Nützt es dem Volk, betrogen zu werden? Eine Debatte zur Politik der Aufklärung um 1780
Bildquelle: Angers, Musée des beaux-arts d’Angers, Nr. MBA J 823: Lorenzo Lippi (1606–1665), Allegorie de la Simulation, vers 1640. Ausschnitt der auf 1.000 x 1.271 Pixel/Zoll vergrößerten Fotografie des Gemäldes, angefertigt von Jean-Pierre Dalbéra am 29.08.2014; unter Creative Commens-Lizenz CC BY 2.0.
1777 veröffentlichte die Académie Royale des Sciences et Belles Lettres de Berlin ihre Preisfrage: „Est-il utile au Peuple d’être trompé?“ (Ob es nützlich für das Volk sei, betrogen zu werden). Mit 42 eingereichten Mémoires löste diese Frage die höchste Beteiligung aus, die bei Wettbewerben der Akademie bisher erreicht worden war. Die Begriffe von Volk, Wahrheit, Lüge und Regierungskunst gerieten dabei in den Mittelpunkt einer lebhaften Diskussion, in der die politischen und gesellschaftlichen Implikationen der Aufklärung verhandelt wurden. Gegenstand des geplanten Beitrags zum Kolloquium „Aufklärung/en in Ost- und Westeuropa“ ist es, wichtige Facetten der Entstehung, des Ablaufs und der Rezeption dieser Preisfrage zu beleuchten und die dabei entstandene Reflexion über das Verhältnis von Regierungskunst und Wissen im Zeitalter der Aufklärung zu analysieren.
Sie sind herzlich dazu eingeladen, am Vortrag teilzunehmen. Um die Zugangsdaten zum Zoom-Raum zu erhalten, nehmen Sie bitte Kontakt mit Frau Leonie Zinth auf: L.Zinth@campus.lmu.de! Vielen Dank für Ihr Interesse.
Prof. Dr. Elisabeth Décultot ist seit Februar 2015 Humboldt-Professorin am Germanistischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und seit September 2020 Geschäftsführende Direktorin des Interdisziplinären Zentrums für die Erforschung der Europäischen Aufklärung.