DCM4: Internationale Zusammenarbeit bei Cyberabwehr im Indopazifik

18 März 2025

Das dritte Jahr in Folge nahm ein gemeinsames Team aus Studierenden der UniBw M und IT-Experten der Cyber-Reserve an der Defence Cyber Marvel (DCM4) teil. Mittelpunkt der insgesamt vierten Auflage der multinationalen Cyberabwehr-Übung war dieses Jahr der indopazifische Raum.

Realistisches Übungsszenario

In der Übung simuliert wurden realitätnahe Cyberangriffe auf Netze und Strukturen in Südostasien. Deutsche Cyber-Spezialisten als Teil der internationalen „Blue Teams“ verteidigten die Systeme gegen die Angriffe der „Red Teams“, deren Rolle von Teilen des britischen Army Cyber Association wahrgenommen wurde. Aufgabe der Verteidiger war es beispielsweise, bestehende Schwachstellen zu identifizieren, Angriffe abzuwehren und Daten für die weitere Bedrohungsanalyse zu sammeln. Eine Besonderheit für die Bundeswehr-Spezialisten, die remote vom FI CODE aus agierten, war die Arbeit in der Zeit von 23 bis 9 Uhr, denn auch die Zeitzone der Übung entsprach der des Indopazifiks (UTC +9).

Da die DCM4 von Südkorea aus geleitet wurde, mussten die Teilnehmenden in München während der Übungswoche nachts arbeiten. (Foto: © Bundeswehr/Bellgrau)

Bundeswehr-Team vereint Praxis und Forschung

Insgesamt nahmen rund 1.500 Teilnehmenden aus mehr als 27 Staaten an der DCM4 teil. Das 15 Personen umfassende deutsche Team bestand wie in den Jahren sowohl aus Offizieren, die an der Universität der Bundeswehr München derzeit ihr Studium absolvieren, als auch Fachkräften der Bundeswehr Cyber-Reserve. Während die Reservedienstleistenden ihre Erfahrung und Praxiswissen mitbrachten, steuerten die Studierenden ihr aktuelles Wissen aus der Cybersicherheitsforschung bei. Zusätzlich übernahmen die jungen Offiziere während der Übung Führungsverantwortung und sammelten Erfahrung. Die Reservisten unterstützten sie bei ihren Aufgaben.

Das deutsche Team setzte sich aus studierenden Offizieren der UniBw M sowie Angehörigen der Cyber-Reserve der Bundeswehr zusammen. (Foto: Bundeswehr/Bellgrau)

Ob Linux- oder Windows-Spezialisten – trotz unterschiedlicher Herkunft und Sprachen arbeiteten die 36 internationalen Teams schnell und effizient zusammen. Erfahrungen aus früheren Übungsszenarien halfen, zügig ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln und die Kooperation zu optimieren. Die DCM4 zeigte einmal mehr, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit in der Cyberabwehr ist.


Ein ausführlicher Artikel über die DCM4 findet sich auf der Webseite der Bundeswehr:
https://www.bundeswehr.de/de/organisation/cyber-und-informationsraum/aktuelles/uebung-cyberabwehr-it-kraefte-5917068

Einen der teilnehmenden Cyber-Reservisten stellte bundeswehr.de in einem Porträt vor:
https://www.bundeswehr.de/de/organisation/cyber-und-informationsraum/aktuelles/uebung-cyberabwehr-portraet-5918380

Weitere Informationen zur Übung „Defence Cyber Marvel“:
https://www.bundeswehr.de/de/organisation/cyber-und-informationsraum/uebungen-cir/defence-cyber-marvel


Teaserbild: Zum dritten Mal nahm ein gemeinsames Team aus aktiven Soldaten und Reservedienstleistenden vom FI CODE aus an der Defence Cyber Marvel teil. (Foto: Bundeswehr/Bellgrau)