Das öffentliche Bild der Archäologien wird geprägt durch die – überholte – Vorstellung von der reinen "Wissenschaft des Spatens". Damit verknüpft sind stereotype Zuschreibungen wie etwa die des Archäologen als weltgewandten Forscher-Abenteurer. Mit der zunehmenden Bedeutung von naturwissenschaftlichen Methoden in der archäologischen Forschung wurde dieses Stereotyp durch das des Archäokriminalisten und Wissenschaftlerdetektivs ergänzt, der in bester CSI-Manier mit High-Tech-Gadgets verborgene Wahrheiten ans Licht fördert. Vermittelt werden damit männlich konnotierte Rollenvorbilder. Archäologinnen erscheinen in der Öffentlichkeit weitaus seltener als Leistungs- und Potenzialträgerinnen. Diese Auslassung entspricht bei Weitem nicht mehr ihrer Bedeutung in der deutschsprachigen wissenschaftlichen Archäologie, im Denkmalschutz und in den Museen und Sammlungen. Noch unsichtbarer als heutige Forscherinnen sind ihre Vorgängerinnen – die archäologisch arbeitenden Frauen des 19. und 20. Jahrhunderts.