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Geschäftsführer NEOSAT GmbH Kai-Uwe Storek (links) und Prof. Andreas Knopp, Leiter des Projekts SeRANIS (© Markus Mielek)

Trends und Technologien an der Universität der Bundeswehr München

Im Rahmen einer von Google organisierten Learning Expedition besuchten internationale Führungskräfte die Universität der Bundeswehr München, um Trends und Technologien an der Universität kennenzulernen.


Am 11. Oktober besuchten über 75 internationale Führungskräfte großer Unternehmen die Universität der Bundeswehr in München im Rahmen einer von Google organisierten Learning Expedition. Die Munich Learning Expedition bietet ausgewählten hochkarätigen Führungskräften die Gelegenheit, Trends und Technologien kennenzulernen. Ziel ist es, innovative Menschen und Organisationen zusammenzubringen, die unkonventionelle Lösungen suchen, auf schnelles Experimentieren setzen und schon heute am Erfolg von morgen arbeiten. Die Führungskräfte erfuhren bei Ihrem Besuch an der Universität mehr über den Bereich Weltraum bei der Kleinsatellitenmission SeRANIS, mit dem weltweit ersten multifunktionalen Experimentallabor im Orbit, den Start-Ups NEOsat und Talos und sowie über das Feld Energie bei dem innovativen Energiespeicher-Startup BAVERTIS.

Die Kleinsatellitenmission SeRANIS

Das von Prof. Andreas Knopp geleitete dtec.bw-geförderte Projekt SeRANIS (Seamless Radio Access Networks for Internet of Space) ist die weltweit erste und einzige Kleinsatellitenmission, die ein öffentlich zugängliches multifunktionales Experimentallabor im Orbit bereitstellt. Mit offenen Plattformschnittstellen wird das Testen neuer Technologien, einzeln und im Verbund, ermöglicht. Das Ziel der Mission ist es zum einen, den gesellschaftlichen Nutzen und die technologische Reife von weltraumbasierten Schlüsseltechnologien zu untersuchen und zu demonstrieren. Zum anderen sollen die technologische Souveränität und die Hightech-Strategie der Bundesrepublik Deutschland unterstützt werden. Auf den Satelliten werden gleichzeitig mehr als zehn innovative und komplexe Experimente mit Schlüssel- und Zukunftstechnologien durchgeführt. Darunter fallen Mobilfunksysteme der sechsten Generation (6G), Laserkommunikation oder Internet of Things (IoT), also echte Pionierarbeit. Damit unterscheidet sich diese Plattform von anderen Forschungsvorhaben, die gewöhnlich als Technologieträger für einzelne Experimente dienen.

Als erste Kleinsatellitenmission der Bundeswehr, die von einer Universität geführt wird, übernimmt SeRANIS eine wichtige Rolle im Zeitalter der „New Space Economy“, dem entstehenden Markt kommerzieller Weltraumtechnologien. Prof. Dr. Andreas Knopp, Leiter und Initiator fasst es so zusammen: “Ganz nach dem Prinzip des „Dual Use“ wollen wir der Gesellschaft etwas zurückgeben und setzen einen starken Fokus auf den Beitrag zur Digitalisierung. Sichere Kommunikationswege erforschen und einen nahtlosen Übergang zwischen verschiedenen Netzwerken schaffen – dies sind die besonderen Schwerpunkte unserer New Space Mission. Kommerzialisierung von Weltraumanwendungen und Förderung von Start-ups ebenso.”

Ausgründung NEOSAT

Die NEOSAT GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer Kai-Uwe Storek, bietet innovatives Systemdesign und fortschrittliche Signalverarbeitung für Multibeam-Satellitensysteme der nächsten Generation. Der Vorteil: Höhere Zuverlässigkeit und Effizienz von Satellitennetzen und schnellere, wirtschaftlichere Kundenverbindungen. Als Spin-Off der Universität der Bundeswehr München im Bereich Luft- und Raumfahrttechnik schließt NEOSAT die Lücke zwischen universitärer Forschung und den Anforderungen der Industrie im Bereich Satellitenkommunikationstechnologien für das Zeitalter von 5G und das Internet of Space. Neben den großen Antennenfeldern des SeRANIS-Projekts konnten die Teilnehmenden sehen, wie die nur daumengroßen IoT-Träger sichere Kommunikation ermöglichen.

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Geschäftsführer NEOSAT GmbH Kai-Uwe Storek (links) zeigt die daumengroßen IoT-Träger (© Markus Mielek)

Neu gegründete Talos GmbH: Tracking von Tierwanderungen

Ein weiteres Anwendungsfeld demonstrierte die neu gegründete Talos GmbH mit ihrem satellitengestützten, autonomen, globalen Tracking passiver Tags, das ohne GNSS-Empfang und ohne Netzanbindung auskommt. Geschäftsführer Gregor Langer präsentierte die Tags, die kostengünstig, kaum daumengroß sind und weniger als ein Gramm wiegen, aber gleichzeitig langlebig und robust sind. Sie werden für das Tracking von Kleinstgegenständen oder Lebewesen angewendet und können so Aufschluss über Tierwanderungen und das Zugverhalten von Vögeln, Insekten und anderen Tieren geben. Für die Klimaforschung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz ein wichtiges Thema.

BAVERTIS: Softwaregesteuerte Leistungselektronik

Konventionell aufgebaute Batteriespeicher für Mobilitätsanwendungen haben viele Limitationen wie kurze Lebensdauer, limitierte Batteriedatennutzung, schlechte Wiederverwendbarkeit und keine Möglichkeit die gespeicherte Energie auch wieder zurück ins Stromnetz fließen zu lassen. Die Gründer einer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Ausgründung der Universität der Bundeswehr München, der BAVERTIS GmbH, erzählten, wie sie diese aushebeln. Die Lösung der BAVERTIS GmbH generiert mittels Mikrochip hochqualitative Batteriedaten für jede einzelne Batterie innerhalb eines Batteriepacks in Echtzeit und wertet diese mit einer KI-basierte Software aus.

 

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Niclas Lehnert von BAVERTIS erklärt Energiespeicher der Zukunft (© Markus Mielek)

Die Technologie wurde bereits erfolgreich in einem Versuchsfahrzeug getestet und hat bewiesen, welches ungenutzte Potential in den Fahrzeugspeichern steckt. Das Konzept wird nun stetig in Richtung Industrieprodukt weiterentwickelt. Damit wird der in Elektrofahrzeugen verbaute Batteriespeicher in Zukunft nicht nur multidimensional und kann mehrere Aufgaben erfüllen, es wird zusätzlich die Nutzungsdauer um bis zu 60 Prozent verlängert und die Wiederverwendbarkeit eines gebrauchten Batteriepacks massiv vereinfacht. Dass das ganze Power hat, zeigten die Gründer am Beispiel eines Fahrzeugs, das mit Hilfe der BAVERTIS Systems fährt.

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Gründer Dr. Manuel Kuder von BAVERITS vor dem Simulationsfahrzeug (© Markus Mielek)

Nach einer Stunde Einblick in die Welt von morgen verließen die Führungskräfte den Campus der Universität der Bundeswehr München wieder mit neuen Ideen und Eindrücken. Organisiert wurde die Learning Expedition von Stephanie Wißmann und Dr. Katrin Schein von founders@unibw.de.


Neubiberg, 8. November 2022


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Titelbild: Geschäftsführer NEOSAT GmbH Kai-Uwe Storek (links) und Prof. Andreas Knopp, Leiter des Projekts SeRANIS (© Markus Mielek)

Pressesprecher

Michael Brauns
Universität der Bundeswehr München
Tel.: +49 89 6004-2004
michael.brauns@unibw.de