Teilnahme am Emerging Scholar Workshop on De Facto States
24 April 2024
Am 11. und 12. April 2024 fand der vierte Emerging Scholar Workshop on De Facto States statt, der von der Universität Tartu, dem Trinity College Dublin und der Friedrich-Schiller-Universität Jena organisiert wurde. Ziel des Workshops war es, Postgraduierte, Promovierende und Postpromovierende zusammenzubringen, um den fachlichen Austausch zu fördern, eine Gelegenheit zur Präsentation aktueller Forschung zu bieten und die Bildung von akademischen Peer-Netzwerken zu unterstützen. Die Teilnehmenden kamen von verschiedenen Universitäten und Forschungsinstituten aus den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, Zypern und Deutschland.
Der Online-Workshop wurde von der De Facto States Research Unit an der Universität Tartu, Estland, veranstaltet und befasste sich mit Themen im Zusammenhang mit De-Facto-Staaten und Sezessionskonflikten. De-facto-Staaten können als staatenähnliche Gebilde verstanden werden, die zwar faktisch existieren, aber international nicht von den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen als Staaten anerkannt werden. Dazu gehören zum Beispiel Transnistrien in Moldau oder Somaliland und Puntland in Somalia.
Der Workshop bot Lena Runge, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kompetenzzentrum Krisenfrüherkennung, die Gelegenheit, eine Perspektive aus der strategischen Vorausschau auf De-Facto-Staaten einzubringen. Der Vortrag konzentrierte sich auf den Anwendungsfall Transnistrien – ein sezessionistisches Gebiet, das international als Teil des Staates Moldau anerkannt ist – im zwischenstaatlichen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine mit einem speziellen Fokus auf Wild Card-Szenarien.
Weitere Beiträge anderer Workshop-Teilnehmenden befassten sich mit der Erforschung von De-facto-Staaten im postsowjetischen Raum, z. B. Abchasien oder Südossetien, oder mit dem Konflikt im Donbas. Darüber hinaus präsentierten die Teilnehmenden ihre Forschungen zu Berg-Karabach, Taiwan, der Türkischen Republik Nordzypern, Puntland und ebenso der Hisbollah im Libanon. Diese Vielfalt an Forschungskontexten ermöglichte einen sehr umfassenden Einblick in De-facto-Staaten auf der ganzen Welt und bereicherte die Diskussionen.
Bildquelle: © UniBw M