CODE-Kolloquium: Cybersicherheit in der additiven Fertigung

31 Mai 2023

Additive Fertigungsverfahren erobern die Industrie im Sturm. Dass diese Technologie damit auch zunehmend ins Visier von Cyberkriminellen gerät, darüber sprach Prof. Dr. Mark Yampolskiy beim CODE-Kolloquium am 24. Mai.

Die Additive Fertigung (engl. Additive Manufacturing, AM), oft auch als 3D-Druck bezeichnet, ist ein schnell wachsender, milliardenschwerer Industriezweig. In den letzten Jahren haben die Hersteller die additiven Fertigungsverfahren sehr erfolgreich verbessert und neue Materialien entwickelt, so dass 3D-gedruckte Teile heute in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden können, unter anderem in der Luft- und Raumfahrt und in der Medizin. Allerdings hat dieser Erfolg auch seinen Preis: Die Technologie wird zu einem immer attraktiveren Ziel für Cyberangriffe.

In seinem Vortrag stellte Prof. Dr. Mark Yampolskiy von der Auburn University, USA, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des CODE-Kolloquiums das Thema AM-Security vor – ein hochgradig interdisziplinäres Forschungsgebiet, das den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern neue Herausforderungen und Chancen bietet. Wie so oft bei neuen Technologien sei gerade das Thema Absicherung sehr komplex. Bereits etablierte Cybersicherheitskonzepte könnten nicht einfach nach dem "Plug-and-Play"-Prinzip eingesetzt werden. Yampolskiy konzentrierte sich vor allem auf die Angriffsmöglichkeiten und skizzierte in diesem Zusammenhang das „Toolkit“, welches Angreifer für ihre Zwecke nutzen. Ebenso klärte er über die häufigsten Mythen und Missverständnisse auf, die seiner Meinung nach zum Thema AM vorherrschen.

Bei der abschließenden Frage- und Diskussionsrunde wurden u. a. bestehende Forschungslücken und zukünftiger Cybersicherheitsbedarf im Bereich AM mit dem Publikum weiter vertieft.

Beim nächsten CODE-Kolloquium am 21. Juni um 18:00 Uhr freuen wir uns auf Professor Dr. Kaveh Razavi von der ETH Zürich. Um vorherige Anmeldung unter code@unibw.de wird gebeten.


Foto: FI CODE