de

 

Hinweis: Die Abkürzungen sowie die Reihenfolge der genannten Beteiligten am NKCS wurden gemäß der sich im Rahmen der Regierungsbildung im Dezember 2021 ergebenen Veränderungen aktualisiert (Stand: 7.2.2022).


Teaserbild: UniBw M / C. Siebold