22.05.2023: Wissenschaftler dreier Universitäten haben in einer Studie herausgefunden, dass ältere Menschen beim reinen Atmen mehr Aerosolpartikel ausstoßen als Jüngere.
Wettbewerb für innovative Weltraum-Visionäre
Jury sieht Potenzial in Dresdner New Space Startup PaTTs.
Seit 2020 laufen die Planungen für die erste Kleinsatellitenmission SeRANIS (Seamless Radio Access Networks for Internet of Space) an der Universität der Bundeswehr München. Das Ziel: Eine Dual Use Mission zusammen mit Partnern aus Forschung, Praxis und Bundeswehr. Eine Besonderheit dabei ist die Challenge „Per Anhalter in den Orbit“. Innovative Start-ups und Forschungseinrichtungen konnten sich auf einen Platz im Satelliten bewerben. In einer ersten Jurysitzung wurden die aussichtsreichsten Bewerbungen gesichtet. Auch ein Start-up der TU Dresden befindet sich darunter – PaTTs (Passive Tag Tracking by Satellites) und könnte ein Teil der Münchner SeRANIS-Satellitenmission werden.
Bei PaTTs handelt es sich um ein neuartiges und ultraleichtes Tracking-System mittels kleiner Chips (sog. „Tags“), die es dem Satelliten ermöglichen, Fahrzeuge, Gefahrenstoffe oder Tierwanderungen zu verfolgen. Die Innovation daran ist, dass auf den zu beobachtenden Objekten keine eigenen Sender angebracht werden müssen. Vergleichbar sind die Tags mit RFID-Chips – nur, dass die Entfernung nicht wenige Meter, sondern hunderte Kilometer beträgt. Zudem sind sie flexibel und unabhängig von Funknetzen und GNSS, sodass aufgrund des fehlenden Sendebetriebs eine „Fremddetektion“ schwer möglich wird. Einsatzgebiete von PaTTs liegen u.a. in den Bereichen Umweltmonitoring, Landwirtschaft und Logistik.
Mitflug im Satelliten ist einmalige Gelegenheit
PaTTs ist eines von sechs Projekten, dass als aussichtsreich eingeschätzt wurde. „In der Tat handelt es sich dabei um eine besonders innovative Bewerbung, die unsere hochkarätige Jury überzeugt hat“, so Prof. Andreas Knopp, Projektleiter der SeRANIS-Satellitenmission. In den nächsten Wochen wird PaTTs, gemeinsam mit den Mitbewerbern, detailliert evaluiert und entsprechend geschult. Hierbei arbeiten die Weltraumforscher mit den Start-up-Coaches von founders@unibw zusammen.
„Wir sehen eine große Überschneidung von PaTTS mit den Zielen und Technologiefeldern von SeRANIS wie Kommunikation, Navigation, Erdbeobachtung, Satellitentechnologie, Resilienz und Entwicklungsmanagement“, so Fabian Geißler, Ingenieur im PaTTs-Team. „SeRANIS ist für uns die Chance, der Welt zu zeigen, wie unsere bahnbrechende Technologie in verschiedensten Bereichen eingesetzt werden kann. Die realistische technische Demonstration des Systems auf dem Missionssatelliten wäre eine einmalige Gelegenheit für uns, es auf Machbarkeit hin zu prüfen und weiterentwickeln zu können. Zudem können wir von den Mentoring-Möglichkeiten stark profitieren.“
Hochkarätige Experten-Jury
Die Jury wird durch Mitglieder aus Politik, Industrie, Forschung und Bundeswehr vertreten. Dazu gehören Dr. Thomas Sattelberger, MdB (parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung), Generalleutnant Ingo Gerhartz (Inspekteur der Luftwaffe), Prof. Rafaela Kraus (Vizepräsidentin für Entrepreneurship an der Universität der Bundeswehr München), Dr. Fritz Merkle (Mitglied der International Academy for Astronautics und der Academie de l‘Air et de L‘Espace; Mitglied des Senats des DLR; Mitglied in den Kuratorien mehrerer Max-Planck-Institute), Dr. Susann Groß (Programmdirektorin Raumfahrtforschung und -technologie beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt) sowie Thomas Grübler, CEO & Co-Founder des New Space Start-ups OroraTech.
„Per Anhalter in den Orbit“
Die Universität der Bundeswehr München führt im Rahmen der „Per Anhalter in den Orbit“ - Challenge einen Wettbewerb durch, um bis zu drei Bewerber auszuwählen, die einen Platz für eine In-Orbit-Demonstration ihres Projektes gewinnen können. Die SeRANIS x founders - Challenge ist ein Wettbewerb für innovative Weltraum-Visionäre, die neue Technologien auf der für 2025 geplanten Kleinsatellitenmission im Verbund testen und auch der Bundeswehr demonstrieren wollen. Der Wettbewerb richtet sich an Start-ups, Gründerinnen und Gründer und unternehmerische Forschungsinitiativen.
SeRANIS (Seamless Radio Access Networks for Internet of Space) ist ein Spitzenforschungsprojekt an der UniBw M, das im Rahmen des dtec.bw –Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr gefördert wird. Mit einem erfolgreichen gemeinsamen Antrag, der nicht nur herausragende Forschungskonzepte, sondern auch einen einheitlichen Ansatz für einen Startup- und Business-Inkubator beinhaltete, haben die Universitäten der Bundeswehr in München und Hamburg den Zuschlag für diese Forschungsförderung im Rahmen des dtec.bw erhalten. Durch die starke Vernetzung des Projekts mit zahlreichen Partnern aus Industrie, Wissenschaft, Bundeswehr und Politik soll die Technologiefähigkeit der deutschen Wirtschaft vorangetrieben werden.
SeRANIS gilt als weltweit erste und einzige Kleinsatellitenmission, die ein öffentlich zugängliches multifunktionales Experimentallabor im erdnahen Orbit zur Verfügung stellt. Auf einem über 200 Kilogramm schweren Satelliten, der auf dem Campus der Universität der Bundeswehr München bestückt und schon 2025 in den Orbit geschickt werden soll, können simultan mehr als zehn komplexe Experimente zu Themen wie Mobilfunksysteme der nächsten Generation (6G), Internet of Things und Laserkommunikation durchgeführt werden. Besondere Schwerpunkte dieser New Space Mission sind die Erforschung sicherer Kommunikationswege und die Schaffung eines nahtlosen Übergangs zwischen verschiedenen Netzwerken. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus diesem Projekt fördern die Entwicklung von Schlüsseltechnologien am High-Tech-Standort Deutschland und leisten einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung im Weltall.
founders@unibw ist das Entrepreneurship- und Intrapreneurship-Programm an der Universität der Bundeswehr München. Es zielt u. a. darauf ab, innovative Projekte mit einem neuartigen Ansatz für Digitalisierung vom und im Weltraum zu unterstützen.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Andreas Knopp
E-Mail: andreas.knopp@unibw.de
Neubiberg, 1. März 2022