GNSS-Monitoring-Station & GNSS-Monitoring-Software
1 September 2021
Prof. Thomas Pany und Ronny Blum, Institut für Raumfahrttechnik und Weltraumnutzung, haben beim Bundesamt für Kartografie und Geodäsie (BKG) das Projekt "WESIS - Aufbau einer GNSS-Monitoring-Station und Entwicklung einer GNSS-Monitoring-Software" eingeworben.
Laufzeit: 01.09.2021 bis 01.09.2023
Förderer: Bundesamt für Kartografie und Geodäsie (BKG)
Die Zusammenarbeit zwischen BKG und UniBw M verfolgt das Ziel, die Signale von Satelliten der aktuellen Navigationssysteme zu beobachten und hinsichtlich ihrer Qualität zu bewerten. Für die abgestrahlten Navigationssignale geben die Satellitenbetreiber Genauigkeiten an (bei GPS der URA = User Range Accuracy; bei Galileo die SISA = Signal-in-Space Accuracy). Sie sind eine wichtige Angabe zur Bewertung der Qualität des Positionierungsdienstes und hängen von einer Vielzahl von weiteren spezifizierten Parametern ab, beispielsweise der Orbitgenauigkeit, der Genauigkeit der Satellitenuhren sowie von der Signalstruktur und dem Signalspektrum der Navigationssignale – und eventuellen Verzerrungen desselben. Gründe für eine Signalverschlechterung können z. B. Hardwarefehler- oder die Alterung von Hardwarekomponenten auf den Satelliten sein.
Die Kooperationspartner bauen zum Zwecke der Beobachtung der Signalqualität eine Monitoring-Station auf dem Geodätischen Observatorium Wettzell (GOW) auf und entwickeln Fachsoftware für diesen Zweck. Die Abkürzung WESIS steht in diesem Zusammenhang für Wettzell Galileo/GPS Signal Monitoring System.
Das besondere Augenmerk liegt auf den europäischen Galileo- und die US-amerikanischen GPS-Satelliten. Eine Erweiterung des Monitorings auf die chinesischen Beidou- und die russischen GLONASS-Satelliten liegt im Ermessen der Kooperationspartner, hat aber nachgeordnete Priorität.
Bild: © gettyimages / NicoEINino