Generalinspekteur der Bundeswehr informiert sich über Arbeit des FI CODE

13 Dezember 2022

Bei seinem Besuch an der Universität der Bundeswehr München am 8. Dezember informierte sich der Generalinspekteur der Bundeswehr Eberhard Zorn auch über die Arbeit des Forschungsinstituts für Cyber Defence und Smart Data (CODE).

Neben persönlichen Gesprächen mit dem alten und neuen Präsidium der Universität und dem Austausch mit den Studierenden stand auch eine Präsentation des Forschungsinstituts CODE auf dem Programm des Generals. Während der Vorstellung ausgewählter, aktuell am FI CODE durchgeführter Projekte betonte der Generalinspekteur, wie wichtig der Transfer der Forschungserkenntnisse in die Bundeswehr ist. Unter anderem lassen sich die Forschungsbeiträge von CODE zur Erkennung von Desinformationskampagnen direkt von den entsprechenden Bedarfsträgern in der Bundeswehr nutzen, so die technische Direktorin Prof. Michaela Geierhos.  Aber auch vor dem Hintergrund der steigenden Bedrohungslage durch Cyberangriffe sind regelmäßige Trainings, wie sie von CODE schon für die Cyber-Reserve angeboten werden, ein wichtiger Baustein beim Praxistransfer, ergänzte der leitende Direktor Prof. Wolfgang Hommel.

Die Komplexität des Anwendungsgebiets Cyberabwehr wurde auch anhand der vorgestellten Forschungsprojekte noch einmal deutlich. So wurde neben einer Verbesserung der IT-Sicherheit für vernetze militärische Flugsysteme (ACSE) beispielsweise auch ein automatisches Codeanalyseverfahren zur Erkennung von eingeschleustem Schadcode in Quelltexten (DEMISEC) präsentiert. Ebenfalls vorgestellt wurde das Projekt KIMONO, welches im Rahmen einer deutsch-israelischen Forschungskooperation durchgeführt wird und darauf abzielt, Desinformationskampagnen zukünftig auf Basis maschineller Lernverfahren schneller zu identifizieren und die dahinterliegenden Verbreitungsnetzwerke aufzudecken. Von nationaler und internationaler Tragweite ist auch das von dtec.bw finanzierte Forschungsprojekt MuQuaNet. Hier soll in den kommenden Jahren erstmals ein quantensicheres Kommunikationsnetzwerk zwischen verschiedenen öffentlichen wie privaten Partnern im Großraum München geschaffen und versuchsweise betrieben werden.

Eine besondere Rolle bei der praktischen Ausbildung von IT-Sicherheits-Fachkräften spielt die eigens zu diesem Zweck am FI CODE betriebene Cyber Range. Hier können maßgeschneiderte Cyberangriffs-Szenarien von den Soldatinnen und Soldaten unter realistischen Bedingungen trainiert und so die notwendigen Kompetenzen erworben werden, um die Herausforderungen im Einsatz später sicher und konsequent zu bewältigen. Zu unterstreichen sind die regelmäßig am FI CODE durchgeführten Cyber-Übungen, die jeweils mit Beteiligung internationaler Bündnispartner erfolgen. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Nachfrage wird ein Ausbau der Trainings- und Ausbildungskapazitäten angestrebt.

Auch von der exzellenten akademischen Ausbildung, die durch das FI CODE sichergestellt wird, konnte sich Generalinspekteur Zorn überzeugen. In den Masterstudiengängen Informatik, Cyber-Sicherheit sowie Intelligence & Security Studies seien derzeit über 200 militärische und zivile Studierende eingeschrieben. Hinzu kommen noch einmal rund 300 Bachelorstudierende – Tendenz steigend. Erfreulicherweise auch immer mehr Frauen.

In Lehre und Forschung kann das FI CODE von einem starken Netzwerk von über 100 nationalen und internationalen Partnereinrichtungen profitieren. Mit regelmäßigen wissenschaftlichen Vortragsreihen wie dem CODE-Kolloquium, aber auch der CODE-Jahrestagung mit der Innovationstagung Cyber/IT leistet das FI CODE einen wichtigen Beitrag zur weiteren Vernetzung von Bundeswehr, Behörden, Industrie und Wissenschaft.

Die Präsentation schloss mit einem Blick in die Zukunft ab. Die laufenden Berufungsverfahren für neue Professuren sowie der fortschreitende Ausbau des Bereichs Quantum Technology lassen in den kommenden Jahren den weiteren Aufwuchs des FI CODE erahnen.

Einen ausführlichen Bericht zum Besuch finden Sie auf den Seiten der UniBw M: https://www.unibw.de/home/news/generalinspekteur-ueberzeugt-sich-von-hohem-niveau-akademischer-ausbildung-und-forschung


Titelbild (v.l.n.r.): Leitender Direktor des Forschungsinstituts CODE, Prof. Wolfgang Hommel, Technische Direktorin Prof. Michaela Geierhos, General Eberhard Zorn und Vizepräsidentin Prof. Eva-Maria Kern (© Universität der Bundeswehr München / Siebold)