inside.unibw: Europäische Cybersicherheit

14 November 2019

Hochkarätige Expertinnen und Experten für das Thema Cybersicherheit aus ganz Europa netzwerken in Neubiberg. Die CODE Jahrestagung an der Universität der Bundeswehr München hat sich zu dem Branchentreffpunkt schlechthin entwickelt

 

Rund 500 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Militär und Industrie trafen sich bei der Jahrestagung des Forschungsinstituts CODE vom 10. bis 11. Juli 2019 an der Universität der Bundeswehr München. Unter dem Motto »CODE goes EU« lag in diesem Jahr der Schwerpunkt der Diskussionen auf Cyber Defence in der Europäischen Union. Die leitende Direktorin des Forschungsinstituts CODE, Prof. Gabi Dreo, begrüßte nicht nur prominente Gäste aus der Politik, sondern freute sich auch über Besucherinnen und Besucher von bedeutenden Institutionen wie etwa dem Weltwirtschaftsforum und der Münchner Sicherheitskonferenz.

Europäische Zusammenarbeit in Cybersicherheit fördern

Ein Hauptanliegen der diesjährigen Konferenz war es, die europäische Zusammenarbeit zu fördern und gemeinsame Netzwerke auszubauen. Prof. Dreo betonte, dass die Europäer »in Ökosystemen« zusammenarbeiten müssen. Und Ökosysteme können nur gemeinsam aufgebaut werden. Um die Cybersicherheit in Europa zu gewährleisten, muss die Informations- und Kommunikationstechnologie den modernsten Anforderungen entsprechen. Bisher sind viele Unternehmen dafür jedoch auf Technologien aus den USA oder China angewiesen. Um die europäische Souveränität in der IT-Sicherheit zu erlangen, müssen alle EU-Staaten zusammenarbeiten und gemeinsam in Forschung investieren, forderte Roberto Viola, der Generaldirektor der Generaldirektion Kommunikationsnetze, In-halte und Technologien der Europäischen Kommission in seinem Einstiegsvortrag: »Kooperation ist das Schlüsselwort für den Erfolg der EU-Sicherheit.«

Ein Thema beschäftigt viele: digitale Souveränität

Wie erreicht man digitale Souveränität für Europa? Diese Frage diskutierten der Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat Klaus Vitt, der Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung Benedikt Zimmer, Roberto Viola und der Hauptgeschäftsführer der Europäischen Verteidigungsagentur Jorge Domecq sowie der Vizepräsident für Communications, Intelligence and Security bei Airbus Evert Dudok. Staatssekretär Vitt bevorzugt eine eigene Cloud-Lösung für die Staatsangelegenheiten. Die Regierung dürfe sich mit ihren sensiblen Unterlagen nicht von firmenbasierten Cloudlösungen von Anbietern abhängig machen, die anderen Gesetzen unterliegen, da sie im Ausland sitzen. Daher müssten Open Source Produkte gefunden werden.

»Lassen Sie uns die Goldmedaille für Cybersecurity gewinnen!«

Staatssekretär Zimmer wünschte sich eine Datenübermittlung, die so sicher sei wie Daten auf einem Stück Papier. Es gebe bereits gute Projekte, man müsse sie nur Schritt für Schritt gehen. Dudok machte aber klar, dass Cybersicherheit eines der Top Themen für Airbus sei und das Unternehmen daher nicht auf Lösungen aus der EU warten könne, die Firma suche bereits weltweit nach Partnern und investiere jährlich hohe Summen in die Cybersecurity. Für Roberto Viola von der Europäischen Kommission ist das Ziel klar: »Lassen Sie uns die Goldmedaille für Cybersecurity gewinnen!« Er möchte, dass alle europäischen Staaten ihr Wissen bündeln und Europa so zur Nummer 1 in der IT-Sicherheit machen.

 


Quelle: ©inside.unibw vom 15.11.2019
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