Akteurinnen archäologischer Forschung zwischen Geistes- und Naturwissenschaften: im Feld, im Labor, am Schreibtisch (AktArcha)
Ziel des Projekts ist es, innovative Frauen und ihre Forschungsleistungen in den Archäologien sichtbar zu machen. Dazu werden die Perspektiven der archäologischen Genderforschung und der Wissenschaftsgeschichte mit den Möglichkeiten der Digital Humanities zusammengebracht. Eine Ausstellung und digitale Vermittlungswege werden ausgewählte Frauen und Ergebnisse des Projekts in die Öffentlichkeit tragen.
AktArcha
- Das Vorhaben wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01FP21056 gefördert. (Förderlinie: Strategien zur Durchsetzung von Chancengerechtigkeit für Frauen in Bildung - Innovative Frauen im Fokus)
- Wir kooperieren mit dem Metavorhaben meta-IFiF, das alle Projekte der BMBF-Förderrichtlinie "Innovative Frauen im Fokus" vernetzt.
- Laufzeit: 01.09.2021 bis 31.08.2024
- Kooperationen:
- Universitätsbibliothek Heidelberg – Propylaeum-VITAE
- Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts
- Leibniz-Zentrum für Archäologie LEIZA Mainz (ehem. Römisch-Germanisches Zentralmuseum RGZM)
- Archäotext
Unser Projekt
Warum dieses Projekt?
Das öffentliche Bild der Archäologien wird geprägt durch die – überholte – Vorstellung von der reinen "Wissenschaft des Spatens". Damit verknüpft sind stereotype Zuschreibungen wie etwa die des Archäologen als weltgewandten Forscher-Abenteurer. Mit der zunehmenden Bedeutung von naturwissenschaftlichen Methoden in der archäologischen Forschung wurde dieses Stereotyp durch das des Archäokriminalisten und Wissenschaftlerdetektivs ergänzt, der in bester CSI-Manier mit High-Tech-Gadgets verborgene Wahrheiten ans Licht fördert. Vermittelt werden damit männlich konnotierte Rollenvorbilder. Archäologinnen erscheinen in der Öffentlichkeit weitaus seltener als Leistungs- und Potenzialträgerinnen. Diese Auslassung entspricht bei Weitem nicht mehr ihrer Bedeutung in der deutschsprachigen wissenschaftlichen Archäologie, im Denkmalschutz und in den Museen und Sammlungen. Noch unsichtbarer als heutige Forscherinnen sind ihre Vorgängerinnen – die archäologisch arbeitenden Frauen des 19. und 20. Jahrhunderts.
Unsere Ziele
Erforscht werden die Biografien archäologischer Akteurinnen und ihre Beiträge zur Fachentwicklung vom 19. bis ins 21. Jahrhundert.
Im Laufe des Projekts werden archäologisch arbeitende Frauen mithilfe von digital basierter Wissenschaftskommunikation und Vermittlung sichtbarer gemacht. Sie werden zudem sowohl einer breiten Öffentlichkeit, aber auch Studierenden und Nachwuchswissenschaftler*innen als positive Vorbilder und Identifikationsfiguren angeboten werden. Um die erfassten Daten nachhaltig zu sichern, ist dieses Projekt eine Kooperation mit Propylaeum - Fachinformationsdienstes Altertumswissenschaften eingegangen. Projektbegleitende Publikationen in modernen Formaten wie Blogs oder über Social Media tragen die archäologischen Akteurinnen in die Öffentlichkeit, ebenso wie eine thematisch passende Ausstellung, die im Rahmen des Projekts entwickelt wird.
Erweitert wird die Perspektive der Biographieforschung um die Untersuchung von Geschlecht als Kategorie und Forschungsgegenstand der Archäologien. Auf der Meta-Ebene möchten wir herausarbeiten, wie sich etwa politische und kulturelle Rahmenbedingungen, fachliche und persönliche Netzwerke oder Entwicklungen in benachbarten Wissenschaften auf die Möglichkeiten und Wege ausgewirkt haben, die Frauen in den Archäologien offenstanden.
Im Mittelpunkt des Projekts steht die deutschsprachige Forschung.
Wie gehen wir vor?
Im Mittelpunkt des Projekts stehen die Biografien archäologischer Akteurinnen und ihre Beiträge zur Fachentwicklung vom 19. bis ins 21. Jahrhundert. Hierzu werden wir zum einen Archiv- und Quellenmaterial zu Frauen in den Archäologien suchen, erfassen und auswerten, zum anderen werden wir die teilweise sehr verstreut publizierten Arbeiten zu früheren Archäologinnen bündeln. Diese Materialien werden über Propylaeum - Fachinformationsdienst Altertumswissenschaften einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Ergänzt werden diese Arbeiten durch die Perspektiven zeitgenössischer archäologisch arbeitender Frauen, die durch Expertinneninterviews sichtbar gemacht werden soll.
Mit Hilfe von digitaler Wissenschaftskommunikation über unterschiedliche Social Media Kanäle und im Rahmen einer Ausstellung werden ausgewählte und besonders herausragende Beispiele einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht.
Ansprechpersonen:
Kontakt:
Universität der Bundeswehr
Historisches Institut
Projekt AktArcha
Werner-Heisenberg-Weg 39
85577 Neubiberg