CODE-Jahrestagung 2022: Digitalisierung? Aber sicher!

15 Juli 2022

Sicherheit für eine Welt, die sich immer mehr ins Digitale wandelt: Unter dem Motto „Datengetriebene Innovation – Impulse für eine sichere Digitalisierung“ nahm die Jahrestagung des Forschungsinstituts Cyber Defence und Smart Data (FI CODE) der Universität der Bundeswehr München am 12. und 13. Juli die Herausforderungen der Zukunft in den Blick.

Dass Digitalisierung nicht mehr nur ein Buzzword ist, zeigt sich an der Entwicklung der vergangenen Jahre: Spätestens seit Pandemiezeiten gehören digitale Lösungen zum (Arbeits)alltag von Milliarden Menschen. Videokonferenzen, virtuelle Kurse mit vernetzten Geräten und sprachbasierte Assistenzsysteme sind innerhalb kurzer Zeit Normalität geworden. Doch wie sicher sind diese Angebote, die einen zunehmend großen Einfluss auf unser Leben und Arbeiten haben? Und was sollte mit Blick auf die rasanten zukünftigen Entwicklungen bedacht werden?

Im Spannungsfeld zwischen Möglichkeiten und Risiken

Die CODE-Jahrestagung 2022 vom 12. bis zum 13. Juli auf dem Campus der Universität der Bundeswehr München widmete sich den großen Fragen der Digitalisierung und richtete den Fokus dabei insbesondere auf Cybersicherheit, Künstliche Intelligenz und Innovation.

Auf die Begrüßung durch die Präsidentin der Universität der Bundeswehr München, Prof. Dr. Merith Niehuss, folgte ein Grußwort in Form einer Videobotschaft von Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht, die die Relevanz von Forschung im Bereich der Cybersicherheit betonte: „Cyber Defence reicht weit über die Bundeswehr hinaus bis tief in unsere Gesellschaft. Umso wichtiger ist es, dass sich das Forschungsinstitut CODE seit Jahren mit den drängenden Fragen des digitalen Wandels und nun auch der Zeitenwende befasst.“

Über "Regulierung von KI und Cybersicherheit - Digitaler Aufschwung oder verpasste Chance?" diskutierten (v.l.n.r.): Lina Rusch (Moderation), GenLt Michael Vetter, Wilfried Karl, Benjamin Brake, Prof. Patrick Glauner und Dr. Arndt von Twickel.
Über "Regulierung von KI und Cybersicherheit - Digitaler Aufschwung oder verpasste Chance?" diskutierten (v.l.n.r.): Lina Rusch (Moderation), GenLt Michael Vetter, Wilfried Karl, Benjamin Brake, Prof. Patrick Glauner und Dr. Arndt von Twickel.

Nach einer Darstellung der aktuellen Entwicklungen am Forschungsinstitut CODE durch den Leitenden Direktor Prof. Dr. Wolfgang Hommel setzten am ersten Veranstaltungstag hochrangige Vertreter aus verschiedenen Bundesministerien und Fachbereichen Impulse – darunter Generalleutnant Michael Vetter (BMVg), Benjamin Brake (BMDV) und Wilfried Karl (ZITiS). Zwei kontrovers besetzte Paneldiskussionen ermöglichten lebhafte Debatten im Spannungsfeld zwischen Potenzial und Risiken der Digitalisierung: Am Vormittag des 12. Juli ging es um „Regulierung von KI und Cybersicherheit – Digitaler Aufschwung oder verpasste Chance?“, während die Diskussion am Nachmittag unter dem Titel „Datenschutz vs. Datenschatz“ die Frage aufwarf, wem große Datenmengen bei welchen Fragestellungen nützen können und dürfen. Durch die Panels führten Lina Rusch (Redaktionsleiterin Tagesspiegel Background Digitalisierung und KI) sowie Marc Akkermann (Infodas GmbH).

„Deep Dive“ zu Zukunftsthemen: Workshops und Innovationskonferenz

Der zweite Veranstaltungstag am 13. Juli begann nach der Begrüßung durch die Technische Direktorin des FI CODE, Prof. Dr. Michaela Geierhos, mit einer Keynote des Forschungsdirektors der Agentur für Innovation in der Cybersicherheit. In seinem Vortrag wies Prof. Dr. Christian Hummert auf die Notwendigkeit von konsequenter Trendbeobachtung hin: „Wenn eine Thematik beim Marktforschungs-Anbieter Gartner steht, ist es für uns zu spät.“ Auch der restliche Tag war der tiefergehenden Beschäftigung mit wichtigen Zukunftsthemen gewidmet: In insgesamt sechs Workshops ging es etwa um Quantentechnologien, die Rolle Europas in der Cybersicherheitsforschung oder die Digitalisierung im Gesundheitswesen.

GenLt Michael Vetter und GenMaj Jürgen Setzer
Generalleutnant Michael Vetter (Abteilungsleiter CIT sowie CIO im BMVg) und Generalmajor Jürgen Setzer (Stellv. Inspekteur im Kommando Cyber- und Informationsraum sowie CISO der Bundeswehr) während der Tagung.

Auf der von der Bundeswehr ausgerichteten Innovationskonferenz Cyber- und Informationstechnologie wurden vorab eingereichte, besonders innovative Ideen aus Cybersicherheit, Kommunikation, Geoinformation und Informationsverarbeitung prämiert. Die Preise, um die sich Teilnehmende aus Hochschulen, Start-Ups, Unternehmen und Verbänden bewarben, hatten eine Gesamthöhe von € 39.000.

Nach insgesamt sechs einfallsreichen Pitch-Vorträgen prämierte Generalleutnant Michael Vetter die Gewinner: Der erste Platz ging an OLt Marc A. Wietfeld und sein Team (ARX Landsysteme & Hensoldt Venture/Sensors GmbH), die mit „Bird’s Nest“ ein KI-gestütztes System zur Feuerunterstützung der Bundeswehr auf dem Gefechtsfeld entwickelten. Auch die Plätze zwei (João Schneider, Uni Würzburg & Lennard Rose, Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt) und drei (Kai Rehnelt, SECLOUS GmbH) zielen auf konkrete Anwendungsmöglichkeiten in der Bundeswehr ab.

OLt Marc A. Wietfeld und sein Team (ARX Landsysteme & Hensoldt Venture/Sensors GmbH)
Über den ersten Platz der Innovationskonferenz 2022 freuten sich OLt Marc A. Wietfeld und sein Team (ARX Landsysteme & Hensoldt Venture/Sensors GmbH).

Ziel der CODE-Jahrestagung: Austausch und Wissenstransfer

Die Jahrestagung des FI CODE soll die interdisziplinäre Vernetzung und den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Behörden und Bundeswehr fördern – ein Anspruch, dem Programm und Gäste in diesem Jahr erneut gerecht wurden: Speaker und Diskussionsteilnehmer aus Industrie, Behörden und Verbänden ermöglichten unterschiedliche Blickwinkel auf Fragestellungen rund um die Digitalisierung. Ergänzend stellten die CODE-Professoren Florian Alt und Johannes Kinder ihre aktuelle Arbeit vor und schufen so die Voraussetzung für den Transfer von aktuellen Forschungsergebnissen in die Praxis. Auch der am FI CODE neu etablierte Bereich Quantentechnologien sowie die Zusammenarbeit mit IBM fanden ihren Platz im Programm. Die begleitende Fachmesse und das Social Event am Abend der Haupttagung boten zusätzliche Möglichkeiten für Austausch, Information und Vernetzung.

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Viele Gäste nutzten das Social Event im Unicasino am Abend des ersten Veranstaltungstages für weiteren Austausch und Vernetzung.

Ausgewählte Vorträge und Diskussionen der Jahrestagung 2022 können Sie in Kürze auf unserer Website sowie dem YouTube-Kanal des Forschungsinstituts CODE abrufen. Wir bedanken uns herzlich bei allen Beitragenden und Gästen für ihren Einsatz und das Interesse an unserer Veranstaltung! Bereits jetzt können Sie sich den Termin für die CODE-Jahrestagung 2023 vormerken, die vom 11. bis zum 12. Juli 2023 stattfinden wird.
>> Mehr Informationen über die CODE-Jahrestagungen seit 2015 finden Sie auf unserer Event-Seite.

Fotos: (c) FI CODE/A.Wagener Fotografie (4), FI CODE/D. Pöhn (1)