CODE-Studienpreis 2021
15 Dezember 2021
Mit dem Studienpreis des Forschungsinstituts CODE 2021 wird Martin Lukner ausgezeichnet. Der Absolvent des Masterstudiengangs Cyber-Sicherheit beschäftigte sich in seiner Arbeit mit Fragen der IT-Forensik.
Malware, also schädliche Software, spielt bei heutigen IT‐Sicherheitsvorfällen eine zentrale Rolle. Zur Aufarbeitung dieser Vorfälle werden zuverlässige Tools und aktuelles Expertenwissen benötigt.
Damit die Tools bewertet und Expertinnen und Experten für IT-Forensik realitätsnah geschult werden können, ist man auf fallspezifische Datensätze angewiesen. Hier setzt die Arbeit von Martin Lukner mit dem Titel „Synthesis and evaluation of malware traces on Windows systems“ an.
Realitätsnahe Datensätze für die IT-Forensik
Meist sind die vorhandenen Datensätze zu klein, veraltet oder können nur in bestimmten Fällen verwendet werden. Deswegen wurden in den letzten Jahren sogenannte „synthesis frameworks“ entwickelt, um automatisch die benötigten Spuren zu erzeugen. In keinem dieser Frameworks ist es allerdings möglich, Malware-Spuren nach bestimmten Vorgaben zu konfigurieren. Martin Lukner entwarf in seiner Arbeit daher eine Erweiterung für ein bereits an der Professur für Digitale Forensik von Prof. Dr. Harald Baier existierendes Framework, welches genau das erlaubt: Die neue Malware-Komponente ermöglicht es, die Spuren nach individuellen Wünschen zu gestalten und macht so vielfältige Szenarien in verschiedenen Schwierigkeitsgraden möglich. Dies wird erreicht, indem verschiedene Netzwerkprotokolle und Verschlüsselungsarten zum Einsatz kommen. Dabei werden sowohl Spuren im Netzwerk als auch auf der Festplatte und im Arbeitsspeicher berücksichtigt.
Publikation auf einschlägiger Konferenz eingereicht
Mit seiner Arbeit, die an der CODE-Professur für Digitale Forensik betreut wurde, leistet Martin Lukner einen wichtigen Beitrag, um konfigurierbare, fallspezifische, realitätsnahe Datensätze für die IT‐Forensik zu erzeugen. Konzept, Implementierung und Evaluation der Arbeit sind ausgezeichnet. Sein Beitrag wurde erfolgreich auf einer einschlägigen Konferenz für Digitale Forensik (Eighteenth IFIP WG 11.9 International Conference on Digital Forensics) als Publikation mit dem Titel „On Realistic and Configurable Synthesis of Malware Traces on Windows Systems“ eingereicht.
„Die Arbeit hat mir die Möglichkeit eröffnet, an einem wissenschaftlichen Projekt mitzuwirken, das nicht nur hochaktuell ist, sondern auch mehrere meiner Interessensgebiete kombiniert.“ - Preisträger Martin Lukner
Studienpreise der Universität der Bundeswehr München
Die Universität der Bundeswehr München vergibt jedes Jahr mehrere Studienpreise, die von unterschiedlichen Partnern gestiftet werden. Aufgrund der Corona-Lage konnten die Preise nicht wie geplant im Dezember 2021 im Rahmen einer Masterfeier verliehen werden. Die Übergabe ist nun für den Tag der Bundeswehr im Juni 2022 auf dem Campus der Universität in Neubiberg geplant.
Mit dem Studienpreis des FI CODE werden seit 2018 herausragende Master-Absolvent/-innen mit einer einschlägigen Arbeit aus dem Themenspektrum Cyber Defence ausgezeichnet. Er wird gestiftet von der Giesecke + Devrient GmbH und ist mit € 1.000 dotiert.
Ansprechpersonen:
Stefanie Borghoff
Alumni und Career Service
Universität der Bundeswehr München
Tel.: +49 89 6004 6050
E-Mail: alumni@unibw.de
Lisa Scherbaum
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Forschungsinstitut CODE
Universität der Bundeswehr München
Tel.: +49 89 6004 7307
E-Mail: lisa.scherbaum@unibw.de
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